Dietfurt
Spende für Franziskanerkloster

Hirtenbund unterstützt Renovierung der Bühne für Ölbergandacht

16.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:57 Uhr

500 Euro zur Renovierung der Bühne für die Ölbergandacht erhielt Bruder Johannes Matthias vom Dietfurter Franziskanerkloster vom Hirtenbundvorsitzenden Johann Gietl. - Foto: Palm

Dietfurt (pmd) Der Hirtenbund Dietfurt hat seinen Jahrtag traditionell am Montag vor dem Sebastianstag begangen. Der Hirtenbund blickt auf eine lange Historie zurück. Seit mehr als 300 Jahren besteht er und ist somit einer der ältesten Vereine Dietfurts. Es gibt Hinweise, dass er bereits im Jahr 1698 bestand, ein Kerzenhalter in der Wallfahrtskirche ist mit dieser Zahl beschriftet: "Dem heiligen Wendelin verehret 1698, von dem Hürten Verein, renoviert 1832", heißt es auf dem aus Eisen geschmiedeten Leuchter.

Der einer Bruderschaft ähnliche Hirtenbund kümmert sich um das Seelenheil seiner Mitglieder. Gegründet wurde der Verein noch von Hirten, Mägden, Tagelöhnern und anderen Personen, die in der Landwirtschaft arbeiteten. Trotz eines Einkommens konnten sich die Menschen früher oft nicht viel leisten. Da viele auch unverheiratet blieben, gab es nach ihrem Ableben niemanden, der für sie betete oder eine Messe halten ließ. Aus diesem Grund wurde der Hirtenbund ins Leben gerufen. Später wurden auch andere Berufsgruppen aufgenommen. Bis heute kommen die Mitglieder nicht nur aus Dietfurt, sondern auch aus dem weiten Umkreis.

Diese Mitglieder treffen sich einmal im Quartal, um eine Seelenmesse zu feiern und der lebenden und der gestorbenen Mitglieder des Bundes zu gedenken.

Der diesjährige Jahrtag wurde deswegen auch damit begonnen, die 16 im vergangenen Jahr gestorbenen Personen ins Gebet einzuschließen. Im Mittelpunkt der Messe von Pater Raphael Konrad stand der heilige Wendelin, Patron der Tiere und Taglöhner, der der Legende nach vor 1400 Jahren aus Schottland nach Trier kam, um zu missionieren und sich später als Eremit niederzulassen.

Den ganzen Tag über sammelten der Vorsitzende Johann Gietl, der stellvertretende Vorsitzende Helmut Baumer und Kassenwartin Hannelore Gaag den Jahresbeitrag ein. Dieser beträgt 50 Cent, viele nutzten die Gelegenheit, um sich im Vereinslokal mit dem Traditionsessen saurem Lüngerl zu stärken. Bereits seit 1725 trifft sich der Hirtenbund hier jedes Jahr.

Abends eröffnete Gietl dann die Jahresversammlung, zu der auch Pater Konrad, Bruder Johannes Matthias, Altbürgermeister Franz Stephan und einige Stadträte begrüßt werden durften. Nachdem Gietl Pater Konrad, Max Bauer und Bernhard und Josef Grünbeck für den Gottesdienst und das Orgelspiel am Vormittag gedankt hatte, gedachte der Hirtenbund in einem Moment der Stille noch einmal der gestorbenen Mitglieder.

Vorsitzender Gietl wies darauf hin, dass der Hirtenbund eine traditionsreiche Einrichtung sei. Leider gab es auch in diesem Jahr mehr Sterbefälle als Neuaufnahmen. Er freute sich dennoch sehr über die neun Personen, die sich dem Hirtenbund angeschlossen haben.

Im Anschluss daran las Bernhard Grünbeck die Niederschrift des vergangenen Jahres und Hannelore Gaag den Kassenbericht vor. Wegen eines guten Finanzpolsters beantragte Gietl, auch heuer wieder 500 Euro für kirchliche Zwecke zu spenden. Er schlug das Dietfurter Franziskanerkloster vor, da dieses für die Ölbergandacht die Bühne renovieren muss. Der Vorschlag wurde einstimmig angenommen. Das Geld wurde dann auch gleich an Bruder Johannes Matthias, den Guardian des Klosters, übergeben. Dieser freute sich sehr über die Spende und nahm sie dankend an.

Zum Abschluss wünschte Gietl den Kartenspielern, die sich versammelt hatten, ein gutes Blatt und allen anderen noch viel Freude und einen guten Ausklang des Hirtenjahrtages.