Eichstätt
Wölfe auf der Willibaldsburg

Neue Sonderausstellung im Jura-Museum widmet sich ab Mittwoch den Tieren

09.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:23 Uhr
Die Wölfe sind zurück: Dieses Exemplar ist allerdings ausgestopft und gehört zur neuen Sonderausstellung im Jura-Museum auf der Willibaldsburg. Die Ausstellung des Senckenberg-Naturkundemuseums Görlitz ist bis zum 18. Februar zu sehen. −Foto: Hecker

Eichstätt (EK) Der Wiederkehr der Wölfe widmet sich ab Mittwoch, 11. Oktober, eine neue Sonderausstellung im Jura-Museum auf der Willibaldsburg. Bis zum 18. Februar können Besucher dort Wissenswertes über die Biologie der Tiere erfahren.

Über beinahe 100 Jahre galten Wölfe in Deutschland als ausgerottet. In Bayern wurde das letzte Tier im Jahre 1882 geschossen. Seitdem wechselten lange Zeit nur vereinzelte Wölfe in das Gebiet der heutigen Bundesrepublik Deutschland. Vor rund 20 Jahren ließen sich zunächst in der Sächsischen Lausitz wieder einzelne Wölfe dauerhaft nieder. Sie bildeten Rudel und bekamen Nachwuchs, der seinerseits neue Reviere fand und Rudel bildete. Europaweit unter strengen Schutz gestellt erholten sich auch die Bestände in anderen Ländern und dehnten ihr Vorkommen aus. Auch in Bayern häufen sich seit zwei Jahren die Meldungen von Wölfen, und dieses Jahr wurden zum ersten Mal seit über 150 Jahren Welpen in freier Natur geboren.

Keine andere Tierart polarisiert derart wie Wölfe. Für manche gilt der Wolf als positives Symbol für eine ungezähmte Natürlichkeit und Freiheit. Andere hingegen sehen in den großen Beutegreifern eine Gefahr für Wild- und Haustiere oder sogar für den Menschen. Diskussionen um Wölfe werden oft weniger faktenbasiert als emotional geführt.

Das Senckenberg-Naturkundemuseum Görlitz war schon früh in die Erforschung der deutschen Wolfsvorkommen involviert. Seit dieser Zeit hat sich die Population von Wölfen in Deutschland stark verändert. Unser Wissen zu Verhalten, Ernährung und Auswirkungen auf andere Tierarten wurde durch die neuen Erkenntnisse praktisch auf den Kopf gestellt. Auf dieser Basis informiert die Ausstellung "Wölfe" fachlich fundiert über die Biologie dieser faszinierenden Tiere.

Auch in Bayern leben inzwischen mehrere wilde Wölfe. Seit diesem Jahr bildete sich auch erstmals ein Rudel mit Nachkommen (Stand 28. Juli 2017, Landesamt für Umwelt). Das hat das Jura-Museum Eichstätt zum Anlass genommen, die Ausstellung um das Thema "Wölfe in Bayern" zu ergänzen.

Gezeigt wird ab Mittwoch, 11. Oktober, die Wanderausstellung des Senckenberg-Museums für Naturkunde Görlitz. Das Jura-Museum hat sie um aktuelle Informationen zu "Wölfe in Bayern" erweitert.

ZUR AUSSTELLUNG

Geöffnet ist die Sonderausstellung "Wölfe" im Jura-Museum Eichstätt, Burgstraße 19, vom 11. Oktober bis 18. Februar täglich von 10 bis 16 Uhr, montags sowie am 24. Dezember, 25. Dezember, 31. Dezember und 1. Januar ist das Museum geschlossen.

 

Eintritt: Inklusive Burg und andere Ausstellungen 4,50 Euro, ermäßigt 3,50 Euro. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren in Begleitung Erwachsener haben freien Eintritt.

 

Führungen: Es gibt Führungen durch die Sonderausstellung für Kinder, für Erwachsene oder eine Spezialführung für jagdlich interessierte Gruppen. Anmeldung und Terminabsprache erforderlich. Informationen unter www.jura-museum.de.

 

Museumspädagogische Materialien: Es stehen ein Quiz für 8- bis 11-Jährige und ein Quiz für 12- bis 15-Jährige zur Verfügung. | EK