Eichstätt
Knapp: Eine bodenlose Frechheit

Landrat über die Infoveranstaltung der Bundesnetzagentur maßlos verärgert

23.04.2015 | Stand 02.12.2020, 21:23 Uhr

Eichstätt/München (hr) Als „Volksverdummung“ hat der Eichstätter Landrat Anton Knapp die Informationsveranstaltung der Bundesnetzagentur am vergangenen Montag in München bezeichnet.

Knapp war zusammen mit Vertretern des Energiebündels Eichstätt und weiterer Bürgerinitiativen nach München gereist, um dort mit dem Chef der Netzagentur, Jochen Homann, ins Gespräch zu kommen und Argumente für und gegen die Trassen auszutauschen.

Doch weit gefehlt: „Wortmeldungen von Vertretern der Bürgerinitiativen wurden abgewürgt, das Verhalten der Vertreter der Bundesnetzagentur war absolut arrogant“, beschreibt Knapp die Atmosphäre. Der Eichstätt Landrat spricht „vom gleichen Stil\", wie ihn der Netzbetreiber Amprion bei den zurückliegenden Informationsveranstaltungen an den Tag gelegt habe: „Von oben herab und provokant“. Auch das Ergebnis des Energiedialogs, der von Wirtschaftsministerin Ilse Aigner und den Bürgerinitiativen erzielt worden sei, nicht berücksichtig worden. „Die bayerischen Interessen wurden angekanzelt“, so Knapp. Insgesamt spricht Knapp von einer „bodenlosen Frechheit“, die hier von der Bundesnetzagentur veranstaltet worden sei.

Auch andere Vertreter von Bürgerinitiativen gegen die Stromtrasse üben heftige Kritik an der Veranstaltung der Bundesnetzagentur. Die Termine scheinen bewusst so gelegt worden zu sein, dass sie erstens weit weg von den betroffenen Bürgern stattfinden (München, Erfurt, Hannover, Stuttgart) und zweitens zu einem Zeitpunkt (13 bis 18.45 Uhr), zu dem ein normal arbeitender Bürger sich nur sehr schwer informieren kann, hieß es. Es sei verwunderlich, dass die Art und Weise, wie hier gegen den Willen der Bürger vorgegangen wird, in Deutschland möglich ist. Auch die Bayerische Staatsregierung werde hier von Homann vorgeführt und nicht für ernst genommen. Das Fazit: „Enttäuschend.“