Greding
Lions Club spendiert Kastanie

Organisation lässt sich Pflanzung eines Baumes 1800 Euro kosten

29.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:03 Uhr

Neuer Baum, alte Stelle: Eliana De Santis Mühlberger und Manfred Preischl gefällt die Rotblühende Rosskastanie. - Foto: Luff

Greding (luf) Über Generationen hinweg ist an der Abzweigung der Gartenstraße von der Berchinger Straße in Greding ein Baum gestanden. Mächtig war er zuletzt.

Groß. Und kaputt. Deshalb musste er weichen, wie Bürgermeister Manfred Preischl erklärt. „Wir hatten keine Wahl“, die Verkehrssicherheit sei beeinträchtigt gewesen. Doch einige Anwohner hätten darauf gedrungen, dort erneut einen Baum zu pflanzen. Da traf es sich gut, dass der Lions Club Greding gerade auf der Suche nach einem kleinen Projekt war, die Stadt ein Stück weit zu verschönern. „Wir haben die Patenschaft übernommen“, sagt Eliana De Santis Mühlberger, die Präsidentin des Vereins.

1800 Euro hat es gekostet, den Aesculus carnea (Rotblühende Rosskastanie) von bestimmt 2,80 Metern Höhe in den Boden zu bringen. Bis zu 15 Meter hoch kann der Baum werden, seine Krone hat später einen Durchmesser von mindestens sechs Metern. Der Lions Club habe die Finanzierung gerne übernommen, sagt die Präsidentin, nicht nur um einen kleinen Beitrag zur Verschönerung der Stadt zu leisten, sondern auch um ein symbolträchtiges Zeichen zu setzen für den Ausgleich mit der Natur und dem Klimaschutz. Das sei ein Anliegen des Lions Clubs weltweit. Ein Baum stehe für Leben und Wachstum, sei Heimat vieler Tiere, liefere Sauerstoff und binde Kohlendioxid – „und nicht zu vergessen: Bäume sind das ganze Jahr schön“.

Im Übrigen war der frühere Baum das Überbleibsel eines Ensembles, bestehend aus Kastanie und einem Wegkreuz. Dem Gredinger Ehrenbürger und Heimatforscher Otto Heiß zufolge stand das Kreuz an dieser Stelle „wohl über 100 Jahre“, so sei es zumindest einem Buch von Franz Xaver Buchner („Das Bistum Eichstätt“, 1937) zu entnehmen. In den 1970er Jahren sei das stattliche Flurdenkmal allerdings abgebaut worden und in Vergessenheit geraten.

Damit teilt das Wegkreuz das Schicksal einiger derartiger alter Denkmäler, wie Manfred Preischl feststellt: „Das ist die Problematik bei wachsenden Orten“, sagt er. Eine prosperierende Gemeinde dehnt sich aus, baut, benötigt Platz, der ehedem freie Flur war.