Dietfurt
Partyschiff kehrt zurück

Trotz der Auseinandersetzungen im Vorjahr legt die Catwalk wieder in Dietfurt an

27.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:14 Uhr

Das Partyschiff Catwalk wird Ende Mai wieder auf dem Main-Donau-Kanal zwischen Riedenburg und Dietfurt verkehren und in Dietfurt anlegen. ‹ŒArch - foto: Janda

Dietfurt (rat) Trotz der gewaltsamen Auseinandersetzungen im vergangenen Jahr kommt das Bayern 3 Partyschiff auch heuer wieder nach Dietfurt. Das teilte Johannes Büchner vom Veranstalter Eventschiff Catwalk unserer Zeitung mit.

Der Vergnügungsdampfer wird am 26. Mai in Dietfurt anlegen. Man wolle "friedlich und lustig feiern", heißt es in der Presseerklärung. Nach den Worten von Büchner will man sogar die Beteiligten an den unschönen Ereignissen einladen, um "die Hand zur Versöhnung zu reichen".

Wie mehrfach berichtet, war es am 15. Mai vergangenen Jahres gegen 1 Uhr an Bord der Catwalk zu Gewalttätigkeiten zwischen alkoholisierten Gästen und Security-Mitarbeitern gekommen. Dabei hatte ein 20-Jähriger aus der Großgemeinde Riedenburg eine Gehirnerschütterung erlitten. Der Veranstalter hatte danach in einem Schreiben an unsere Zeitung von "massiven Attacken stark alkoholisierter Gäste" berichtet. Die Angreifer seien in der Überzahl gewesen und hätten Flaschen als Waffen eingesetzt. Dem Vorwurf, dass ein Gast bewusstlos geschlagen worden sei, widerspreche man nachdrücklich, hieß es damals in der Erklärung.

Die juristische Aufarbeitung der Vorfälle ist inzwischen abgeschlossen. Das teilte die Staatsanwaltschaft Nürnberg auf Anfrage unserer Zeitung mit. Bereits am 8. Dezember vergangenen Jahres war es am Amtsgericht Neumarkt zu einer Hauptverhandlung wegen Körperverletzung gekommen. Nach den Worten der Pressesprecherin der Staatsanwaltschaft Nürnberg, Oberstaatsanwältin Anita Traud, ist das Verfahren "wegen geringfügiger Schuld eingestellt" worden. Angeklagter sei ein damals 30-jähriger Mitarbeiter der an Bord tätigen Security-Firma gewesen. Der geschädigte Riedenburger habe kein Schmerzensgeld erhalten. Ob das Security-Unternehmen noch zivilrechtlich belangt worden ist, sei der Staatsanwaltschaft Nürnberg nicht bekannt.

Nach wochenlangen Ermittlungen der Polizei Parsberg hatte sich laut Anklageschrift folgender Tatablauf ergeben: Der Gast auf dem Partyschiff soll nach Auseinandersetzungen mit dem Security-Personal von dem 30-Jährigen zu Boden gebracht worden sein. "Dabei soll er in den Bauch getreten worden sein", sagte Anita Traud. Als sich die Lage wieder beruhigt hatte, sei der geschädigte Riedenburger zur Entspannung einige Schritte außerhalb des an der Anlagestelle liegenden Schiffes gegangen. "Wegen der erlittenen Aufregung ist er umgefallen und hat sich bei dem Sturz die Gehirnerschütterung zugezogen", erklärte Traud. Somit sei das Gerichtsverfahren eingestellt worden.

Ein knappes Jahr nach den Vorfällen weist auch der Veranstalter darauf hin, dass das Gerichtsverfahren gegen die Security-Mitarbeiter "wegen massiver Widersprüche der ,Geschädigten' eingestellt" worden sei. Die Anschuldigungen gegen das Sicherheitspersonal seien "nicht ansatzweise haltbar" gewesen. Die Ereignisse auf der Catwalk hatten aber auch Schlagzeilen gemacht, weil die Dietfurter Feuerwehr einen mit Handschellen gefesselten jungen Mann mit dem Bolzenschneider hatte befreien müssen. Die Schlüssel für die Metallfesseln waren im Zuge der Handgreiflichkeiten verloren gegangen.

Um die Person aus ihrer misslichen Lage zu befreien, war damals mitten in der Nacht die Dietfurter Feuerwehr mit ihrem Kommandanten Arthur Spillmann angerückt. "Die Sache war nach fünf Minuten erledigt", hatte Spillmann danach unserer Zeitung gesagt. Dieser Vorgang war allerdings nicht Gegenstand des juristischen Verfahrens, wie Anita Traud von der Staatsanwaltschaft nun bestätigte.