Kipfenberg
"Verteidiger der schönen Heimat"

Kipfenberger Gruppe des Bund Naturschutz pflanzt Maulbeerbaum und Linde zum Verbandsjubiläum

16.06.2013 | Stand 03.12.2020, 0:01 Uhr

Garten für die Sinne: Beim Sommerfest des Gehörlosenvereins wurde die Anlage an der Permoserstraße eingeweiht. Da stieg auch Sozialministerin Christine Haderthauer einmal auf die Baumstämme. - Foto: Rössle

Kipfenberg (EK) 1913 gegründet, feiert der Bund Naturschutz (BN) heuer sein 100-jähriges Bestehen. Heute ist der BN der älteste und größte Umweltschutzverband Bayerns. Die BN-Ortsgruppe Kipfenberg nahm dieses Jubiläum zum Anlass für eine Pflanzaktion im Klinikpark.

Zu der Veranstaltung konnte der Vorsitzende der Ortsgruppe Kipfenberg, Karl-Heinz Hutter, neben Landrat Anton Knapp, Bürgermeister Rainer Richter und dem Verwaltungsleiter der Klinik Kipfenberg, Christian Liebold, Forstbetriebsleiter Walter Erl, Kreisheimatpfleger Karl Heinz Rieder, einige Gemeinderäte und viele weitere Gäste begrüßen.

100 Jahre BN seien für einen Verband, der in seinem Verbandszeichen eine Linde führe, etwas Besonderes. „Bayern sähe heute sicher anders aus, wenn es den Bund Naturschutz nicht gäbe“, sagte Hutter. Als Beispiele nannte er den Erhalt der Weltenburger Enge ohne Staustufe, die Naturschutzgebiete Arnsberger Leite und Gungoldinger Wacholderheide, die mit 70 Hektar die größte ihrer Art in ganz Bayern sei. „Oft wird den Naturschützern vorgeworfen, wir seien Verhinderer und gegen alles“, sagte Hutter. „Doch in Wirklichkeit sind wir Bewahrer: Wir verteidigen nur die Schönheit unserer Heimat gegen eine voreilige ökonomische Ausschlachtung.“ Natürlich sei es nicht immer der BN allein, der sich für den Erhalt der Heimatlandschaft einsetze. „Bürgerinitiativen, Vereine, Verbände, umweltengagierte Kommunen, Kirchen oder aktive Einzelpersonen und beherzte Politiker haben hierzu oftmals intensiv beigetragen“, betonte Hutter. Jeder, so der Ortsvorsitzende, könne sich einbringen und bei Biotoppflegeeinsätzen mithelfen oder bei speziellen Schutzmaßnahmen für Tiere und Pflanzen mitwirken. Das Naturschutz-Großprojekt Altmühlleiten zeige auch, dass die Politik auf dem richtigen Weg sei. Abschließend bedankte sich Hutter bei allen Amtsträgern und Ehrenamtlichen, „die sich für unser liebens- und lebenswertes Bayern eingesetzt haben und dies weiter tun.“

Die Pflanzaktion sei in jedem Sinne nachhaltig, betonte Landrat Anton Knapp. In einer sehr persönlichen Rückschau erinnerte sich der Landrat an Obstbäume, die sein Vater vor über 60 Jahren gepflanzt habe. „Zu einem runden Geburtstag ein Zeichen setzen, schafft Bewusstsein und erinnert an das Engagement des Bund Naturschutz und seiner Mitarbeiter“, so Knapp. Johann Beck, der Kreisvorsitzende des BN, überreichte dem Landrat einen BN-Wanderführer. Anlässlich ihres Jubiläums präsentiert die Organisation darin 40 Wanderungen durch gerettete Landschaften in ganz Bayern, die es ohne den engagierten Einsatz vieler BN-Aktiver nicht mehr gäbe.

Das Pflanzen eines Maulbeerbaums zur Erinnerung an das Engagement der Bundesverdienstkreuzträgerin Erna Martin (1917 – 2008), einer Lehrerin, die an verschiedenen Schulen der Großgemeinde Kipfenberg gewirkt und sich jahrzehntelang nicht nur im Naturschutz besondere Verdienste erworben hat, bildete den Abschluss der Veranstaltung. Eine Linde war vegetationsbedingt schon vorher im Klinikpark gesetzt worden. An beiden Bäumen wurden Erinnerungstafeln angebracht.