Beilngries
Gänseblümchen, Löwenzahn und Kräuterbutter

Claudia Wittmann informiert eine Mädchengruppe beim Beilngrieser Ferienprogramm über diverse Pflanzen

16.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:38 Uhr

Lehrreich und köstlich: Die Kräuterpädagogin Claudia Wittmann hat beim Beilngrieser Ferienprogramm den Mädchen verschiedene Pflanzen gezeigt und mit ihnen eine Kräuterbutter hergestellt. - Foto: Patzelt

Beilngries (pa) Unter dem Motto "Von der Wiese auf den Teller" hat die Stadt Beilngries eine weitere Aktion in ihrem Ferienprogramm angeboten. Dabei kam so einiges auf den Teller - genauer gesagt in die Butter. Denn den Höhepunkt der Wanderung durch die herrlich erblühte Natur bildeten die Herstellung und der anschließende Verzehr einer leckeren Kräuterbutter.

"Ich lass' mich mal überraschen", war sich die achtjährige Gaja noch etwas unsicher. Das Mädchen beteiligt sich seit Jahren regelmäßig am Ferienprogramm der Stadt Beilngries, aber diesmal wusste die Kleine noch nicht, was auf sie zukommt. Die Kräuterpädagogin Claudia Wittmann aus Haunstetten begrüßte zu dieser Exkursion noch sieben weitere Mädchen. Ausgesucht hatte sie sich den von der Stadt ausgeschilderten Wanderweg Nummer drei, der am Parkplatz an der Kevenhüller Brücke seinen Anfang nahm.

Gleich zu Beginn der Tour stießen die Kinder auf die erste interessante Pflanze - die Schafgarbe. "Schaut mal her, die Blätter sehen doch aus wie eine Augenbraue", merkte Wittmann an. Die Mädchen erfuhren aber auch, dass die Schafgarbe zur Familie der Korbblütler gehört und dass die Pflanze eine Wuchshöhe von sieben bis 100 Zentimetern erreichen kann. "Ich bin mir sicher, dass wir Schafgarben auch in unserem Garten haben. Und die sind echt recht groß", meldete sich noch ein anderes Mädchen zu Wort und bestätigte damit die Aussage der Kräuterpädagogin.

Eine weitere Pflanze, die genauer unter die Lupe genommen wurde, war die Wilde Möhre. "Sie ist ein Elternteil der Gartenmöhre oder Karotte und gehört zur Familie der Doldenblütler", wusste Wittmann zu berichten. Im Gegensatz zur Gartenmöhre ist die Speicherwurzel der Wilden Möhre allerdings bleich. Sie kann eine Höhe von bis zu 120 Zentimetern erreichen. "Wir haben zu Hause vier Hühner und die fressen auch so was", merkte Paulina dazu an.

Die Kinder durften aber auch probieren - und zwar die köstlichen Kräuterwasser, die Claudia Wittmann mitgebracht hatte. "Das schmeckt ja lecker", meinte Katharina als sie von der Mischung aus Gänseblümchen, Kornblumen und Ringelblumen probierte. Sarah wagte sich unterdessen an das Wässerchen mit Brennnesseln heran. Und siehe da - auch das mundete dem Mädchen vorzüglich. Einen zu dieser Jahreszeit eher seltenen Löwenzahn hatte Johanna gefunden. Und ein anderes Mädchen meinte, dass es davon noch viel kleinere, die an einem langen Stiel wachsen, gebe. "Aber wie sie heißen, fällt mir einfach nicht mehr ein", grübelte sie.

Den Höhepunkt der Kräuterwanderung bildete die Herstellung einer schmackhaften Kräuterbutter. Wittmann hatte dazu natürlich auch die nötigen Utensilien parat. Zunächst galt es, die mitgebrachte Sahne zu schütteln. "Die beiden Murmeln im Glas ersetzen dabei die Schläge des Quirl", erläuterte die Haunstettenerin. Anschließend musste das Ganze so lange geschüttelt werden, bis es die Konsistenz einer Butter angenommen hatte. Nun kam der Schnittbecher zum Einsatz. Dieser mischte nicht nur die zugegebenen Kräuter wie Schafgarbe, Rotklee, Giersch oder Taubnesseln, sondern zerkleinerte sie auch. Eine besondere Note erhielt die Butter durch die Knoblauchsrauke. "Sie ist eigentlich eine Pflanzenart der Laubwälder, gedeiht aber besonders gut in Gebüschen und Hecken sowie an Wegrainen", erläuterte die Kräuterpädagogin. Zum Schluss wurde die Butter aufs Brot gestrichen und die Kinder konnten sich an dieser Köstlichkeit aus der freien Natur kaum satt essen.