Dietfurt
Schwingende Weihnachtsfreude

Großartiges Konzert in der Dietfurter Stadtpfarrkirche

23.12.2012 | Stand 03.12.2020, 0:40 Uhr

Festliche Stimmung in der Stadtpfarrkirche: Vertonte biblische Worte, bodenständiges Liedgut und instrumentale Meisterwerke waren gleichsam klingende Weihnachtsgeschenke für die Zuhörer. Das Publikum dankte es den Musikern mit stehenden Ovationen - Fotos: Götz

Dietfurt (gtz) Festlichen Glanz hat das vorweihnachtliche Konzert in der Dietfurter Stadtpfarrkirche verbreitet. Die Musiker überreichten den Besuchern am Samstagabend im voll besetzten Gotteshaus gleichsam klingende Gaben.

Die Zuhörer dankten den Sängern und Instrumentalisten mit stehenden Ovationen. Armin Reinsch am Dirigentenpult gestaltete das Programm mit Umsicht und gab die entscheidenden Impulse. Ihm gelang es, einen Bogen zu spannen über das vertonte biblische Wort, den musikalischen Ausdruck der Volksfrömmigkeit, das bodenständige und ausländische Liedgut, erhabene instrumentale Meisterwerke und zeitgenössische Arrangements. Die Darbietungen im Altarraum und auf der Orgelempore beeindruckten das Publikum sehr.

Mit sakraler Musik der frühen Form stimmte die Schola des Chors adventlich ein. Sie rief zur Freude auf, woraufhin sich der Chor mit dem Ruf anschloss: „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ anschloss. Johanna Schröder-Johnson an der Violine führte die Klangwelt des Barockmusikers Johann Sebastian Bach im ruhigen Adagio-Satz aus dem Violinkonzert E-Dur virtuos weiter.

Das Pastorale im Werk von Bach intonierte Organist Peter Sillner mit Gestaltungskraft auf hohem Niveau. In ihrem lieblichen Solovortrag erfüllte die Sopranistin Eva Maria Betz das „Ave Maria“ von Josef Rheinberger mit der Innigkeit der Romantik. In wohltuender Wärme vergegenwärtigte Bariton Karl Mayerhöfer die hoffnungsvolle Zeit der Stille im Solo „Advent“, bevor sich im folgenden Chorprogramm die Erwartung auf die Ankunft des Erlösers musikalisch entfaltete.

Die mehrstrophige Adventmotette „O komm Emanuel“ steigerte sich im abwechselnden Einsatz von Frauen- und Männerstimmen zu einer starken Zuversicht auf das kommende Heil. Als geistliches Konzert aus dem Frühbarock forderte „Gaudete pastores“ in den überzeugenden Darbietungen der Solisten Eva Maria Betz (Sopran), Christina Sommer (Alt), Josef Schweiger (Tenor) und Karl Mayerhöfer (Bass) und den Chor bei der präsenten Darbietung anspruchsvoller Passagen.

Transparente Unterstützung gewährten das Streicherensemble Jennifer Schröder-Johnson und Marina Sturm (Violine I und II), Lukas Hanauska (Viola), Fatima Vaillancourt (Violoncello) und Organist Peter Sillner. Anrührend besang der Chor das Los des Kindes im Stall und bat mit den Worten des traditionellen amerikanischen Weihnachtsliedes „Away in a manger“ um den Segen des Heilsbringers.

Die weihnachtliche Beglückung war im Chorwerk „Liebe kam zur Weihnacht“ zu spüren. Frohe und lebhafte Klänge begleiteten den Allegro-Satz, den Geigerin Johanna Schröder-Johnson und Organist Peter Sillner perfekt intonierten, bevor Elisabeth Staudigl mit heiteren Läufen auf der Querflöte effektvolle Akzente setzte.

Gelöst und in festlicher Stimmung brachte sich die leuchtende Sopranstimme von Eva Maria Betz mit „Lieblich wieder durch die Welt“ ein, bevor Peter Sillner mit einem Choralvorspiel und der Variation „Zu Bethlehem geboren“ die Königin der Instrumente Wohlklang verströmen ließ. „Geht zu den Ställen“, forderte Karl Mayerhöfer in harmonischer Stimmkraft.

Vollkommene Weihnachtsseligkeit gab es im letzten Programmteil, als der Chor dem souverän artikulierten Alt-Solo von Christina Sommer im „Sussex Carol“ in schwingender Melodik folgte, und die Erlösung zur Begleitung durch die Instrumente besang. Das dynamische Chorwerk „In dulci jubilo“ brachte mit teilweise achtstimmigen Passagen die Weihnachtsfreude vollends zum Schwingen. Rhythmisch betont und akzentuiert eröffnete der Chor mit munterer Melodie, begleitet von Orgel und Instrumenten, schließlich mit schlichten Worten die große Botschaft: „Heut gebor’n ist das Himmelskind“, die Eva Goldschmidt mit den Pauken untermalte.

Auch die Zuhörer waren eingeladen, als Chor zu bekräftigen: „Nun freut euch, ihr Christen“, bevor die drei großen Glocken den vierten Advent einläuteten. Als flotte, fröhliche Zugabe erhielt das begeistert klatschende Publikum „Freu dich, Erd‘ und Sternenzelt“.