Eichstätt
Unruhiger Freitag für die Feuerwehren

Erneut gingen Unwetter über dem Landkreis nieder Ein Verletzter Härtere Front drehte ab

20.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:37 Uhr
Einen besonders eindrucksvollen Blitz hat DK-Leserreporter Almar-Otto Schmid mit seiner Kamera eingefangen. −Foto: Almar-Otto Schmid

Eichstätt (EK) Zwei Wochen nach dem großen Hagel-Unwetter sind am Freitag, wie in der Wochenendausgabe bereits kurz gemeldet, Unwetter über den Landkreis gezogen. 17-mal mussten die Feuerwehren ran. Bei Pondorf krachte ein Baum auf eine Stromleitung.

Nahe Hofstetten stürzte ein Radler über herumliegende Äste.

 

Blicke nach Niederbayern zeigen es: Das Ganze hätte deutlich heftiger kommen können, zumal sich von Schwaben her am Freitagabend eine größere Unwetterzelle aufbaute. Die Integrierte Leitstelle in Ingolstadt hat sich auch dementsprechend vorbereitet und am deswegen sowohl die Disponentenstellen aufgestockt sowie für den Landkreis Eichstätt die Kreiseinsatzzentrale der Feuerwehr alarmiert. Sie ging am Freitag gegen 21.30 Uhr in Betrieb, besetzt mit sechs Feuerwehrmännern aus Eichstätt, Pietenfeld, Eitensheim, Hepberg und Möckenlohe. Auch Kreisbrandinspektor Hans Baumeister (Weigersdorf) war in die Zentrale in den Kreisbauhof im Spindeltal gekommen, wie der Leiter der Unterstützungsgruppe Markus Hanrieder unserer Zeitung sagte.

Ein Großteil der alarmierten Feuerwehren (siehe eigenen Bericht) musste auf die Straße gefallene Bäume beseitigen. Heftig getroffen hatte es offenbar vor allem einen etwa 500 Meter langen Abschnitt der Strecke zwischen Böhmfeld und Schambach: Dort zeigte sich am Sonntag noch das Ausmaß, Bäume waren umgeknickt und lagen im Straßengraben. Im Wald hingen sie teilweise zwischen anderen Bäumen. Wie die Böhmfelder Feuerwehr berichtet, war zwischen den umgestürzten Bäumen am Freitagabend auch ein Auto eingeschlossen, dass zum Zeitpunkt des Unwetters gerade dort unterwegs war. Die Insassen wurden nicht verletzt.

In Pförring und Lobsing waren laut Markus Hanrieder Keller vollgelaufen, in Unterdolling hatte eine Brandmeldeanlage ausgelöst. Die B 299 zwischen Paulushofen und Pondorf war bis Samstagmittag gesperrt: Dort war, wie Kommandant Stefan Schels unserer Zeitung sagte, ein Baum auf eine Stromleitung gestürzt, die dadurch recht tief über der Bundesstraße hing. In den Ortschaften Pondorf und Wolfsbuch fiel deswegen kurzzeitig auch der Strom aus, was aber wohl schnell wieder behoben war. Der Schaden wurde durch Mitarbeiter des Bayernwerks am Samstag behoben. Auf der A 9 in Richtung München war am Freitag gegen 19.50 Uhr ein 53-Jähriger aus Köln mit seinem Auto laut Polizei aufgrund nicht angepasster Geschwindigkeit auf regennasser Fahrbahn ins Schleudern geraten. Das Fahrzeug traf ein Verkehrsschild und überschlug sich mehrmals. Der Fahrer blieb unverletzt. An Fahrzeug und Schild entstand ein Gesamtschaden von 40 000 Euro. Es kam zu erheblichen Verkehrsbehinderungen an der Unfallstelle. Wenig später übersah auf der Straße zwischen Hofstetten und Hitzhofen ein 22-jähriger Radfahrer die nach dem Sturm herumliegenden Äste und stürzte beim Überfahren. Er kam leicht verletzt ins Krankenhaus.

Eine weitere Unwetterfront drehte kurz vor dem Landkreis ab und wanderte nach Südosten weiter. "Es hätte schlimmer kommen können", hieß es aus der Integrierten Leitstelle.