Einlagensicherung - Verbesserung der Kundenrechte

01.01.2014 | Stand 02.12.2020, 23:15 Uhr

Im Fall einer Bankenpleite sollen Anleger schneller wieder auf ihre Konten zugreifen können. Das wollen Staats- und Regierungschefs der EU beschliessen. Das sind die neuen Regeln:

Im Fall einer Bankenpleite sollen Anleger schneller wieder auf ihre Konten zugreifen können. Das wollen Staats- und Regierungschefs der EU beschliessen. Das sind die neuen Regeln:

Künftig sollen alle Mitgliedsstaaten der Europäischen Union dafür gerade stehen, wenn eine Bank Pleite geht. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass bis zu 100.000 Euro Einlage jedem Verbraucher absolut und sicher erhalten bleiben. Selbst dann, wenn eine Großbank einen Totalausfall erleidet. Das haben sich die Finanzminister in der Europäischen Union (EU) zur Verbesserung der Einlagensicherung ausgedacht, im Zusammenhang mit der geplanten Bankenunion, die alle Steuerzahler vor horrenden Kosten bei Bankenkrisen schützen soll.

In einer Woche hat der Verbraucher sein Geld zurück

Im Fall der Pleite einer Bank sollen Sparer bereits innerhalb von sieben Werktagen wieder über ihr Geld verfügen können. Bisher dauerte dies meist bis zu 20 Tagen. Es soll sogar sogenannte "Notauszahlungen" an Kunden geben, wenn dieser durch die gesperrten Konten seine Lebenshaltungskosten nicht mehr bezahlen kann. Das Geld für den absoluten Notfall soll sogar innerhalb von fünf Werktagen an den Kunden fließen.

Bisher mussten vor allem die Sparer in kleinen Staaten, wie Zypern oder Malta, lange vor den Banken auf eine Auszahlung hoffen. Denn bisher galt im Pleitefall, dass die nationalen Regierungen selbst für die Summen auf den Konten aufkommen mussten und das konnte durchaus länger dauern. Welche Einlagensicherung für Sparbriefe, Fest- und Tageseld bei den jeweiligen Banken gilt, können Anleger auf dem Verbraucherportal Biallo.de nachlesen. Auch für die speziellen Produktcheks bekommt die Einlagensicherung ein besonders Augenmerkt.

Vorreiter Deutschland: Mehr Risiko, mehr Rücklage

Bei der geplanten Bankenunion sollen Banken in der EU dazu verpflichtet werden, nationale Vorsorgefonds aufzubauen, wie es bereits in Deutschland vorgeschrieben ist. Will ein Institut höhere Risiken eingehen, muss es auch mehr in den Fonds einzahlen. Ziel ist es, den sogenannten Abwicklungsfonds bis 2025 mit rund 55 Milliarden Euro aufzufüllen. Bis dato gelten lachsere Übergangsregeln. Danach kann der Fonds eigenständig handeln und im Notfall sogar selbst Geld am Markt leihen, um die Kunden zu bedienen.

Der Startschuss für die Bankenunion wird erst dann fallen, wenn die Staatschefs und das  EU-Parlament seine Zustimmung gegeben hat. Das gilt aber als beschlossene Sache.

Anleger in Deutschland am besten geschützt

In Deutschland können sich Anleger zurücklehnen. Hierzulande sind Geldanlagen normaler Sparer bei den meisten hier ansässigen Banken sogar noch wesentlich sicherer, als jetzt die EU vereinbaren wird. Alle Sparkassen, Volks- und Raiffeisenbanken und die meisten Privatbanken haben eigene Sicherungsmechanismen - sogar oftmals im Millardenbereich.

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