Eichstätt
KU sucht Teilnehmer für Studie

06.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:44 Uhr

Eichstätt (upd) Wie schnell lernen wir? Und macht es dabei einen Unterschied, ob wir ein- oder zweisprachig aufgewachsen sind? Mit solchen Fragen beschäftigt sich Dr.

Miriam Gade vom Lehrstuhl für Allgemeine Psychologie der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) derzeit im Rahmen eines Projekts der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Für ihre Studie sucht die Wissenschaftlerin deutsch-russische Bilinguale, die beide Sprachen vor dem sechsten Lebensjahr gelernt haben und aktiv verwenden. Untersuchungsteilnehmer sollten außerdem zwischen 21 und 40 Jahre alt sein. Ausgangspunkt der Studie ist die Frage, ob Lernprozesse sich unterscheiden, je nachdem ob eine Person mono- oder bilingual aufgewachsen ist. So könnte vermutet werden, dass Bilinguale anders lernen, um Sprachverwirrungen zu vermeiden. Unterstützt wird Miriam Gade von zwei Kolleginnen in Aachen und im israelischen Haifa, die jeweils eine analoge Untersuchung mit deutsch-türkischen beziehungsweise hebräisch-russischen Bilingualen durchführen.

Die internationale Studie ist Teil des DFG-Projekts "Verbal and non-verbal control settings in action control. Configuring the cognitive system for present and future task performance" von Miriam Gade, das noch bis 2019 läuft.

Die Teilstudie mit deutsch-russischen Bilingualen soll zeigen, welchen Beitrag zur kognitiven Flexibilität möglicherweise sogar lebenslange Lernprozesse und das Arbeitsgedächtnis liefern. "Das Arbeitsgedächtnis ist dafür zuständig, Informationen verfügbar zu halten, aber auch zu verändern und in neuer Form abzuspeichern", erklärt Gade. Dank dieser Fähigkeit seien Menschen beispielsweise in der Lage, einen Weg auch dann zu beschreiben, wenn der Ausgangspunkt verändert wurde. Für beide Teilbereiche, sowohl für das Lernen als auch für das Arbeitsgedächtnis, scheinen sprachliche Prozesse von besonderer Wichtigkeit zu sein.

Im März sollen die Testungen in Ingolstadt, im April in Eichstätt stattfinden. Teilnehmer erhalten als Vergütung 20 Euro für zwei Termine zu jeweils 75 Minuten. Wer die Kriterien erfüllt und Interesse hat, wendet sich an: Dr. Miriam Gade, KU Eichstätt-Ingolstadt, (08421) 932 17 27 oder miriam.gade@ku.de.