Eichstätt
Parkhaus steht im Mittelpunkt

Stadtrat segnet Pläne für die Neubauten des Landratsamtes am Burgberg ab

03.08.2015 | Stand 02.12.2020, 20:57 Uhr

Anstelle der ehemaligen Berufsschulgebäude an der Gemmingenstraße will der Landkreis auf dem gelb markierten Areal (oben) Verwaltungsgebäude und ein Parkhaus errichten. Der Stadtrat segnete den Bebauungsplanentwurf dazu in der vom Landrat geforderten Version (Grafik) ab. Archiv:Hager/Hoedt/DK-Grafik: Reibel

Eichstätt (EK) Ein großes Parkhaus wird im Zentrum der Landratsamtneubauten am Burgberg in der Gemmingenstraße stehen. Der Stadtrat hat sich am Donnerstagabend mit einer Mehrheit von zwölf gegen neun Stimmen dem Willen des Landrats gebeugt und städtebauliche Argumente zurückgestellt.

Möglichst viele Parkplätze oder eine städtebaulich möglichst verträgliche Einbindung – das war die Abwägung, die der Stadtrat zu treffen hatte. Bei der Vorberatung vor zwei Wochen hatte Oberbürgermeister Andreas Steppberger noch der städtebaulich verträglicheren Variante, die auch Stadtbaumeister Manfred Janner empfohlen hatte, den Vorzug gegeben und sich zuversichtlich gezeigt, dass die Stadt mit dem Landkreis noch einen Konsens finden könnte. Man werde „optimieren und integrieren“, hatte sich Steppberger da noch zuversichtlich gezeigt (wir berichteten). Dem war offenbar nicht so. Denn zum Beschluss vorigen Donnerstag wurden beide Varianten – Variante 1 b als Favorit des Landrats und Variante 3 b als bisheriger Favorit der Stadtverwaltung – nahezu unverändert zur Abstimmung gestellt. Vorher erklärte der OB, er favorisiere im Sinne eines „verträglichen Miteinanders mit dem Landkreis“ nun doch die Variante 1 b, „auf die der Landrat nach wie vor besteht“.

Planer Alois Rieder stellte die Vor- und Nachteile beider Varianten gegenüber. Bei der Variante 3 b wäre das Parkhaus mit etwa 170 Stellplätzen an den Rand des Areals gerückt, es hätte einen, wie Rieder sagte, städtebaulich hochwertigen Aufenthaltsraum bei den Verwaltungsgebäuden gegeben. Bei Variante 1 b dominiert ein sechsgeschossiges Parkhaus mit bis zu 220 Stellplätzen das Areal, laut Rieder, „schon ein wuchtiger Block“. Es gibt damit deutlich mehr Parkmöglichkeiten für die Bediensteten des Landratsamtes, außerdem sind sie so angeordnet, dass die Angestellten auf „trockenem Fuß“ unter einer Überdachung die Gebäude erreichen. Das sei dem Landrat wichtig gewesen, sagte der OB.

Dieses Argument leuchtete den Kritikern nur bedingt ein. Denn das Parkhaus soll auch den Angestellten zur Verfügung stehen, die am Residenzplatz arbeiten, „die müssen so oder so durch den Regen“, bemerkte Wolfgang Wollny (Grüne). Fred Pfaller (SPD) erklärte, bei allem Verständnis für die Bedeutung des Landratsamtes müsse der Stadtrat die Belange der Stadt im Fokus haben, und für ihn seien die städtebaulichen Aspekte der entscheidende Faktor. Auch Martina Edl (FW) bemerkte: „Das Parkhaus ins Zentrum zu stellen, ist nicht der richtige Weg.“

Sigurd Eisenkeil (CSU) lieferte dagegen ein zweites Argument für die Landkreisvariante 1 b: „Damit hat der Landkreis noch Raum für zwei Erweiterungsgebäude, den hätte er ansonsten nicht.“ Wie berichtet soll der Bebauungsplan nun im beschleunigten Verfahren durchgezogen werden und im Herbst rechtskräftig sein.