Töging
Oft derb, aber immer treffend

Josef Köstler referiert über alte Redensarten und Wörter

20.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:11 Uhr

Interessiert und amüsiert verfolgen die Senioren die Ausführungen von Josef Köstler bei seinem Vortrag "So homs gredt". - Foto: Stephan

Töging (rfs) Ein ebenso interessantes wie lustiges Thema hatten sich die Töginger Senioren für ihren jüngsten Infonachmittag ausgesucht. Unter dem Schlagwort "So homs gredt" verstand es Josef Köstler, der Initiator des Projekts "Mundart" von Jura 2000, Begriffe aus längst vergangener Zeit zum Besten zu geben.

Er entlockte zudem den älteren Mitbürgern so manche überlieferte Redensart.

Josefa Trifellner freute sich in der Begrüßung, dass neben vielen Frauen auch einige Männer den Weg ins Schloss gefunden hatten. Köstler ging es zunächst einmal darum, all die Wörter, Ausdrücke und Redensarten zusammenzutragen, die es nur in unserer Region gab und noch gibt.

In der Regel, so Köstler, kommen diese Wörter im Hochdeutschen gar nicht vor oder zumindest nicht in dieser Bedeutung. Die Menschen hätten früher nur wenige Worte gebraucht, die aber absolut treffend gewesen seien. Das sei auch das Geheimnis und zugleich das Faszinierende an der Mundart, meinte der Referent. "Dieses Kulturgut darf nicht verloren gehen, auch wenn wir es heute kaum mehr nutzen", so Köstler. Um diesen Wortschatz zu heben, brauche man die gesamte Bevölkerung, die Alten und die Jungen. "Nur wenn es uns gelingt, die Begeisterung für diese Idee zu wecken, können wir auch erfolgreich sein. Mit einer Auszeichnung für das "Wort des Jahres" oder der Verleihung einer "Silbernen Sprachdistel" bei einem zünftigen Heimatabend möchte Köstler besondere Anreize schaffen. Spontan gab es aus der lebhaften Runde Wörter und Begriffe, die sofort in seinem Notizblock verewigt wurden. Viele Wörter unserer Mundart erscheinen ungehobelt, so dass man sie nur leicht verschämt weitergeben oder gar gebrauchen möchte", so Köstler. Dabei gebe es keinen Grund für eine Scheu vor diesen Ausdrücken. Als Beispiel nannte er: "Der ackert, wie der Eber brunzt." Mit solchen und weiteren Sprüchen aus der Mundart unserer Gegend gestaltete sich ein lustiger auflockernder Nachmittag. Es wurde viel gelacht. Wer einen alten Ausdruck kennt, der nicht in Vergessenheit geraten soll, den bittet Köstler, sich bei ihm zu melden im Pointweg 11 in Breitenbrunn, E-Mail: 1frst@gmx.de oder bei Franz Stephan unter Telefon (08464) 10 07.