Dietfurt
Freie Fahrt für Rollstühle und Rollatoren

Stadt Dietfurt plant Konzept zur Barrierefreiheit über den Isek-Bereich hinaus

11.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:12 Uhr

Über holpriges Kopfsteinpflaster durch Dietfurt: Im vergangenen Jahr hat der Seniorenbeirat zusammen mit einigen Stadträten die Befahrbarkeit der Gassen getestet. ‹ŒArch - foto: Götz

Dietfurt (uke) Als "Gebot der Zukunft" hat Bürgermeisterin Carolin Braun (SPD) mehrfach die Barrierefreiheit in Dietfurt bezeichnet. Schon in ihr Wahlprogramm hatte sie - ebenso wie die Mitbewerber - den Bedürfnissen der immer mehr werdenden Senioren große Bedeutung beigemessen.

Was die Rathauschefin stört, ist auch anderen längst aufgefallen und ein Dorn im Auge. So ist die Seniorenbeauftragte und Stadträtin Martha Thumann (FW) eine beständige Ruferin in Sachen Ebenerdigkeit und auch die Fachleute des Architekturbüros Dömges aus Regensburg, die mit der Erstellung des integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts - kurz Isek genannt - beauftragt sind, hatten bei einer Informationsversammlung für die Dietfurter unter den Schwächen der Sieben-Täler-Stadt oben genannten Missstand aufgelistet.

Dabei ist schon viel geschehen: Bereits unter Brauns Vorgänger Franz Stephan (CSU) wurden im Zuge der Innenstadterneuerung im kompletten Bereich zwischen Scheippl- und Rengnathbrücke die Bordsteine beseitigt. Doch ist es noch lange nicht ideal. "Vor allem in den Gassen hakt es immer noch", erklärt der Geschäftsführende Beamte Ernst Dietl-meier. Um zu analysieren, wo genau es hakt - oder besser holpert, war bereits im Mai vergangenen Jahres der Seniorenbeirat der Stadt ausgerückt und hatte bei seinem Rundgang mit Rollator und Rollstuhl die Begehbarkeit der Dietfurter Straßen und Plätze getestet. Als Bereiche mit Handlungsbedarf kristallisierten sich die Ringgasse heraus, außerdem der Bereich rund um Pfarrkirche und Pfarrheim. Auch der Zugang zum Franziskanerkloster sei verbesserungswürdig gewesen, erinnert sich Dietlmeier.

Demnächst wird erneut Bewegung in dieses Thema kommen. Denn die Stadt will über das städtebauliche Entwicklungskonzept hinaus die Barrierefreiheit des öffentlichen Raums weiter vorantreiben. In der vorangegangenen Stadtratssitzung hatte Thumann die Gretchenfrage nach dem Sachstand gestellt und erfahren, dass das Thema bei einer der nächsten Sitzungen - womöglich schon der Oktobersitzung - auf die Tagesordnung gesetzt werden wird. Das ist durchaus geplant, wie Braun im Gespräch mit unserer Zeitung bestätigt und als Termin den 24. dieses Monats nennt.

Sie erläutert die Vorgeschichte und die weitere Vorgehensweise. Dem Stadtrundgang des Seniorenbeirats sei ein weiterer gefolgt mit Monika Seywald vom Ingenieurbüro Dömges, erklärt Braun. Auch hier sei eine gründliche Bestandsaufnahme erfolgt, es wurde festgehalten, was verbesserungswürdig ist und wo Kommune und Geschäftsleute schon ihre Hausaufgaben gemacht haben.

Kleinigkeiten wie hinderliche Pflanzenkübel, die ohne großen Aufwand beseitigt werden konnten, seien schon längst erledigt. Zusammen mit den Anregungen des Seniorenbeirats sei zwischenzeitlich eine Bestandsaufnahme aller Mängel und Details erfolgt, die nun nach und nach abgearbeitet werden sollen. "Über den direkten Isek-Bereich hinaus wollen wir ein Konzept erstellen für eine senioren- und behindertenfreundliche Stadt", erklärt Braun. Mit ins Boot geholt wurden sowohl das Dietfurter Balthasar-Werner-Haus als auch die neue Anlage für betreutes Wohnen, die beide nicht mehr im direkten Innenstadtbereich liegen.

In der nächsten Stadtratssitzung wird Seywald die nötigen Informationen liefern, mit denen sich dann der Stadtrat befassen wird. "Dann werden wir mit der Umsetzung der Barrierefreiheit anfangen", kündigt Braun an. Um die Kosten so niedrig wie möglich halten zu können, sollen alle möglichen Fördertöpfe ausgeschöpft werden, die Kommune werde sich um Mittel der Städtebauförderung bewerben.