Eichstätt
Landkreis spart bis zu 150 000 Euro

29 statt 80 Einsätze: Milder Winter entlastet Räum- und Streudienste und die öffentlichen Kassen

02.01.2014 | Stand 02.12.2020, 23:15 Uhr

Die Salzlager sind noch gut gefüllt, auch beim Kreisbauhof in Eichstätt. Nach dem Regen gestern machten sich Mitarbeiter des Kreisbauhofs auf den Weg und führten ihre Kontrollfahrten durch. Zuvor hatten sie ihre Fahrzeuge mit je einer Tonne Salz geladen. - Foto: baj

Eichstätt (EK) Ein milder Winter hat dafür gesorgt, dass die Räum- und Streufahrzeuge meist in den Garagen bleiben konnten – zumindest bisher. Die Mitarbeiter des Bauhofs sind nicht so eingespannt wie vor einem Jahr und auch die Kämmerer dürften sich über Einsparungen freuen.

Wobei es schwierig ist, in Euro und Cent zu beziffern, was in diesem Winter bislang weniger ausgegeben werden musste. Der Landkreis kann es recht zuverlässig sagen: Hier wird ein Einsatz mit rund 3000 Euro veranschlagt. Darin enthalten sind die Kosten für das Personal, die Fahrzeuge und das Streugut. 3500 Tonnen Salz lagerten zu Beginn des Winters in den Kreisbauhöfen Eichstätt, Beilngries und Schwabstetten. In bislang 29 Einsätzen seien etwa 450 Tonnen Salz verbraucht worden, teilte Manfred Schmidmeier, der Pressesprecher des Landratsamtes, mit. In vergangenen Jahren hätten die Bauhöfe um diese Zeit mitunter schon 80 Einsätze hinter sich gebracht, so Schmidmeier weiter. In einem „normalen“ Winter liege der Salzverbrauch bei rund 2700 Tonnen. Der Landkreis könnte zwischen 90 000 und 150 000 Euro gespart haben.

„Kein Vergleich zum Winter 2012/13“, sagt auch Anton Eder, Leiter des städtischen Bauhofs. Er sieht seine Listen durch und stellt fest, dass es in diesem Winter lediglich 13 Einsätze mit allen Fahrzeugen gegeben habe – deutlich weniger als in früheren Jahren. Der Stadtbauhof verfügt über einen Lastwagen, drei Unimog, einen großen Traktor und zwei Kleintraktoren, die im Winterdienst eingesetzt werden können. Ein Teil wird in Handarbeit geräumt.

Der Winterdienst in Eichstätt ist eingeschränkt. Dennoch gibt es in der kalten Saison – vom 1. November bis 31. März – einen Streckendienst, der in aller Früh feststellt, ob es irgendwo glatte Bereiche gibt. Die Mitarbeiter des Bauhofs stehen auf Abruf bereit, wobei der reguläre Streu- und Räumdienst an Wochentagen um 4.30 Uhr beginnt. An Samstagen starten die Fahrzeuge im Bedarfsfall um 5 Uhr und an Sonntagen um 5.30 Uhr. Bereits am Abend werden die Fahrzeuge hergerichtet und beladen. „Damit wir flott rauskommen.“ Aber nachdem es tatsächlich sehr mild bisher gewesen sei, hätte sich die Arbeit in Grenzen gehalten, sagte Eder. Das schlage sich auch im Salzverbrauch nieder. 25 bis 30 Tonnen hätten seine Leute ausgebracht. Ebenfalls deutlich weniger als sonst. Aber der „große Winter“ könne ja noch kommen. „Das muss man auf sich zukommen lassen“, wagt Eder keine Prognose auf tatsächliche Verbrauchszahlen oder eventuelle Einsparungen.

Ähnlich äußert sich Bernhard Mader, Chef des Dollnsteiner Bauhofs. „Wir sind nur ein paar Mal gefahren, zum Beispiel an Heiligabend“, sagt er. „Der Salzverbrauch war extrem wenig. Da haben wir die letzten Jahre viel mehr gebraucht.“ Bisher rechne er mit niedrigeren Kosten. „Aber wir wissen natürlich nicht, was der Januar und der Februar bringen werden.“

Lediglich drei Einsätze zwischen Weihnachten und Neujahr gab es in Denkendorf, wie Bürgermeisterin Claudia Forster mitteilt. Der Bauhof sei am 24., am 28. und am 30. Dezember unterwegs gewesen. Auch sie tut sich schwer, über Kosten zu sprechen. Das hänge auch immer davon ab, wie viele Leute und Fahrzeuge wie lange gebraucht würden.

In Buxheim war der Bauhof im November und Dezember insgesamt 41,5 Stunden mit dem Winterdienst beschäftigt, wie Walter Meier, der Leiter der Finanzverwaltung, zusammengerechnet hat. In der vorigen Saison hatten die Mitarbeiter im selben Zeitraum bereits 144,75 Stunden angehäuft.

Damit gibt es einen weiteren erfreulichen Aspekt sowohl für die Einsatzkräfte als auch die Kämmerer – und zwar landkreisweit. Im vergangenen Winter häuften Bauhofmitarbeiter so viele Überstunden an, dass manche von ihnen diesen Berg das ganze Jahr über nicht mehr abbauen konnten.