Beilngries
Schneckenhaus zieht um

Großtagespflege im Federlhaus besteht trotz Auflösung der Gruppe Spatzennest weiter

30.06.2015 | Stand 02.12.2020, 21:07 Uhr

Mit ihrer Gruppe namens „Schneckenhaus“ zieht Mechthilde Spangler (Mitte) ab dem neuen Kindergartenjahr in das Federlhaus. Das bislang dort untergebrachte Spatzennest wird aufgelöst, die beiden Betreuerinnen kündigen zum Ende dieses Kindergartenjahres - Foto: Fabian Rieger

Beilngries (DK) Vom Spatzennest zum Schneckenhaus: Die beiden Frauen, die bisher die Großtagespflege im Federlhaus betreut haben, kündigen aus persönlichen Gründen zum Ende des Kindergartenjahres. Damit das Gebäude nicht ungenutzt bleibt, zieht eine Gruppe aus der Bucherbindergasse um.

Die Hintergründe dieser Aktion erläuterten Bürgermeister Alexander Anetsberger, Mechthilde Spangler, Leiterin des Schneckenhauses, und Birgit Geißler, Ansprechpartnerin der Stadtverwaltung in Sachen Kindergartenbetreuung und Schulen, bei einem Pressetermin. Nadja Lämmermeier und Natalie Hasenkampf hätten sich aus persönlichen Gründen dazu entschieden, die Arbeit im Federlhaus in Nachbarschaft zum städtischen Bauhof nicht mehr weiterzuführen. Seit dem Gebäudeumbau durch die Stadt vor rund drei Jahren läuft die dortige Großtagespflege unter Federführung des Vereins Kinderwelt. Gleiches gilt für die beiden Gruppen in der Buchbindergasse.

Um das Federlhaus nicht leer stehen zu lassen, habe man das Gespräch mir Mechthilde Spangler gesucht, berichtete Anetsberger. Diese leitet die Gruppe im Obergeschoss des Hauses in der Buchbindergasse. Spangler zeigte sich aufgeschlossen für einen Umzug. In der Buchbindergasse sei es schön – die Möglichkeiten im Federlhaus hätten sie aber letztlich überzeugt, mit ihrem Schneckenhaus dorthin umzuziehen. Das Haus Sonnenschein bleibt dagegen in dem Gebäude in der Buchbindergasse.

Das dortige Obergeschoss steht jetzt allerdings vorerst leer. Das soll aber nicht so bleiben, wie der Rathauschef berichtet. Die Stadt sei bereit, die Räume für einen geringen Preis zu vermieten. Voraussetzung ist, dass sie weiterhin zur Großtagespflege genutzt werden und der Mieter oder die Mieterin eine entsprechende Ausbildung zur Betreuung abgeschlossen hat. Parallel dazu wird der Verein Kinderwelt ebenfalls versuchen, Tagesmütter für die leeren Räume in der Buchbindergasse zu finden, um dort bestenfalls eine neue permanente Gruppe für Kleinkinder betreiben zu können.

Auf Nachfrage unserer Zeitung berichtete Anetsberger, dass durch den aktuellen Umzug und die Auflösung der Gruppe Spatzennest zwar vorerst einige Betreuungsplätze wegfallen – die vorgeschriebene Anzahl an Plätzen werde in Beilngries aber weiterhin erfüllt. Auch die derzeitige Nachfrage könne mit dem verbleibenden Angebot vollkommen gedeckt werden. „Es gibt keine Warteliste“, betont Birgit Geißler. Neben den besagten Gruppen gibt es auch noch private Tagesmütter und die Zwergerlgruppe im Kindergarten St. Franziskus. Zudem hofft die Stadt darauf, die Obergeschossräume in der Buchbindergasse zügig wieder vermieten zu können – bestenfalls schon bis zum Start des neuen Kindergartenjahres.

Die Eltern der Schneckenhaus-Kinder seien frühzeitig in die Umzugspläne mit eingebunden worden, so Anetsberger. Für fast alle Mädchen und Buben, die aktuell im Federlhaus betreut werden, steht im Sommer sowieso der Übertritt in den Kindergarten an. Von den zwei Kindern, die weiterhin in der Großtagespflege bleiben, wechselt eines in die Buchbindergasse – das andere bleibt im Federlhaus und wechselt somit nur vom Spatzennest in das Schneckenhaus.

Bürgermeister Anetsberger wertet die Bereitschaft von Mechthilde Spangler, mit ihren zwei Kolleginnen und der Kindergruppe umzuziehen, als „erfreuliche Nachricht“. Dadurch sei die weitere Nutzung des Federlhauses gesichert.

Wie die Betreuung für die Kinder dort aussieht, will Spangler der interessierten Öffentlichkeit im Herbst vorstellen. Von 28. bis 30. September wird das Haus jeweils für einige Stunden für Besucher offen stehen.