Eichstätt
KJR nimmt Politik in die Pflicht

04.12.2009 | Stand 03.12.2020, 4:26 Uhr

Eichstätt (bkl) Einstimmig sind bei der Herbstvollversammlung des Kreisjugendrings (KJR) Eichstätt jugendpolitische Forderungen beschlossen worden: Schwerpunktmäßig wenden sie sich an die Politik vor Ort, es werden aber auch landes- und bundespolitische Themen angesprochen. Der KJR-Vorstand hatte die Forderungen für die Jugendarbeit im Landkreis Eichstätt sorgfältig vorbereitet.

Vorsitzende Sara Körber stellte nun in der Versammlung im Pfarrsaal der Dompfarrei die einzelnen Punkte vor. "Für uns ist die Situation der Jugendlichen im Landkreis wichtig. Die Situation wollen wir verbessern und nachhaltig schützen", stellte Körber fest. An die Gemeinden richtet der Jugendring den Appell, bei der Bauleitplanung auch die Sicherung von naturbelassenen Räumen zum Spielen für Kinder zu berücksichtigen und ausreichend Freizeiträume und Treffs für die offene und verbandliche Jugendarbeit zur Verfügung zu stellen. Die Feststellung, dass in den Gemeinden hauptamtliches Personal zur Förderung der Jugendarbeit notwendig ist, ergänzt der KJR mit der Forderung nach einer landkreisweiten Personalstelle zur Sicherung der Vernetzung und Qualität. Mehr finanzielle Unterstützung fordert der KJR vom Landkreis, vor allem um seine Personalkosten voll decken zu können. Die ihrer Ansicht nach unzureichende Unterstützung für Suchtkranke im Landkreis kritisiert die Versammlung ebenso wie die mangelhafte Ausstattung im Bereich des präventiven Jugendschutzes. Eine Lanze bricht der KJR für die Grundschulen: Diese sollen unabhängig von der jeweiligen Klassenstärke an den bisherigen Standorten erhalten bleiben.

Mit den Themen "Stärkung der Jugendbeauftragten", "Kinder und Jugendarmut" und "Wahlrecht für Alle" wendet sich der Kreisjugendring der Bundespolitik zu und formuliert auch hierzu konkrete Aussagen. Ebenso im Bereich Bildung: Hier möchten die Jugendverbände eine einkommensunabhängige Förderung für Ausbildung und Studium von staatlicher Seite.

Auch umweltpolitischen Themen wendet sich der KJR zu, indem die Versammlung die besondere Förderung der erneuerbaren Energien fordert und eine Verzögerung des Atomausstiegs strikt ablehnt.

Sehr erfreut zeigte sich der Vorstand von der großen Zustimmung, die er aus den Reihen der Verbandsvertreter für die jugendpolitische Forderung erfuhr. Das zeigte sich auch, als die Forderungen einstimmig – bei einer Enthaltung – beschlossen wurden. Für den KJR sind die jugendpolitischen Forderungen nun auch Arbeitsauftrag. "Sicher werden wir nicht alles sofort und alleine umsetzen können, aber wir werden versuchen unseren Beitrag zu leisten und an diesen Themen dran bleiben."

Ein erster Schritt wurde von Schagg Zieglwalner (Bezirksjugendring) angesprochen, wobei es um die Eröffnung eines Jugendtreffs in Beilngries geht. Dieser Treff solle nach bisheriger Planung ohne hauptamtliches Personal gestemmt werden. Nach der jetzigen Positionierung des KJR setzt sich dieser nun für einen Treff mit hauptamtlicher Unterstützung ein.