Griesstetten
Hoffnung für eine Welt voller Elend

Pater Gerhard Lagleder stellt auf Einladung der SPD seine Arbeit in Südafrika vor

12.06.2012 | Stand 03.12.2020, 1:24 Uhr

Geldübergabe: Pater Gerhard Lagleder (3. v. l.) nahm aus den Händen von Alfred Haselbauer (von links), Waltraut Binner und Carolin Braun Spenden für seine Projekte in Südafrika entgegen - Foto: axk

Griesstetten (axk) Der weithin bekannte Missionsbenediktiner Pater Gerhard Lagleder hat auf Einladung der SPD in Griesstetten seine Projekte in Südafrika vorgestellt und Spenden gesammelt. Der Pater berichtete unter anderem von dem fast hoffnungslosen Kampf gegen Aids.

Als „Reisender in Sachen Gottes“ begrüßte die SPD-Ortsvorsitzende Carolin Braun den Missionsbenediktiner Pater Gerhard Lagleder bei seinem Vortrag in Griesstetten. Er wurde vor 30 Jahren im Regensburger Dom zum Priester geweiht und wirkt mittlerweile in Südafrika.

Pater Gerhard eröffnete seinen Vortrag mit den Worten: „Kommen Sie in meine Welt!“ Eine Welt von armen, verwahrlosten und kranken Menschen. Er sprach über HIV. Dass 5,6 Millionen Menschen in Südafrika an Aids erkrankt seien und etwa 1000 Menschen am Tag sterben.

Pater Gerhard ist in der Provinz Durban im Einsatz, in der Nähe des Flusses Tugela. Als der Benediktinerpater vor 25 Jahren nach Südafrika kam, fand er, wie er erzählte, „eine Welt von Armut, Elend, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit“ vor.

Was soll ich tun? Weglaufen? Aufgeben? Er hat sich für das Zupacken entschieden. Seine Lebensphilosophie: „Ich kann nicht die ganze Welt retten, aber helfe ich einem Menschen, ist das für diesen Menschen, als rettet ihn die ganze Welt!“

Vor 20 Jahren gründete der Missionspater die „Brotherhood of Blessed Gérard“. Er schuf dadurch ein Instrument, um Hilfsbedürftigen durch karitative Programme wirksam beizustehen. Die Brotherhood of Blessed Gérard ist mit 1500 einheimischen Mitarbeitern der größte Arbeitgeber dort. 1992 wurde der erste Hilfsfonds für arme und kranke Menschen aufgelegt, die Aufnahme der Leute ist kostenlos. 1993 folgten der Nothilfe-Fonds, er unterstützt die Bewohner beispielsweise bei Überschwemmungen, und der Stipendien-Fonds.

Pater Gerhard berichtete, dass die beste Hilfe immer noch die Ausbildung sei. Es wurde eine Klinik für Unterernährte und Säuglinge gegründet, die von einem Hungerhilfe-Programm finanziert wird. Des Weiteren wurde eine Haushaltsschule ins Leben gerufen. Hier kann man das Waschen und Kochen mit modernen Haushaltsgeräten lernen.

Aber nicht nur für die Kinder, sondern auch für die Senioren wurde ein Zentrum errichtet. Im Seniorenclub wird gebastelt für das Kinderheim. Ein Selbstläufer wurde die Nähschule, in der Näherinnen und Nählehrerinnen ausgebildet werden. Mittlerweile läuft dieses Projekt in Eigenregie und ist ein Vorzeige-Projekt. Entwicklungshilfe sei nur ein Gerüst, erläuterte er weiter.

Es folgten in den Jahren 1994 das HIV/AIDS-Aufklärungsprogramm, 1995 der Kindergarten, 1996 der Katastrophenschutz, nachdem der Tugela über die Ufer trat, ein Hospiz wurde eröffnet, 1999 die Erste Hilfe und ein Notdienst, 2000 ein Kinderheim und 2003/2004 das Aids-Behandlungsprogramm. Das wurde mit Geldern der US-Regierung ins Leben gerufen und unterstützt mittellose Aids-Patienten. Um einen Aidskranken behandeln zu können benötige man 1095 Euro im Jahr, erläuterte Pater Gerhard.

Zum Schluss seines Vortrags bat Pater Gerhard um Spenden für die drei größten Projekte Hospiz, Aids-Programm und Kinderheim.

Denn nur durch fromme Worte komme er nicht weiter, es müssten auch Taten folgen, sagte er.