Eichstätt
Großinvestition auf der Willibaldsburg

Finanzminister Markus Söder übergibt Planungsauftrag Gaststätte öffnet im Juni mit neuem Pächter

21.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:16 Uhr

Für 14,3 Millionen Euro werden die Burgschänke und das Eingangsareal umfassend saniert und mit Neubauten für Küche und Kiosk erweitert. Seit gestern gilt der Planungsauftrag, Baubeginn soll Ende 2018 sein, Fertigstellung 2022. - Foto: Chloupek

Eichstätt (EK) Als sehr sinnvolle Investition in eines der wichtigsten Wahrzeichen der Region sieht Finanzminister Markus Söder Sanierung und Neubau von Eingangsbereich, Zufahrt und Gaststätte auf der Eichstätter Willibaldsburg. Am Freitag hat er den Planungsauftrag erteilt.

Um diese guten Nachrichten persönlich zu überbringen, ist Markus Söder Freitagmittag nach Eichstätt gekommen - und zwar nur deshalb. Fragen zu aktuellen Spekulationen zu Ministerpräsident Horst Seehofer und seiner möglichen Nachfolge, weswegen auch eigens ein ZDF-TV-Team nach Eichstätt gekommen war, ließ Söder nicht zu. Er bat freundlich und verbindlich darum, deswegen bis Montag zu warten, da werde sich der Ministerpräsident und CSU-Vorsitzende selbst äußern.

Viel lieber sprach der Minister davon, dass der Freistaat 14,3 Millionen Euro in diesen Bauabschnitt auf der Willibaldsburg investieren wird. Für Eichstätt war dies auch die wichtigere Meldung. Denn darüber ist bekanntlich seit vielen Jahren gesprochen, gestritten und überlegt und verworfen worden. 2011 war schon Söders Vorgänger als Finanzminister, Georg Fahrenschon, zu diesem Thema in Eichstätt.

Jetzt wird es aber tatsächlich konkret, denn Markus Söder hatte den Planungsauftrag im Gepäck: Ende 2018 sollen die Um- und Neubauten beginnen, 2022 soll alles fertig sein. Beauftragt werden der Neubau eines Service- und Kassengebäudes, die Sanierung der Burggaststätte inklusive des Neubaus eines Küchengebäudes und eines Aufzugs sowie barrierefrei zugänglicher Toilettenanlage, die Erneuerung der Wärme-, Elektro- und Wasserversorgung, Brandschutzmaßnahmen, die Neukonzeption der Entwässerung sowie die Neugestaltung der Außenanlagen einschließlich einer E-Ladestation am neuen Parkplatz. Und das Ganze natürlich in enger Absprache mit dem Landesamt für Denkmalpflege. Die Fachleute hörten den ambitionierten Zeitplan, der der Presse am Freitagmittag dafür mitgeteilt wurde, sichtlich nicht so gerne, doch der Minister bestätigte auf Nachfrage: "Vier Jahre bis zur Fertigstellung." Es habe zwar nun viele Jahre Überlegungen gebraucht, aber jetzt sei "alles aus einem Guss" und als Paket geschnürt.

Die umfangreichen Baumaßnahmen sollten die imposante Burganlage touristisch attraktiver und moderner machen, ohne ihr ihren Charakter zu nehmen. Söder nutzte auch die Gelegenheit zur Mitteilung, dass die seit vorigen Oktober geschlossene Burgschänke im Juni mit einem neuen Unterpächter wieder geöffnet werde und den Touristen dann in der Saison 2017 und 2018 zur Verfügung stehe - für die dann beginnenden Baumaßnahmen müsse sie zwar wieder befristet schließen, "in vier Jahren haben wir hier dann aber eine absolut schöne und runde Sache, eine tolle imposante Burg mit modernem Service." Als Pächter der Burgschänke bestätigte Stefan Emslander, dass die Wirtschaft im Juni wiedereröffnet werde, mit Nico Margraf als neuem Unterpächter.

Auf die Querelen zum Abschied der langjährigen Wirtsleute Schubert im vorigen Jahr ging am Freitag niemand mehr ein. Den Schuberts selbst, die bekanntlich Ende 2016 nach 21 Jahren die Burg verlassen mussten, geht es inzwischen auch wieder gut, wie Eberhard Schubert auf Nachfrage unserer Zeitung sagte: Sie betreiben nun die Sportgaststätte am See in Joshofen.