Dietfurt
Sägewerk wird Raub der Flammen

Funkenflug bei Rengnath löst Großbrand aus 100 Rettungskräfte im Einsatz Keine Verletzten

01.04.2016 | Stand 02.12.2020, 20:01 Uhr

Foto: Anton Patzelt

Dietfurt (pa/uke) Ein Raub der Flammen ist am Donnerstagabend das Dietfurter Sägewerk Rengnath geworden. Ursache für den Großbrand ist nach Mitteilung der Polizei in Parsberg eine überhitzte Maschine. Der Schaden wird auf rund 300 000 Euro geschätzt.

Drei Dietfurter hatten einen Baumstamm für einen Dachstuhl zum privaten Gebrauch bearbeitet. Hierbei überhitzte laut Dienststellenleiter Peter Gotteswinter das Bretterschneidewerk, so dass Funkenflug entstand. Dieser setzte Sägespäne und Restholz sofort in Brand. Gegen 20.30 Uhr wurden die Löschtruppen aus Dietfurt, Breitenbrunn, Töging, Hainsberg und Beilngries zum Brandort gerufen. Im Einsatz waren nach Polizeiangaben rund 100 Rettungskräfte von Feuerwehr, Rotem Kreuz sowie der Retter vor Ort. Die Feuerwehr sperrte auch die Durchgangsstraße großräumig ab, um den Rettungsfahrzeugen die Zufahrt zu ermöglichen. Der Brand war bis 22.15 Uhr unter Kontrolle. Das Innere des etwa 25 mal acht Meter großen Sägewerksgebäudes selbst konnten die Wehrmänner und -frauen nicht mehr retten - es brannte vollkommen aus. Dicke Rauchwolken stiegen in den Nachthimmel über Dietfurt. Die Rauchentwicklung war so stark, dass die Einsatzkräfte der Feuerwehren mit Atemschutzgeräten in das Innere des Gebäudes vordringen mussten.

 
Im Gespräch mit unserer Zeitung schildert einer der drei Beteiligten das Entstehen des Feuers. "Plötzlich schoss ein Funkenstrahl aus der Holzbearbeitungsmaschine", erzählt er. Ihm steht der Schock noch ins Gesicht geschrieben. Er betont immer wieder, wie schnell sich alles entzündete und sich das Feuer ausbreitete: "Es haben nicht nur die Sägespäne und das Holz gebrannt, auch die Kabel und Gegenstände standen sofort in Flammen." Auch der zweite Beteiligte ist sichtlich noch erschüttert, wie ungeheuer schnell alles gegangen sei und ihre ersten Löschversuche keinerlei Wirkung gezeigt hätten.

"Gottseidank wurde keiner verletzt", lautete die erste erleichterte Stellungnahme von Stefan Röll, der mit den Helfern vor Ort zum Brandort gefahren war. Dass niemand bei dem Feuer zu Schaden kam und ein Übergreifen der Flammen in dem eng bebauten Altstadtbereich verhindert werden konnte, ist für Gotteswinter ein Ergebnis der perfekten Vorgehensweise der Feuerwehren. Die kann er nicht genug loben. Deren beherztes Eingreifen habe das Übergreifen des Feuers auf angebaute und Nachbargebäude verhindert. "Das war Profiarbeit", so Gotteswinter. Alle hätten perfekt zusammengearbeitet, davon hätten sich auch Kreisbrandrat Anton Bögl und alle Verantwortlichen persönlich überzeugt.

Auch das Altmühltaler Mühlenmuseum mit der letzten laufenden Mühle im Altmühltal, das in unmittelbarer Nähe zum Brandort liegt und ebenfalls dem Sägewerksbesitzer Rudolf Rengnath gehört, sei verschont geblieben. Es bleibt für Besucher geöffnet.