Denkendorf
Knappe Mehrheit für umstrittenes Projekt

Achtfamilienhaus darf gebaut werden Erste Begrüßungsschilder für Zandt fertig

21.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:45 Uhr

Drei solche Tafeln sollen an den Zandter Ortsausgängen in der Nähe der Annette-Thoma-Straße, Am Graben und bei der Dörndorfer Straße 24 aufgestellt werden. - Foto: Kister

Denkendorf (EK) Das geplante Achtfamilienhaus in Zandt, über das schon viel diskutiert wurde, hat nun doch mit knapper Mehrheit die Zustimmung des Denkendorfer Gemeinderats erhalten - allerdings durch ein Missverständnis.

Das umstrittene Bauprojekt war bereits in der Sitzung vom 24. Mai knapp abgelehnt worden, kam jedoch erneut auf die Tagesordnung der nächsten regulären Sitzung, da eine persönliche Beteiligung der beiden Gemeinderäte Jürgen und Thomas Sendtner von den Christlichen Wählern (CW) festgestellt worden war. Sie hatten nach Beschluss des Gemeinderats trotzdem mitstimmen dürfen. Laut Bürgermeisterin Claudia Forster stütze das die Gemeindeverordnung jedoch nicht; daher enthielten sich Jürgen und Thomas Sendtner diesmal und legten sich sogar selbst ein Redeverbot für die Diskussion auf.

Hier brachten Befürworter und Gegner des Projekts erneut die gleichen Argumente vor wie in den vergangenen Sitzungen. Bürgermeisterin Claudia Forster (CSU/CW) betonte zu Beginn, dass man keine Bauvorhaben verhindern, aber Einfluss auf die Größe haben wolle. In den Ortsteilen solle die dörfliche Struktur erhalten bleiben, weshalb ja der Gemeinderat für die Veränderungssperre gestimmt habe. Stephan Werner (FW) hingegen war verärgert über den Umgang mit dem Projekt: "Man hätte mit dem Bauwerber reden und eine gemeinsame Lösung finden müssen. Ich schäme mich dafür!" Jedoch hatte Thomas Sendtner bereits im Vorfeld der ersten Sitzung mit dem Bauwerber gesprochen und ihm den Vorschlag unterbreitet, anstelle eines großen Gebäudes mit acht Parteien zwei kleinere mit jeweils vier Parteien zu planen. Alfons Weber (SPD) wies erneut auf die beschlossene verdichtete Bebauung in der Gemeinde hin. Claudia Forster warf ein, dass diese nur für Denkendorf selbst und nicht für die Ortsteile geplant und vom Gemeinderat beschlossen sei.

Konsens war schließlich, dass der Bau in der Anzahl der Vollgeschosse und damit der Höhe beschränkt werden soll: Erdgeschoss und erstes Obergeschoss als Vollgeschoss, plus Dachgeschoss nicht voll ausgebaut. Auch Alois Braun (Unabhängige Bürgerliste) konnte sich damit anfreunden und forderte Bürgermeisterin Forster auf, dies mit dem Beschluss zu verbinden. Das sei nicht möglich, da Beschlüsse nicht an Bedingungen geknüpft werden könnten, erklärte Forster. Erst müsse der Antrag abgelehnt werden, die Begründung dafür ginge dann aus dem Protokoll hervor. Braun stimmte im Anschluss jedoch für das Projekt, womit auch die knappe Mehrheit von acht zu sieben zustande kam. Er war überrascht, weil er davon ausging, dass die Bedingung, die Geschosse zu begrenzen, aus dem Protokoll hervorginge. Eine von der Bürgermeisterin angebotene Neuabstimmung - er sei schließlich von anderen Voraussetzungen ausgegangen - lehnte Braun ab: "Jetzt ist's, wie es ist."

Für die Gemeinde Denkendorf ist das Thema damit vorerst vom Tisch. Nun geht der Antrag ans Landratsamt Eichstätt, das das letzte Wort hat und darüber entscheidet, ob das geplante Haus zur Umgebungsbebauung passt.

Der Antrag auf den Neubau einer Blockhütte als Unterstand für Jungtiere und eine Futterbevorratung für Weidetiere wurde abgelehnt. Das Vorhaben hat bereits begonnen, der Bauwerber hat schon eine Bodenplatte gesetzt. Eine Anfrage beim Landratsamt hatte er so interpretiert, dass keine Genehmigung nötig sei. Das Vorhaben befindet sich jedoch im Kompensationsbereich des Solarparks Dörndorf, für den eine extensive Wiese mit Bepflanzung einheimischer Obstbäume genehmigt ist. Die Naturschutzbehörde hat bei einer Ortsbesichtigung festgestellt, dass diese sogenannte dritte Tektur noch nicht durchgeführt ist. Das Bauamt des Landratsamtes hat nun gefordert, die genehmigte Tektur, also die Bepflanzung mit Obstbäumen, durchzuführen und die Bodenplatte zu entfernen. Zudem könne man sich eine Bebauung außerhalb des Kompensationsbereichs - etwa zehn bis fünfzehn Meter weiter nördlich - durchaus vorstellen.

Der Ortsteil Zandt erhält als erster die neuen Ortsbegrüßungstafeln in Zusammenarbeit mit Altmühl-Jura. Die drei neuen Tafeln sollen in der Nähe der Annette-Thoma-Straße, Am Graben und bei der Dörndorfer Straße 24 an den Ortseingängen aufgestellt werden. Unter den Ortstafeln können zusätzlich Hinweisschilder zu aktuellen Veranstaltungen und Festen angebracht werden.