Greding
Helferkreis für ältere Menschen

Seniorenbeauftragte Elisabeth Holzmann initiiert Fürsorgemöglichkeit – Broschüre aufgelegt

06.10.2015 | Stand 02.12.2020, 20:43 Uhr

Alles Wichtige über die Seniorenarbeit steht drin: Mit der Broschüre über das Hilfsangebot kann jeder Ältere seine Hilfsbedürftigkeit äußern, jeder Freiwillige seine Art der Hilfe anbieten. Auf möglichst viele Teilnehmer freuen sich Manfred Preischl, Elisabeth Holzmann und Renate Ziemann (von links). - Foto: Luff

Greding (HK) „Ihre helfende Hand vor Ort“ will der Gredinger Seniorenbeirat für die älteren Bürger der Großgemeinde sein. Deshalb ist das kleine Faltblatt mit diesem Slogan überschrieben, das die Stadt Greding jetzt herausgegeben hat.

Mit der Broschüre fällt auch der Startschuss für ein Projekt, über das so oder so ähnlich in Greding zwar schon öfter gesprochen wurde. Doch angepackt haben es schließlich die Seniorensprecherin des Stadtrats, Elisabeth Holzmann, und der Seniorenbeirat: Mit der sogenannten Seniorenhilfe rufen sie einen Helferkreis ins Leben, auf den ältere Menschen, die einmal kurzfristig Unterstützung benötigen, zurückgreifen können. Quasi eine Art Nachbarschaftshilfe mit besonderem Augenmerk auf die Generation 60 plus.

Die Begrenzung auf Senioren sei „relativ“, sagt Renate Ziemann, die Vorsitzende des Seniorenbeirats. Die einen wollten trotz reiferen Alters so nicht bezeichnet werden, andere seien mit 55 Jahren schon einigermaßen hilfsbedürftig, wollten das aber weder sich noch anderen eingestehen. Aus diesem Grund werde auch größtmögliche Anonymität gewahrt. Helfer verpflichteten sich schriftlich, keine persönlichen Details von demjenigen weiterzugeben, dem sie helfen, so Holzmann.

Während diejenigen, die Hilfe in Anspruch nehmen können, also durchaus ein wenig älter sein sollten, gibt es bei denjenigen, die anpacken, keine Altersbeschränkung – im Gegenteil. Für Besuchsdienste, fürs Vorlesen oder für Spaziergänge kommen quasi alle Generationen in Frage – „bis zu den Schülern heruntergebrochen“, wie Renate Ziemann sagt. Etwas anders sieht es vielleicht beim Rasenmähen oder kleineren handwerklichen Dienstleistungen aus. Für kleinere Fahrdienste ist natürlich ein Führerschein notwendig. „Da bringt man Menschen zusammen“, zeigt sich Elisabeth Holzmann überzeugt, die Initiative nach dem Motto „Bürger helfen Bürgern“ könnte auch der Isolation im Alter entgegenwirken.

Auch deshalb sei sie sofort von einem derartigen Konzept überzeugt gewesen, als es ihr bei Seminaren für die Seniorenarbeit begegnete. Diese Art der Seniorenhilfe habe es ihr angetan, weshalb sie hoffe, dass sie ins Rollen kommt. „Das wird angenommen“, zeigt sich Ziemann schon überzeugt. Sie weiß aber auch: „Man braucht einen langen Atem.“

Die beiden Frauen übernehmen die Koordination zwischen Hilfsbedürftigen und Helfern. Einerseits ist es möglich, sich mittels Flyer an sie wenden, die ausgefüllte Broschüre kann dann im Gredinger Rathaus abgegeben werden, zuständig dafür ist das Sozialamt. Andererseits ist bereits eine Telefonnummer eingerichtet. Wer die (0 84 63) 9 04 70 anruft, wird auf ein Mobiltelefon umgeleitet, das entweder die Seniorenbeauftragte der Stadt oder die Vorsitzende des Seniorenbeirats mit sich führen. Auch eine E-Mail Adresse gibt es bereits: senioren@greding.de.

Wichtig ist Holzmann zu betonen, dass die Hilfe, die sie vermittelt, eher kurzfristiger Natur ist: den Briefkasten bei Abwesenheit zu leeren, Hilfe im Garten, die Begleitung zum Arzt. Gehe es um längerfristige Unterstützung, etwa bei einem Besuchsdienst, so sei dies Sache zwischen den Beteiligten, die sich absprechen müssten. Zudem übernehme die Seniorenhilfe keine Tätigkeiten, die gewerblichen Anbietern massive Konkurrenz machen könnten.

Im Notfall seien Helfer über die gemeindliche Unfallversicherung abgesichert, ergänzt Bürgermeister Manfred Preischl. Er sieht die Seniorenhilfe als wichtigen Baustein für ein lebenswertes Greding auch im Alter. Die Einrichtung des Seniorenbeirats sei auch schon einer gewesen. Und aus einer Umfrage unter den Senioren der Großgemeinde – Fragebögen wurden bereits verschickt, derzeit kommt der Rücklauf an die Stadt – erhofft sich Preischl weitere Erkenntnisse, wie Greding den demografischen Wandel möglichst problemlos und angenehm gestalten kann.