Eichstätt
"Stimmungsmache gegen Angler"

Wettfischen laut Peta Tierquälerei – Vereinschef Max Pfuhler verweist auf strenge Richtlinien

05.03.2014 | Stand 02.12.2020, 22:59 Uhr

Max Pfuhler ist der Vorsitzende des rund 600 Mitglieder zählenden Eichstätter Anglervereins, der sich selbst schon mal eine Anzeige der Tierschutzorganisation eingehandelt hatte. Dabei ging es um die Forellen im Kapellbuck - Foto: EK-Archiv/baj

Eichstätt (EK) Ist das landauf, landab übliche Wett- oder Königsfischen Tierquälerei auf Kosten der Fische? Laut der Tierschutzorganisation Peta durchaus. Für den Eichstätter Anglervereinschef Max Pfuhler ist das allerdings kein Grund zur Besorgnis. Seine Mitglieder hielten sich strikt an die Regeln.

Wie in unserer Mittwochsausgabe im Bayernteil berichtet, sorgt ein Fall aus der Region Augsburg für Unruhe bei den Anglervereinen. Demnach hatte Peta einen Verein angezeigt, der seinen Fischerkönig ermittelt hatte. So sei das Töten von Fischen als Freizeitbeschäftigung oder Sportveranstaltung ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz. Die Staatsanwaltschaft Augsburg stellte das Verfahren zwar wegen geringer Schuld ein, gab der Tierschutzorganisation im Grundsatz aber Recht. Allerdings soll hier nochmals geprüft werden.

Max Pfuhler ist die Problematik nicht unbekannt: Erst vor Kurzem sei in einer Versammlung des Anglervereins darüber gesprochen worden. Es sei klar, dass die Fische getötet und dann verzehrt werden müssten. Dies sei legitim. Fische dürfen allerdings nicht zu Wettbewerbszwecken geangelt und dann wieder zurückgesetzt werden, so Pfuhler weiter. Er habe seine Anglerkollegen dazu aufgefordert, „dies tunlichst zu unterlassen“. Der Eichstätter Anglerverein veranstaltet jedes Jahr drei Wettbewerbe: das Anfischen, das Königsfischen und das Abfischen. Pfuhler versichert, dass sich die Angler hierbei „rigoros“ an die Richtlinien hielten.

Besonders gut auf Peta zu sprechen ist der Vereinsvorsitzende nicht: „Die betreiben Stimmungsmache gegen Angler.“ Pfuhler selbst hat schon seine Erfahrungen mit der Tierschutzorganisation gemacht: Ende 2012 hatte sie Anzeige erstattet – angeblich seien die Forellen am Kapellbuck mit Atrazin belastet. Daher, so die Forderung von Peta, solle die „Fischzuchtanlage“ geschlossen werden. Der Anglerverein saß auf Kohlen, schließlich drohte das traditionelle Abfischen am Gründonnerstag ins Wasser zu fallen. Kurz vor knapp stellte sich heraus, dass am Peta-Verdacht nichts dran war. „Das war eine Riesengaudi um nichts“, so Pfuhler im Nachhinein. Nicht zu unterschätzen seien ja auch die Kosten, die Peta mit ihrem Vorwurf verursacht habe. Immerhin seien hier etliche Behörden eingeschaltet und einige Gutachten erstellt worden. Pfuhler: „Das hat alles der Steuerzahler zu tragen.“