Paulushofen
"Diese Zahlen sind eine Freude"

Altmühl-Jura Energiegenossenschaft ist mit der Bilanz für das vergangene Jahr sehr zufrieden

23.06.2016 | Stand 02.12.2020, 19:38 Uhr

Ausschließlich positive Zahlen hat Vorstandsmitglied Mike Herbig bezüglich der Denkendorfer Windenergieanlagen verkündet. ‹ŒArch - foto: Patzelt

Paulushofen (pa) Eine gute Bilanz hat die Altmühl-Jura Energiegenossenschaft (AJE) bei der Generalversammlung präsentiert. Vorstand und Aufsichtsrat zeigten sich über die Erträge bei den Photovoltaik- und Windkraftanlagen sehr zufrieden. Bei den Neuwahlen gab es keinerlei Veränderungen.

"Die Energieherstellung muss in der Hand der Bürger, nicht der Großkonzerne und der Staaten liegen. Bürger-Genossenschaften sind der beste Weg dazu." Unter diesem Motto eröffnete der Aufsichtsratsvorsitzende Thomas Schmidtner aus Raitenbuch die diesjährige Generalversammlung der Altmühl-Jura Energiegenossenschaft in Paulushofen. Er begrüßte dazu auch die beiden Vize-Bürgermeister Anton Grad (CSU) aus Beilngries und Oliver Kuhn (CSU) aus Dietfurt. Der AJE gehören zurzeit 214 Mitglieder mit 929 Geschäftsanteilen an. Das Geschäftsguthaben je Anteil beträgt 250 Euro. Das gezeichnete Kapital bezifferte der Vorstand Mike Herbig auf 232 250 Euro. Das bedeutet ein durchschnittliches Geschäftsguthaben von 1085,28 Euro pro Mitglied.

Herbig ging zunächst auf die Erträge der Photovoltaik- und Windenergieanlagen im abgelaufenen Jahr ein. Der Energieertrag der Photovoltaikanlage auf dem Dach der Beilngrieser Wasserversorgung betrug 28 031 Kilowattstunden. "Seit Inbetriebnahme im März 2013 waren dies somit rund 83 600 Kilowattstunden. Wir liegen damit im ganz normalen Durchschnitt", hatte Herbig ausgerechnet. Gut lief 2015 auch die Photovoltaikanlage auf der Dietfurter Bauhofhalle mit einem Energieertrag von 36 083 Kilowattstunden. Davon wurden 32 494 Kilowattstunden eingespeist - 3589 Kilowattstunden dienten dem Eigenverbrauch.

Mit den Worten "Es ist immer wieder eine Freude, diese Zahlen präsentieren zu dürfen" ging Herbig zum Energieertrag der Windenergieanlage Berching-Ernersdorf über. Der Energieertrag der Windenergieanlage erreichte mit 7,02 Millionen Kilowattstunden sogar 110 Prozent des Solls. Auch bezüglich der Windkraftbeteiligung an der Denkendorfer Anlage konnte Herbig positive Zahlen verkünden. Der Gesamtertrag betrug ohne Netzverluste 19,34 Millionen Kilowattstunden (Soll: 19,2 Millionen Kilowattstunden).

Seit Dezember 2015 ist der neu geschaffene Parkplatz an der Beilngrieser Bühler-Halle nachts beleuchtet (wir berichteten). "Zusammen mit der Stadt Beilngries und örtlichen Firmen konnte die Energiegenossenschaft dieses Beleuchtungsprojekt kombiniert mit Photovoltaik umsetzen", berichtete Aufsichtsratsmitglied Franz Stephan. Die Beleuchtung besteht aus 13 Pilzleuchten mit LED-Leuchtkörpern und einer Leistung von jeweils 20 Watt. Für die Stromversorgung der Beleuchtung wurde eine Photovoltaikanlage auf den Dächern des angrenzenden städtischen Bauhofes installiert. Die Energie aus der Photovoltaikanlage wird dazu in einem Lithium-Ionen-Speicher (Speicherkapazität 3,24 Kilowattstunden) für die Nacht zwischengespeichert. Überschüssige Energie aus der Anlage verbraucht der städtische Bauhof beziehungsweise wird in das öffentliche Netz eingespeist. "Eine Ladestation für Autos und E-Bikes wurde vorerst nicht realisiert. Kabel und Anschlüsse sind jedoch berücksichtigt und verlegt worden", informierte Herbig. Der Nutzungsvertrag mit der Stadt Beilngries hat eine Laufzeit von 17 Jahren.

Auch die neu gebaute Überquerungshilfe für Radfahrer über die Staatsstraße 2230 bei Kinding hat nun eine Beleuchtung. "Mit dem nächtlichen Licht soll vor allem für mehr Sicherheit beim Überqueren der vielbefahrenen Straße gesorgt werden", so Herbig. Für die Beleuchtung sorgte die AJE im Auftrag der Marktgemeinde Kinding. Um vom Stromnetz unabhängig zu sein, wurde auf den jeweiligen Masten eine Photovoltaikanlage installiert, die tagsüber Energie erzeugt, diese speichert und bei Dunkelheit die Leuchten erstrahlen lässt. "Wir sind offen für weitere Gespräche mit allen Gemeinden", schloss Stephan seine Ausführungen zu diesem Thema.

Die anschließenden Neuwahlen des Vorstandes und des Aufsichtsrates leitete Martin Hengl. Er hatte ein leichtes Amt, da alle ihre Bereitschaft bekundeten, weiter mitzuwirken. Der Vorstand setzt sich aus folgenden Mitgliedern zusammen: Mike Herbig aus Paulushofen, Thomas Merkl aus Beilngries und Heinz Mischmasch aus Kaldorf. Den Aufsichtsrat bilden Thomas Schmidtner aus Raitenbuch, Albert Meier aus Grampersdorf, Brigitte Frauenknecht aus Kottingwörth, Franz Stephan aus Grögling, Gido Clarner aus Aschbuch, Siegfried Betz aus Wolfsbuch und Robert Auenhammer aus Dietfurt.

Der Beilngrieser Vize-Bürgermeister Grad äußerte sich ebenfalls positiv über die Wirkung der einzelnen Projekte. Laut Grad würde man sich vonseiten der Stadt über das Einsteigen der Energiegenossenschaft beim Aufbau eines Nahwärmenetzes im Beilngrieser Westen freuen. Zum Schluss der Versammlung konnten sich die Mitglieder noch über einen zum Ende des Jahres angebotenen Grünstromtarif informieren und zugleich einen Vertrag mit der Stromversorgung Greding abschließen.