"Wenn ihr aufsteigt, spielt Bayern bei euch"

06.05.2009 | Stand 03.12.2020, 4:59 Uhr

Der erste Auftritt in Eichstätt: VfB-Vorsitzender Adolf Kölle und der damalige Bürgermeister Anton Schmidl empfingen im Jahr 1970 den FC Bayern München mit den späteren Weltmeistern Sepp Maier (5. v. l.), Franz Beckenbauer (4. v. l.) und Gerd Müller (5. v. r.). - Foto: EK-Archiv

Eichstätt (EK) Es ist der Traum einer jeden Fußballmannschaft: Einmal vor heimischen Publikum ein Testspiel gegen den großen FC Bayern München bestreiten. Für den VfB Eichstätt, seines Zeichens designierter Aufsteiger in die Landesliga, geht am 28. Mai dieser Traum in Erfüllung – bereits zum dritten Mal.

In der Fußballabteilung des VfB Eichstätt ist Max Zintl ein wichtiger Mann. Nicht nur am Sportplatz widmet er sich mit voller Hingabe seinem Klub, kümmert sich um alles, was in einem Verein halt so anfällt. In diesen Tagen ist Zintl jedoch begehrter als sonst. Beinahe ununterbrochen klingelt sein Handy. "Es ist Stress pur, aber wenigstens ein angenehmer Stress", sagt er.

Der Grund ist ein ganz besonderer: Der FC Bayern München bestreitet ein Testspiel gegen den Noch-Bezirksoberligisten VfB Eichstätt. Kürzlich wurde zur Gewissheit, was zuvor nur als Gerücht kursierte: Der deutsche Fußball-Rekordmeister kommt am Donnerstag, 28. Mai, in die Domstadt. Nach dem 21. Juli 1970 – damals anlässlich des 50-jährigen Vereinsbestehens – und dem 13. Juli 1984 ist es bereits das dritte Aufeinandertreffen mit den Bayern.

Zustande gekommen ist das "Spiel des Jahres" durch den Pietenfelder Xaver Ziller, der sich bei Audi um die Anliegen der Münchner Fußballprofis bezüglich derer Dienstwagen kümmert. Bereits im vergangenen Jahr sollten die Bayern – damals noch unter Trainer Ottmar Hitzfeld – in Eichstätt spielen. Als einer der Höhepunkte im Jubiläumsjahr der Stadt. Ein dicht gestaffelter Terminplan seitens des FC Bayern mit Uefa-Cup-Spielen, Ligaspielen und DFB-Pokal machte den Eichstättern jedoch einen Strich durch die Rechnung.

Nur wenige Monate später – im Oktober 2008 – wären die Bayern zu einem Flutlichtspiel nach Eichstätt gekommen. Diesmal mit Jürgen Klinsmann an der Bande. Der VfB lehnte allerdings wegen der Jahreszeit und der eher schlechten Beleuchtungsmöglichkeiten den Termin ab. Stattdessen lieferte der FCB mit seiner B-Elf beim Zweitligisten FC Ingolstadt einen müden Kick ab und unterlag mit 0:1.

Nun, gerade einmal ein halbes Jahr später, hat es dann aber doch geklappt. In Abstimmung mit Bayern-Manager Uli Hoeneß hat Ziller den Termin auf den 28. Mai festgesetzt. Fünf Tage nach dem letzten, meisterschaftsentscheidenden Bundesliga-Spieltag, fünf Tage nach der geplanten Aufstiegsfeier des VfB Eichstätt. In trockene Tücher kann der größte Erfolg der Vereinsgeschichte aber bereits an diesem Wochenende gebracht werden.

Dass es im dritten Anlauf wirklich klappen würde, davon ist Max Zintl noch immer überzeugt. Egal ob Interimstrainer Jupp Heynckes oder bereits der Nachfolger an der Bande steht. Schließlich habe er von Xaver Ziller ein besonders schönes Versprechen bekommen. "Wenn ihr aufsteigt", soll der Pietenfelder damals gesagt haben, "dann spielt der FC Bayern in Eichstätt." Und siehe da: Vergangenen Donnerstag ist Ziller beim Heimspiel des VfB vorbeigekommen und hat die freudige Nachricht überbracht. Ein Traum ist in Erfüllung gegangen.