Eichstätt
Sportruderer auf der Altmühl

26 Senioren aus dem sächsischen Pirna lassen die Passanten staunen

10.06.2015 | Stand 02.12.2020, 21:12 Uhr

Synchrones Rudern ist gefragt, wenn die „Gig-Vierer mit Steuermann“ auf der Altmühl unterwegs sind. Die schmalen, knapp zwölf Meter langen Boote sorgten gestern in Eichstätt für Aufsehen - Foto: aur

Eichstätt (EK) Oxford gegen Cambridge auf der Altmühl? Mit riesigen Ruderbooten sind derzeit 26 Männer, allesamt Senioren, altmühlabwärts unterwegs, und sorgen bei den Passanten für Staunen.

Solcherlei Wasserfahrzeuge kennt man eher vom berühmten „Boat-Race“ auf der Themse in London. Pirnaer Ruderverein 1872 e.V. ist mit fünf Booten unterwegs. Pirna liegt in Sachsen, nahe bei Dresden, an der Elbe, und dort hat Sportrudern, wie die Jahreszahl im Verein beweist, eine lange Tradition. Seit der Wiedervereinigung steht den Ruderern aus Sachsen nun wieder ganz Deutschland offen. Und so sind sie heuer genau zum 25. Mal auf „großer Fahrt“: Die 26 Herren im Rentenalter haben sich extra einheitliche Hemden anfertigen lassen, auf denen das nachzulesen ist. Chef des Unternehmens ist der fast 86-jährige Siegfried Hanus, der Vorsitzende des Rudervereins. Als die fünf Boote gestern am Wehr an der Willibaldsbrücke haltmachten und umgetragen werden mussten, hatte er alle Hände voll zu tun, um die edlen, schlanken Sportgeräte heil über die Hürde zu bringen. „Gig-Vierer mit Steuermann“ heißt der Bootstyp, der da mit knapp zwölf Metern Länge auf der schmalen Altmühl manövriert wurde. „Die Ausstiege sind teilweise zu klein für uns“, reklamierte Hanus. „Ansonsten ist es herrlich hier.“ Die Reise geht von Pappenheim bis Dietfurt. 20 Kilometer am Tag lautet das überschaubare Pensum. Daheim, auf der deutlich schneller fließenden und zudem breiten Elbe, wären 40 Kilometer normal. Aber man ist schließlich im Urlaub – und will auch etwas sehen von der Landschaft. Die „Piraten“ aus Pirna machten unter anderem schon Donau, Main, Neckar und Saale unsicher.