Oberndorf
"Ein Jahr, das man nie vergisst"

Melanie Rackl blickt auf eine spannende Zeit als Beilngrieser Volksfestkönigin zurück

02.09.2015 | Stand 02.12.2020, 20:51 Uhr

Die Zeit mit Krone, Zepter und Schärpe ist für Melanie Rackl, amtierende Beilngrieser Volksfestkönigin, bald vorbei. Ein Jahr lang war sie viel unterwegs und hat einiges erlebt. Am morgigen Abend wird die 17-jährige Oberndorferin nun abdanken - Foto: Harrer

Oberndorf (DK) Ein besonderes Jahr geht für Melanie Rackl zu Ende: Als Beilngrieser Volksfestkönigin hat sie viel Schönes erlebt und einiges fürs Leben gelernt. Sie rät allen Mädchen, mutig zu sein und zur Königinnenwahl anzutreten – es werde sich lohnen, verspricht die Oberndorferin.

Mit dem Gedanken, sich eines Tages für die Wahl zur Volksfestkönigin aufstellen zu lassen, ist Melanie Rackl mehr oder weniger aufgewachsen. Die Volksfestbrauerei beliefert auch die Gastwirtschaft ihrer Familie. Der Vertreter, der ab und zu ins Haus kommt, hatte Melanie Rackl immer dazu ermuntert, doch auch mal an der Königinnenwahl teilzunehmen, da dies doch eine super Sache sei. Damals war sie noch zu jung, aber vergangenes Jahr – mit 16 Jahren – hat sie sich dann einfach angemeldet, erzählt sie.

Ihre Familie und ihr Arbeitgeber haben sie sofort bei ihrem Vorhaben unterstützt. Da das Ergebnis bei der Wahl relativ knapp war, war die Freude besonders groß, als ihrer Tochter die Krone aufgesetzt wurde, erzählt die Mutter. Von der Arbeit wurde die Regentin für die Volksfestwoche freigestellt – obwohl sie ihre Lehre bei der Raiffeisenbank Beilngries erst zwei Tage zuvor begonnen hatte. Ihre Chefs standen dankeswerterweise zu 100 Prozent hinter ihr, sagt die Regentin. Auch alle Freunde und Bekannten freuten sich, von nun an eine echte Königin in ihren Reihen zu haben.

Melanie Rackl hat sich schnell an ihr neues Amt gewöhnt. War sie anfangs doch noch sehr nervös auf der Bühne, hat sie damit mittlerweile kein Problem mehr. Außerdem sei man bei den meisten Auftritten sowieso nicht alleine im Rampenlicht, sondern mit einer ganzen Schar von Königinnen unterwegs, erzählt sie. Diese helfen den Neulingen am Anfang und nehmen alle sofort in die Gruppe auf. Zudem sei man immer mit den gleichen Mädchen unterwegs und „schließt viele Freundschaften“, erzählt Melanie Rackl. Sie hat deshalb auf alle Fälle vor, in Kontakt zu bleiben und sich vielleicht mal wieder mit der ein oder anderen Königin zu treffen.

Auf die Frage, was ihr in ihrer Amtszeit denn am besten gefallen hat beziehungsweise was ihr schönstes Erlebnis war, muss die 17-jährige Königin lange überlegen. „Eigentlich war alles schön“, antwortet sie. Im Laufe des Jahres hat sie einiges erlebt und einmalige Erinnerungen gesammelt. Vieles davon hält sie in einem eigens dafür angelegten Buch fest, in das eine Menge Königinnen ihre Autogrammkarten geklebt und eine kurze Botschaft hinterlassen haben. Gut gefallen hat der Oberndorferin die viertägige Berlinreise, zu der der Bundestagsabgeordnete Reinhard Brandl (CSU) eingeladen hatte. Dort habe man auch mal hinter die Kulissen blicken dürfen und beispielsweise die Büroräume angeschaut. Auch ein Besuch im Schloss Bellevue durfte natürlich nicht fehlen.

Der Besuch auf dem Frühlingsfest in Traunstein hat der derzeitigen Beilngrieser Volksfestkönigin auch sehr viel Spaß gemacht, denn dort hatte sie die Möglichkeit, in sehr alten Feuerwehrautos mitzufahren – nur das Wetter spielte leider nicht so mit. Die Teilnahme an der Fahrt nach Garda und die Reise nach Südtirol bleiben Melanie Rackl genauso in guter Erinnerung wie die zahlreichen Besuche der regionalen Volksfeste. Am Rande eines Auftritts lernte sie sogar CSU-Generalsekretär Markus Söder kennen. Insgesamt hatte sie etwa 40 Auftritte, davon manchmal bis zu drei an einem Wochenende. Sie bezeichnet es als „schönen Stress“. Ihre Freunde mussten zwar etwas zurückstecken, sind aber des Öfteren auch zu Veranstaltungen mitgekommen, erzählt sie.

Melanie Rackl bereut ihre Entscheidung, sich für das Amt zur Verfügung zu stellen, nicht und würde es auf alle Fälle nochmals machen. Auch an ihre Freundinnen empfiehlt sie es weiter. „Man erlebt so ein Jahr anders und man lernt viel fürs Leben, zum Beispiel wird man selbst viel offener und selbstständiger“, resümiert die Königin. Zudem besuche man als Königin viele Veranstaltungen, zu denen man sonst nicht so einfach gehen würde und obendrein bekomme man alles kostenlos, berichtet sie. Auch ihre Mutter findet toll, welche Entwicklung Melanie im vergangenen Jahr durchgemacht hat.

Etwas wehmütig blickt Melanie Rackl nun auf das kommende Wochenende. Es wird das Ende ihrer Amtszeit als Königin sein. Für ihre Abdankung morgen Abend hat sich die 17-Jährige extra noch ein neues Dirndl gekauft, ihre Abschiedsrede ist schon in Arbeit. Ihrer Nachfolgerin rät sie: „Sie soll auf alle Fälle die Zeit genießen und so viele Termine wie möglich wahrnehmen.“ Angst brauche niemand zu haben, denn es gebe viele Ansprechpartner, die der Königin immer mit Rat und Tat zur Seite stehen, versichert die scheidende Regentin.