Allersberg
Neue Straße zum Abschied

Böckeler und Eckstein eröffnen Trasse nach Lampersdorf Für Lückenschluss fehlen noch Grundstücke

04.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:41 Uhr

Böckelers letzter Akt: Gemeinsam mit Landrat Herbert Eckstein (rechts) gab der Allersberger Bürgermeister an seinem letzten Arbeitstag die Kreisstraße von Allersberg nach Lampersdorf samt Radweg für den Verkehr frei. - Foto: Sturm

Allersberg (HK) Das war ein schönes Abschiedsgeschenk: Genau an Bernhard Böckelers allerletztem Arbeitstag ist die Kreisstraße RH 35 zusammen mit dem neuen Radweg von Allersberg nach Lampersdorf für den Verkehr freigegeben worden.

Bereits am Freitagfrüh um 8 Uhr suchte dazu Landrat Herbert Eckstein den Allersberger Bürgermeister in dessen Büro im Rathaus auf, das er am Abend nach 7760 Tagen im Amt verlies. Sein Nachfolger ist Daniel Horndasch, der am Montagabend im Marktgemeinderat vereidigt wird.

"Ich muss mich doch mal umsehen, wie es so ist, wenn man übergibt", scherzte Eckstein, ehe es gemeinsam zum Ortstermin ging. Auf der Baustelle warteten auf Landrat und Bürgermeister der stellvertretende Tiefbauleiter des Landkreises, Ulrich Ochsenkühn, und Günther Landau vom Landratsamt sowie Polier Reinhold Hemmeter von der Tiefbaufirma Fiegl, die das Projekt ausgeführt hat. Als erstes durften also Eckstein und Böckeler mit ihren Autos die Strecke befahren.

Dort angekommen dankte der Landkreischef Böckeler für seinen Einsatz mit einer herzlichen Umarmung und wünschte ihm alles Gute für seinen Ruhestand. "Es ist für mich eine große Freude, dass die Fertigstellung und Übergabe der Straße und des neuen Radweges bis auf ein paar Restarbeiten, die im August noch erledigt werden, zum 4. August erfolgen kann und wie es auch auf der Bautafel steht, der Termin eingehalten werden konnte", sagte Böckeler strahlend. Im Namen des Marktes dankte er dem Landrat und dem Landkreis, der recht zügig die Arbeiten durchgeführt hat, die am 13. März begonnen haben.

Böckeler brachte seine Freude über die gelungene Trassenführung des Radweges zum Ausdruck und darüber, dass auch die Kreisstraße mit 5,5 Metern Breite mit einer neuen Teerdecke versehen wurde.

In seinen Dankesworten zeigte Böckeler sich auch von der schönen Natur entlang der neuen Radstrecke begeistert, auf der man nun auch zum Rothsee fahren kann. Lediglich das Reststück von Göggelsbuch über Lampersdorf und Heblesricht bleibe noch offen. Landrat und Bürgermeister hoffen, dass auch hier bald der Lückenschluss erfolgt. Allerdings fehlen zur Umsetzung noch dringend nötige Grundstücke. Es habe intensive Verhandlungen mit einigen Grundstücksbesitzern gegeben, die bisher noch zu keinem Ergebnis geführt haben, sagten die beiden Kommunalpolitiker. "Diese obliegen nun meinem Nachfolger Daniel Horndasch", sagte Böckeler, während Eckstein betonte: "Die Planung steht." Diese Verbindung schließe dann an das Radwegenetz der Oberpfalz an.

Eckstein lobte die Grundstücksverhandlungen der Gemeinde, bei denen sich Böckeler auf die Flurbereinigung Allersberg - Lampersdorf - Uttenhofen und auf private Verkäufe stützen konnte. Laut Eckstein funktioniert dies auf Kreisebene sehr gut. Man sei auch bedacht darauf, den Flächenverbrauch im Rahmen zu halten. Außerdem werden beim Bau der Radwege nach modernsten Richtlinien mit Bodenverdichtung durch Zement und Kalk gearbeitet und in der Flur auf Umweltverträglichkeit besonders Wert gelegt und auf Fauna und Flora geachtet.

Mit sogenannten Steilböschungssystemen wurde an der Bachi-Überquerung beim Radweg gearbeitet, wodurch der Well-Stahl-Durchfluss der Wasserführung nicht verbreitert werden musste. An der Gemarkungsgrenze zwischen Lampersdorf und Allersberg wurde auf einer Länge von 270 Metern die Straße versetzt, neu ausgekoffert und wieder aufgebaut. Es werden noch die Bankette mit Schotter und Humus aufgeschüttet und verfestigt und dann eine Grasmischung mit Blumen eingesät. Auf die Artenvielfalt wurde im Bereich der neu angelegten Biotope geachtet und besonders auf die Eidechsen Rücksicht genommen, berichteten die Fachleute. Sie lobten auch die Grundstücksbesitzer von Lampersdorf, die voll hinter dem Projekt standen, so dass es keinerlei Probleme gab, wie sie betonten.

Rund vier bis fünf Millionen Euro investiert der Landkreis Roth jährlich in den Straßen- und Radwegebau. Die Gesamtkosten für den Abschnitt von Allersberg nach Lampersdorf belaufen sich auf 1,13 Millionen Euro. Für den Grundstückserwerb gab der Markt Allersberg 32 500 Euro aus. Die Gesamtlänge des Radweges, der zweieinhalb Meter breit ist, beträgt 2,4 Kilometer, die Kreisstraße ist 2,2 Kilometer lang. Rund 1090 Autos befahren die Strecke in 24 Stunden.

Wegen der Steilböschung (Bachi) und Verrückung der Straße sowie der Deckenarbeiten musste die Strecke zweimal während der Bauzeit gesperrt werden. Seit Freitagabend ist die Straße jetzt wieder für alle befahrbar und der Fuß- und Radweg offen. Der Markt Allersberg baut nun noch in Verlängerung des neuen Gehweges das kurze Stück von Lampersdorf zum Radweg aus. Außerdem verlegte er Leerrohre entlang des gesamten Radweges, informierte Böckeler.