Beilngries
Alles, nur nicht alt

27.09.2011 | Stand 03.12.2020, 2:21 Uhr

Seit zehn Jahren engagiert sich Marlene Breitschopf als Seniorenbeauftragte der Stadt Beilngries. Am Wochenende wird gefeiert.

Beilngries (DK) Vorträge, Ausflüge, Stick-Walking, Wassergymnastik, Seniorentanz und vieles mehr: Das Programm des Beilngrieser Seniorentreffs ist umfangreich. Vor zehn Jahren wurde der Treff eingerichtet, seit der ersten Stunde leitet ihn Marlene Breitschopf.

Wenn es Schwierigkeiten gibt, dann hat Marlene Breitschopf (70) ein festes Motto: „Jetzt erst recht. Jetzt muss ich es mir selber beweisen, dass ich das schaffe.“ Diesen Willen zum Durchhalten brauchte die aktive Seniorin auch, als sie vor zehn Jahren das Amt der Seniorenbeauftragten der Stadt Beilngries übernahm.

Deutliche Kritik gab es gleich beim ersten Treffen, die Bedenken waren groß, dass sich die städtische Seniorenbetreuung als Konkurrenz für bereits bestehende ehrenamtliche Gruppen wie beispielsweise die Grauen Partner erweisen würde. Der damalige Bürgermeister Franz Xaver Uhl, der den Treff dennoch installierte, räumte alle Bedenken aus dem Weg und stellte bei der Eröffnungsveranstaltung klar: „Es wird eine Ergänzung, keine Konkurrenz.“

Der Erfolg des Seniorentreffs gibt seiner damaligen Entscheidung recht. Nach anfänglichem Zögern konnte Marlene Breitschopf immer mehr Senioren von dem liebevoll ausgearbeiteten Programm, den immer mehr werdenden Angeboten überzeugen. Ohne Rückschläge und das Besinnen auf ihr Motto ging aber auch das nicht. „Eine große Enttäuschung war anfangs das Stick-Walking, also das zügige Gehen mit Walkingstöcken. Beim ersten Mal kam genau eine Interessentin“, erinnert sich Breitschopf. Sie hat das Angebot dennoch beibehalten und mittlerweile sind es immerhin zwischen zehn und 20 Personen, die einmal wöchentlich mitlaufen.

Auch die Wassergymnastik in den Sommermonaten, der wöchentliche Seniorentanz oder die regelmäßigen Spielenachmittage sind gut besucht, nach wie vor allerdings mehr von Frauen als von Männern. Äußerst beliebt: Ausflüge. Ob mehrtägige Jahresfahrt oder Kurzausflüge in die Umgebung, die Busfahrten oder Radtouren sind immer schnell ausgebucht. Theater- oder Opernfahrten, Arztvorträge, Wallfahrten oder Tanzveranstaltungen – Breitschopf hat mittlerweile ein umfassendes Jahresprogramm aufgebaut, das sich aus dem Angebot der Stadt nicht mehr wegdenken lässt und als Vorzeigeprojekt für andere Gemeinden gilt.

Für ihre Arbeit erhält Breitschopf eine Aufwandsentschädigung der Stadt. „Aber natürlich hängt man viel, viel mehr Stunden in diese Aufgabe, weil man immer und überall Ansprechpartner für die Senioren ist. Und weil man seine Arbeit einfach bestmöglich machen will“, erklärt Breitschopf. Für immer neue Ideen besucht sie Messen, Lehrgänge, Veranstaltungen anderer Seniorengruppen und organisiert sogar Seniorentanzgruppentreffen mit Gruppen anderer Orte. Ihre Aufgaben machen ihr noch immer viel Freude, ans Aufhören denkt die 70-Jährige nicht. „Solange ich gesund bin und es mir Spaß macht, kümmere ich mich auch weiter um den Treff“, verspricht sie.