Eichstätt
Geschäftsführer kehrt LAG den Rücken

Lokale Aktionsgruppe Altmühl-Donau muss erst einmal eine einmonatige Winterpause einlegen

25.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:30 Uhr

Eichstätt (EK) Rückschlag für die mit so viel Elan gestartete Lokalen Aktionsgruppe Altmühl-Donau (LAG): Geschäftsführer Benjamin Walther wird nach kaum einem halben Jahr seinen Posten räumen. Seine Stelle hatte er am 1. Juli angetreten. Einige Projektideen sind derweil auf Eis gelegt.

Die LAG ist sicher, schon bald eine Nachfolgerin beziehungsweise einen Nachfolger präsentieren zu können. „Wir haben eine Zusage“, teilt der Vorsitzende der LAG, der Adelschlager Bürgermeister Andreas Birzer, mit – allerdings noch keinen unterschriebenen Arbeitsvertrag.

„Wir waren sehr zufrieden mit Benjamin Walther“, betont Birzer. Die Entscheidung, die LAG zu verlassen, hat wohl persönliche Gründe. Sein Lebensmittelpunkt liege in Augsburg, sagte Walther (Foto) gegenüber unserer Zeitung, und die Arbeit im Raum Eichstätt sei doch mit erheblichen Fahrtstrecken verbunden. Walther werde eine Stelle in der „Regionalentwicklung Augsburg Land – Westliche Wälder“ antreten. Nachdem er sich noch in der Probezeit befunden hat, war die Kündigung rechtlich unproblematisch.

Bis einschließlich 30. November wird Walther noch für die LAG tätig sein. In den letzten Tagen gibt es noch etliches für ihn zu tun. Die Mitgliederversammlung der LAG steht am 9. Dezember an. Daran wird Walther selbst nicht mehr teilnehmen, er wird die Sitzung aber vorbereiten. Und zum Monatsende ist der Umzug in ein neues Büro geplant. Auch das wird Walther noch organisieren. Die jetzige Unterkunft im Forstamt am Residenzplatz war von vorneherein nur als Übergangslösung gedacht gewesen. Die künftige Geschäftsstelle der LAG ist im Naturparkzentrum Notre Dame beheimatet.

Kaum umgezogen, wird die Geschäftsstelle einen Monat „Winterpause“ einlegen. Sie bleibt im Dezember geschlossen. Birzer geht davon aus, dass die neue Geschäftsführerin oder der neue Geschäftsführer im Januar die Tätigkeit aufnimmt.

Das halten sowohl Birzer als auch Walther für verkraftbar. „Die Gemeinden haben im Dezember viele andere Dinge zu bewältigen“, weiß Birzer aus eigener Erfahrung. Doch der LAG-Vorsitzende räumt auch ein: „Das wirft uns zwei, drei Monate zurück.“ Der künftige Geschäftsführer müsse sich schließlich in seine Aufgabe einarbeiten und sich auch wieder vorstellen, so Birzer weiter. Wobei es im schlimmsten Fall auch hätte länger dauern können. Da bereits jetzt eine Zusage vorliegt, dürfte die LAG um eine Ausschreibung herumkommen. Die hätte die Interimszeit nochmals um zwei Monate verlängert.

Der Nachfolger kann aber auf einen soliden Sockel aufbauen. „Das Ziel in der ersten Phase war, die LAG in der Region bekanntzumachen und ein Bewusstsein zu schaffen“, erklärt Benjamin Walther. „Die Bevölkerung soll sich mit der LAG identifizieren.“ Deshalb hat Walther die Mitgliedsgemeinden besucht, die LAG und ihre Arbeitsweise bekanntgemacht. Vier Workshops wurden veranstaltet, zwei in Eichstätt, zwei in Großmehring. „Deshalb wird der Umbruch nicht so groß sein, denke ich“, sagt der Noch-Geschäftsführer.

In der Tat haben erste Projekte bereits den Lenkungsausschuss – das Gremium, das entscheidet, ob die Anträge überhaupt offiziell eingereicht werden können – passiert und damit eine wesentliche Hürde genommen: die touristische Inwertsetzung Pförrings und die Finanzierung einer Machbarkeitsstudie für einen Dorfladen in Tauberfeld.

Andere Ideen müssen erst noch Gestalt annehmen. So gibt es den Gedanken, eine Kräuter- und Blumenwiese anzulegen und dazu Schautafeln aufzustellen. Diese und weitere Unternehmungen liegen die nächsten Wochen erst einmal auf Eis. „Da müssen die Ideen zu Papier gebracht, Skizzen angefertigt, Absprachen getroffen, die Mitglieder vom Lenkungsausschuss eingebunden und überzeugt werden“, zählt Vorsitzender Andreas Birzer einige Stationen auf dem Weg zum fertigen Projekt auf. „Das ist ein Riesenprozedere wie bei allen EU-Förderungen“, sagt er. Diesen Prozess zu begleiten, sei die Hauptaufgabe des LAG-Geschäftsführers.

Archivfoto: Kleinhans