Eichstätt
Auf Leinwand, gedruckt, aus Papier

Drei Künstlerinnen zeigen ihre Werke bei der Ausstellung "Care Art Frauenbilder" im Info-Zentrum Notre Dame

28.05.2015 | Stand 02.12.2020, 21:15 Uhr

Viele Gesichter in vielen Formen sind bei der Ausstellung „Care Art Frauenbilder“ bis zum 8. Juni zu sehen. Gezeigt werden Werke von Heidie Guilino, Gabriele Kuschill und Elizabeth Steinhauser - Foto: ksm

Eichstätt (ksm) Die drei Künstlerinnen haben nicht weit von sich entfernt suchen müssen, um Inspiration für ihre Gemeinschaftsausstellung „Care Art Frauenbilder“ zu finden.

Die Werke von Heidie Guilino, Gabriele Kuschill und Elizabeth Steinhauser sind bis zum 8. Juni im Info-Zentrum Notre Dame in Eichstätt zu sehen. Wer genau hinsieht, erkennt Nachbarinnen, Kolleginnen, Freundinnen, Schwestern, Mütter und Großmütter.

Die kreative Auseinandersetzung mit Frauenbildern aller Art ist „die Fortführung der ersten Ausstellung und gleichzeitig deren künstlerisches Sahnehäubchen“, sagte KEB-Geschäftsführer Bernhard Michl bei der Vernissage am Mittwochabend. Vorangegangen war die Wanderausstellung „Who cares? Sorgeberufe“ des Deutschen Frauenrates, die auf Initiative der Katholischen Arbeitnehmerbewegung auch in Eichstätt Halt machte und derzeit in Ingolstadt zu sehen ist. „Das Anliegen beider Projekte ist die Anerkennung von Menschen, die täglich in Sorgeberufen arbeiten“, betonte Michl.

Bei den „Frauenbildern“ passiert das nicht über konkrete Personen, die mittels Poster von ihren Aufgaben erzählen, sondern allein über das Bild, die Lithographie, die Plastik.

Guilino hat Frauen, die sich um etwas sorgen, Frauen, die Wünsche haben, in Acryl festgehalten. „Man kann sich mit ihnen identifizieren, sie aber auch kritisieren“, erklärte die Künstlerin den rund 30 Besuchern der Ausstellungseröffnung. Steinhauser gab Hinweise zu den beiden Bilderreigen, die einmal mehrmals die berühmte Mona Lisa zeigen, einmal sie selbst. Allerdings nur auf den ersten Blick, wie die Grafikerin erläuterte. Mittels Lithographie auf Fotodruck hat Steinhauser in beiden Werkreihen Bilder von ihr mehr oder weniger nahestehenden Personen mit eingearbeitet. Raus aus der alten Haut heißt es dagegen bei Kuschill. „Es geht um Veränderung, Verwandlung, Weiterentwicklung“, sagte sie. Das soll anhand ihrer Collagen und Plastiken sichtbar werden.

Bunt, interessant, aktuell: So beschrieb Oberbürgermeister Andreas Steppberger die Ausstellung an diesem Abend. „Ein guter Weg, um die Debatte bezüglich der Pflegeberufe weiter voranzutreiben“, formulierte er seine Hoffnung. Ein politisches Plädoyer ließ sich Steppberger, der nach eigener Aussage in seiner Zeit als Zivildienstleistender und als ehrenamtlicher Helfer im Krankenhaus während des Studiums viel gelernt habe, dann aber nicht nehmen. „Es liegt an uns. Uns muss die Sorgearbeit mehr wert sein.“