Dietfurt
Auf dem Weg zum lokalen Jugendplan

Neu gegründeter Fachbeirat diskutiert Vorschläge des Nachwuchses – Stoffsammlung gemeinsam erstellt

01.07.2015 | Stand 02.12.2020, 21:07 Uhr

Dietfurt (khr) Nach dem erfolgreichen Jugendforum Mitte April mit rund 50 Teilnehmern hat sich am Dienstagabend der Fachbeirat „Kinder- und Jugendarbeit in Dietfurt“ erstmals getroffen. Dabei wurden die Ergebnisse des April-Workshops vorgestellt und erste Lösungsansätze diskutiert.

Geladen hatten erneut die Dietfurter Jugendbeauftragte Michaela Dietz zusammen mit der Stadt Dietfurt und Oliver Schmidt als Kreisjugendpfleger des Landkreises Neumarkt. Neben Bürgermeisterin Carolin Braun (SPD), dem Dritten Bürgermeister Bernd Mayr (FW), Albert Schweiger als Ansprechpartner der Jugendlichen in Dietfurt und Renate Großhauser vom Kreisjugendring waren auch zahlreiche Stadtratsvertreter und Mitglieder von Vereinen gekommen, um gemeinsam mit den Jugendlichen schon einmal erste kreative Ansätze für eine gelungene kommunale Jugendarbeit zu finden.

Schnell stand fest, dass man jetzt alle Kräfte bündeln werde und gemeinsam anpacken wolle. „Warum machen wir das Ganze“, die Frage stellte Kreisjugendpfleger Schmidt in den Raum. Er betonte noch einmal, dass man unter anderem aufgrund des Bundeskinderschutzgesetzes den klaren Auftrag habe, die Kinder- und Jugendarbeit zu stärken und nicht über deren Köpfe „hinweg zu planen“. Die Ergebnisse des Workshops im April sollten demnach mit denen der aktuellen Sitzung und der noch folgenden in einem lokalen Kinder- und Jugendplan münden.

Dietz präsentierte zunächst die Ergebnisse des Jugendforums in einer anschaulich aufbereiteten Präsentation. Die Jugendlichen hatten Mitte April im Rahmen des Workshops vielerlei Ideen, Beiträge und Kritik zu Fragen wie etwa zum vorhandenen Freizeitangebot, zu Treffpunkten, Vereinen und Verbänden, zu Mobilität und Stadtentwicklung beigesteuert. Im Plenum durfte jeder nach Lust und Laune nochmals ganz individuelle Bedürfnisse loswerden.

Im Anschluss waren die Anwesenden zur Diskussion aufgefordert. Erste Lösungsansätze fanden Eingang in die Stoffsammlung: Vielfach betonten mehrere Anwesende, dass man nicht alles neu erfinden brauche, sondern die vorhandenen Angebote bündeln, verknüpfen, darauf aufbauen könne und darüber die Jugendlichen informieren müsse. Dieser Meinung war auch die Rathauschefin. Den Kanal, über den man die Jugendlichen erreiche, müssten diese selbst nennen. Künftig können Angebote für Jugendliche jeglicher Art auch auf einer eigenen Facebook-Seite gepostet werden.

Zudem könnten im Mitteilungsblatt Vereine, deren Angebot und Termine für die Jugend im Mitteilungsblatt auf einer „Jugendseite“, vielleicht auch von den Jugendlichen selbst, vorgestellt werden. Auch die Ankündigung auf der städtischen Website sei eine zusätzliche Plattform, war man sich einig. Bevorzugt wurde von den Jugendlichen allerdings die Kommunikation über die sozialen Netzwerke. Weiter wurde in der Runde des Arbeitsgremiums eine breite Stoffsammlung erstellt.

Da große Wünsche wie etwa ein Hallenbad vorerst nicht realisiert werden könnten, kamen Vorschläge, sich bei Hallenbadbesuchen von Vereinen oder sonstigen lokalen Gruppen anzuschließen. Des Öfteren wurde von jugendlicher Seite her das Anliegen laut, dass sie sehr gerne Angebote von Vereinen ausprobieren und nutzen möchten, ohne dem Verein fest beizutreten. Die Vereinsvertreter selbst beklagten wiederum vereinzelt das mangelnde Interesse der Jugendlichen an ihrem Angebot. Ein Jugendlicher brachte die Idee vor, dass die Angebote der Vereine in gebündelter Form an einem speziellen Aktionstag wie etwa einem „Tag der Vereine“ präsentiert und gleichzeitig ausprobiert werden könnten. Dies wäre eine gute Erweiterung zu den Schnupperkursen- oder -tagen im Rahmen des Ferienprogramms und wurde von den Anwesenden sehr begrüßt. Ideen und Anregungen wurden unter anderem auch zum Thema Rufbus, Jugendtreff und allgemeine Treffpunkte gesammelt.