Hirschberg
Der "Wohnzimmertisch" steht in der Wirtsstube

Familie Sedlmeier hat ihren Lebensmittelpunkt im eigenen Gasthof zum Hirschen in Hirschberg

05.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:44 Uhr

Unter dem mächtigen Hirschen-Kronleuchter ist Sylvester Sedlmeiers Lieblingsplatz: in einer Ecke, immer sprungbereit, des Stammtisches. Hier unterhält er sich mit Stammgästen, bespricht aber auch Organisatorisches mit Ehefrau Hildegard. - Foto: Adam

Hirschberg (arg) An Sylvester Sedlmeiers "Wohnzimmertisch" wird "alles Wichtige und Unwichtige" besprochen, sagt er. Hier essen er, seine Familie und das Personal des Gasthof zum Hirschen, hier wird abendelang in großer Runde diskutiert, sinniert und gelacht, wortreich argumentiert, "aber nie gestritten". Sylvester Sedlmeiers "Wohnzimmertisch" - und Lieblingsplatz - ist der große ovale Stammtisch gleich links neben dem Hoteleingang. Ein riesiger Leuchter mit springenden Hirschen hängt über dem Tisch, daran aufgespießt sind die neuesten Schießscheibenergebnisse der Hirschberger Schützen, in der Ecke steht die Fahne des FC Bayern, in Blickweite ist die Theke, in Hörweite das Telefon. "Von hier kann ich alles gut überblicken und schnell einspringen, wenn es nötig ist", sagt Sedlmeier zufrieden.

Seit 40 Jahren führt der 54-Jährige mit Ehefrau Hildegard den Gasthof zum Hirschen. 2019 darf gefeiert werden, denn dann befindet sich das Anwesen seit 150 Jahren in Familienbesitz. Und auch dann, wenn sich Hildegard und Sylvester Sedlmeier irgendwann den verdienten Ruhestand gönnen, geht es weiter: "Unsere jüngere Tochter Stefanie wird den Betrieb übernehmen. Sie hat nach dem Abitur Köchin gelernt und studiert derzeit Lebensmittelchemie. In gut zwei Jahren will sie promovieren und dann heimkommen, um hier mit zu übernehmen", erklärt Sedl-meier stolz. Vielleicht wird dann auch ihr Lieblingsplatz der Stammtisch werden, denn schon als Kind habe sie hier gemeinsam mit ihrer Schwester Michaela Hausaufgaben erledigt. "Sogar Weihnachten sitzen wir hier mit der ganzen Familie zusammen, es ist wirklich wie unser Wohnzimmertisch", erzählt Sedlmeier. Er sei glücklich und erleichtert, dass die Nachfolge für den Familienbetrieb gesichert sei. "Die ständigen Modernisierungsarbeiten machen gleich noch viel mehr Sinn und Freude. Erst 2017 haben wir die Küche wieder auf neuesten Stand gebracht, heuer werden wir Seminarräume von über 100 Quadratmetern fertigstellen. Zu tun gibt es immer etwas", plant Sedlmeier.

Für das kulinarische Frühlingserwachen darf im Hirschen auf der Karte von Küchenchef Andreas Gatzhammer und Chefin Hildegard Sedl-meier ein Hirschgericht natürlich nicht fehlen und so gibt es neben vielen weiteren Köstlichkeiten ein Hirschgulasch an feiner Wacholderrahmsoße mit Semmelknödel, Spätzle, Champignons und Mandelbrokkoli. Gastwirt Sylvester Sedlmeier schwärmt von dem deftigen "Männerschnitzel" auf der Karte: einem Schweinerückensteak mit Tomatenscheiben, rohem Schinken mit Bergkas überbacken, dazu zwei Dippsoßen, Hauspommes und Salat vom Buffet. Das will er an seinem Stammtisch-Lieblingsplatz gleich mehrmals genießen, hat er sich vorgenommen.

Im Sommer hat der Hotelier übrigens noch einen weiteren Lieblingsplatz: sein Naturschwimmbad, das er vor über zehn Jahren für seine Gäste, aber auch für seine Familie und sich selbst errichten hat lassen. "Wir schwimmen dort täglich, meine Frau meist sehr früh morgens, ehe die ersten Gäste kommen, ich im Laufe des Tages, wenn halt Zeit ist. Nach wie vor funktioniert unser Naturschwimmbad ohne Chemie einwandfrei, das freut mich sehr. Alles ist voll biologisch und wird rein über Mikroorganismen im Gleichgewicht gehalten", schwärmt Sedlmeier.

Über den Gutschein des Beilngrieser Hotel-Gasthofs Fuchsbräu in Höhe von 25 Euro, den unsere Zeitung am vergangenen Donnerstag unter unseren Lesern verlost hat, darf sich Sandra Günther aus Altmannstein freuen.