Allersberg
Filigransterne und Eiszapfen

Förderverein des Gilardi-Anwesens lässt traditionelle Weihnachtsschmuckherstellung aufleben

13.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:04 Uhr

Auch das Nürnberger Christkind hat dem Gilardiförderverein einen Besuch abgestattet. Die Präsentation zur Weihnachtsschmuckherstellung ist wieder auf großes Interesse gestoßen. - Foto: Mücke

Allersberg (jsm) Zum zwölften Mal hat sich der Verein zur Sanierung und Förderung des Gilardi-Anwesens am Allersberger Weihnachtsmarkt beteiligt. Viele Besucher nahmen die Möglichkeit wahr, Informationen über das Geschehen und die Waren der ehemaligen Weltfirma zu erhalten und handgefertigten Christbaumschmuck zu kaufen.

Mit Fingerspitzengefühl haben die Verantwortlichen des Vereins den großen Raum im Gilardihaus auch diesmal wieder hergerichtet und ausgeschmückt mit glitzernden großen Kaskaden, die von der Decke baumelten, einem festlich blau und silberfarben geschmückten Christbaum und einem künstlichen Baum mit altdeutschem Schmuck, der neben den in der Fabrik selbst hergestellten Waren ebenfalls gehandelt wurde in der Firma Gilardi. Doch damit nicht genug. In den Vitrinen wurde allerlei historischer Christbaumschmuck gezeigt und mit Musterkarten und Fotos wurde Einblick ins ehemalige Fabrikgeschehen und die große Arbeiterschar gegeben.

Viele Marktbesucher, die die Gelegenheit zu einem Besuch nutzten, bewunderten die zahlreichen Ausstellungstücke und glitzernden Filigransterne, die am Verkaufstisch aufgereiht waren. Sie interessierten sich aber auch für Details aus der Firmengeschichte. Ständig um-lagert war an beiden Ausstellungstagen aber der Tisch, an dem die ehemalige Heimarbeiterin der Firma Gilardi, Marianne Wiegärtner, unterstützt von fleißigen Helfern, Filigransterne produzierte. Genauestens verfolgt wurden die Arbeitsschritte und vielfach bestaunt die große Fingerfertigkeit der Herstellerin. Nicht satt sehen konnte sich mancher Besucher an all der Pracht, so dass er gleich mehrfach den Präsentationsraum aufsuchte. Auch viele junge Leute interessierten sich für das Geschehen der ehemaligen Christbaumschmuckfirma, in der oftmals schon Opa und Oma beschäftigt oder als Heimarbeiter mit Sternefertigen oder Lamettaabwiegen im Einsatz waren.

Vor allem ein Anziehungspunkt bei den Kindern bildete die historische Eiszapfenmaschine aus dem Fundus Gilardis, die dank der Unterstützung des Fabrikmuseums in Roth wieder instand gesetzt werden konnte. An ihr durften die Mädels und Buben selbst eine schillernde Locke fertigen und als Andenken mit nach Hause nehmen. Dabei wurde ihnen auch erläutert, dass in früherer Zeit mit dieser mühevollen Arbeit die Heimarbeiter ihr Geld verdienen mussten.

Einen Besuch stattete auch das Nürnberger Christkind Rebecca Ammon der Präsentation im Gilardihaus ab, nachdem es seinen Prolog vom Turm des Heckelhauses kundgetan hatte. Die junge Frau zeigte sich begeistert von der Vielfalt und erfreute sich am glitzernden Sternenschmuck. Ein paar Sterne als Andenken durfte sie aus der Hand der stellvertretenden Vorsitzenden Grete Farsbotter entgegennehmen, ehe noch ein Foto mit Bürgermeister Daniel Horndasch, dem Vorsitzenden des Fördervereins Bernhard Böckeler, dem Nikolaus und Knecht Rupprecht zur Erinnerung an den Besuch in Allersberg vor dem Gilardihaus geschossen wurde.

Vollauf zufrieden zeigten sich die Vorstandsmitglieder mit dem Geschehen der zweitägigen Christbaumschmuck-Präsentation trotz des stürmenden Winterwetters am Sonntagnachmittag, das so manchen Besucher abhielt. Erfolgreich fortgesetzt wurde die Bausteine-Aktion und erfreut festgehalten, dass wieder neue Mitglieder für den Förderverein gewonnen werden konnten.