Hofstetten
Lebendig gewordene Heimatkunde

Mit der traditionellen Kirchweih verabschiedet sich das Jura-Bauernhofmuseum in die Winterpause

21.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:05 Uhr

 

Hofstetten (EK) Mit der traditionellen Kirchweih ging die Saison im Jura-Bauernhofmuseum Hofstetten zu Ende. Bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen nutzten hunderte Besucher aus der gesamten Region die Möglichkeit, die Angebote auf dem Museumsgelände zu nutzen.

Reißenden Absatz fanden die reschen Kiacherl, die Rosa Bauernfeind, Annette Wenzl und Karin Valenta vom Jura-Backservice in den gusseisernen Pfannen der Rußkuchl herausbackten und mit Puderzucker bestreuten. Obwohl sie Teig für bestimmt 300 Kiacherl dabei hatten, kamen die emsigen Bäckerinnen kaum nach. „Ich habe aufgehört, mitzuzählen“, meint Rosa Bauernfeind schmunzelnd. Das Gebäck wurde noch warm auf die Teller gelegt und im Museumsgarten oder in der benachbarten Stub’n zusammen mit Kaffee und weiteren Kuchen verzehrt. Die geheizte Rußkuchl war den ganzen Nachmittag über bestens besucht. Die erfahrenen Bäuerinnen des Backservice gaben bereitwillig Tipps für das Gelingen des traditionellen Backwerks und ließen sich in die Pfannen schauen. Zum Verkauf angeboten wurde auch frisches Bauernbrot aus dem Museumsbackofen, das handwarm war und zusammen mit den Kiacherln einen köstlichen Duft auf dem Gelände verbreitete.

Das letzte Mal bestand die Möglichkeit, die Sonderausstellung „ZinnGeschirr in Stadt und Land – Gerätschaften für Bauern und Bürger“ zu besuchen: Der Eichstätter Zinngießermeister Wilhelm Eisenhart bot Führungen an, in denen er über die ausgestellten Objekte informierte. Für Kinder wurde ein Zinnschaugießen angeboten, wo sie unter fachmännischer Aufsicht Ammoniten oder auch Anhänger anfertigen konnten. Zwischendurch sausten die Kinder quer durch den Garten, flitzten durch die Museumsräume oder fütterten den Museumsgockel samt seinen Hennen.

Nicht nur die Museumswartin Zenta Schermer freute sich über den steten Besuch von Gästen wirklich jeder Altersstufe an diesem Nachmittag. Kreisheimatpfleger Dominik Harrer sowie Georg Stark vom Museumsverein zogen ebenso ein positives Resümee über den diesjährigen Kirchweihtag und die abgelaufene Museumssaison. „Zwar hat nicht bei jeder Veranstaltung heuer das Wetter optimal mitgespielt, aber unser zwischen Ostern und Kirchweih angebotenes Programm stieß wieder auf großes Interesse bei der Bevölkerung“, sagten die Verantwortlichen unisono. Erfreulich sei, dass nicht nur die ältere Generation den Weg ins Jura-Bauernhofmuseum finde, sondern verstärkt junge Familien, die ihrem Nachwuchs unter anderem die Lebensweise früherer Generationen nahebringen möchten. Die Besucherzahlen seien stabil und erfreulich, „für das kommende Jahr schmieden wir bereits Pläne und denken, dass wir wieder ein rundum gelungenes Programm auf die Beine stellen werden“.

Landrat Anton Knapp, Vorsitzender des Museumsvereins, sprach den Mitgliedern des Museumsvorstandes sowie allen beteiligten Aktiven Dank und Anerkennung aus. Er freue sich, dass das Bauernhofmuseum in der Region und über die Landkreisgrenzen hinaus so einen guten Ruf erworben hat. „Hier kann man lebendig gewordene Heimatkunde erleben, regelmäßige Sonderausstellungen, echte Volksmusik, Gemütlichkeit bei Speis und Trank sowie Einblick in das damalige Leben auf einem Jura-Bauernhof“, so Knapp.\t\t

Mit der Museumskirchweih schließen sich nun die Pforten des Kipferlerhofs für die Winterpause. Am Ostersonntag 2015 öffnet das Bauernhofmuseum dann wieder für die Besucher. Schulklassen und Besuchergruppen können auch während der Winterpause Termine vereinbaren. Nähere Auskünfte erteilt das Informationszentrum Naturpark Altmühltal unter Telefon (0 84 21) 9 87 60.