Eichstätt
Spitzenreiter in neuer Umgebung

Oguzhan Halici sorgt mit seinem VfB Eichstätt jetzt in der Bayernliga Nord für Furore

12.08.2015 | Stand 02.12.2020, 20:55 Uhr

Bei der Arbeit in der Bayernliga Nord: Der Schrobenhausener Oguzhan Halici (vorne, hier in einem Zweikampf mit Josef Pickel vom 1. FC Sand) und sein VfB Eichstätt eilen zurzeit von Erfolg zu Erfolg - Foto: J. Traub

Eichstätt (SZ) Was für ein grandioser Saisonauftakt für die Fußballer des VfB Eichstätt: Mittlerweile sind sechs Spieltage in der Bayernliga Nord absolviert, und die Grünweißen führen fast schon sensationell die Tabelle an – das Ganze mit Oguzhan Halici, einem stolzen Schrobenhausener, in ihren Reihen.

Ja, der 23-Jährige genießt den Augenblick. Spricht von einem „geilen Gefühl“ sowie einer „immens schönen Momentaufnahme“, zurzeit auf Rang eins liegen zu dürfen. Aber trotzdem bleibt Halici auf dem Boden: „Unser oberstes Ziel bleibt weiterhin der Klassenerhalt. Die 15 Punkte, die wir nun bereits auf dem Konto haben, sind in erster Linie 15 gegen den Abstieg.“

Von etwas anderem möchte der Bürokaufmann (noch) nicht reden. Wobei: Ende Juni, kurz nach Beendigung der alten Saison, hatte er schon davon gesprochen, dass er seinem VfB in der neuen Spielzeit einen Rang unter den sieben Erstplatzierten zutraue. „Aber damals bin ich noch davon ausgegangen, dass wir weiterhin in der Bayernliga Süd kicken“, erklärt Halici lächelnd: „Mittlerweile sind wir ja in die Nordgruppe umgesiedelt worden, und diese stellt doch für die meisten bei uns im Kader ein absolutes Neuland dar.“

In der Tat: Statt nach Pipinsried geht’s nun nach Aubstadt, statt nach Rosenheim nach Burglengenfeld, und so weiter, und so weiter. „So sehen wir eben auch mal die andere Seite Bayerns – mit anderen Traditionsvereinen“, sagt der VfB-Linksverteidiger aus Schrobenhausen dazu. Und mit einem breiten Grinsen im Gesicht ergänzt er: „Außerdem hat es doch was, uns bislang unbekannten Gegnern aus Franken sowie der Oberpfalz zeigen zu dürfen, dass wir hier in Oberbayern ebenfalls hervorragend kicken können. Keine Frage, das ist ein zusätzlicher Ansporn für uns.“

In den Matches bei der SpVgg Jahn Forchheim (3:2-Auswärtssieg), gegen die DJK Don Bosco Bamberg (4:0), gegen den 1. FC Sand (2:1), beim 1. SC Feucht (2:1) sowie gegen die SpVgg Bayern Hof (2:0) klappte das ja schon ganz hervorragend. Lediglich beim TSV Großbardorf (0:2) hatten die Eichstätter einmal das Nachsehen – wobei diese Partie bislang die einzige war, in der Halici nicht zum Einsatz kam. Ansonsten zählte der Schrobenhausener stets zur Startformation, er ist also ohne Wenn und Aber als absoluter Stammspieler zu bezeichnen.

„Ich glaube tatsächlich, dass ich in den vergangenen Wochen einen weiteren Schritt nach vorne machte“, so der 23-Jährige: „Meine erste Sommervorbereitung beim VfB hat mir richtig gut getan – ich habe mich nun noch mehr an das Tempo, an den kämpferischen Einsatz und an die taktischen Anforderungen in der Bayernliga gewöhnt.“

Am nächsten Samstagnachmittag (Anstoß 14 Uhr) dürfen er und seine Mannschaft ein weiteres Mal zu Hause ran. Der Gegner heißt dann SV Erlenbach am Main, ist momentan Tabellensechster – und hat vor dem Spiel rund 265 Kilometer zurückzulegen, bis er überhaupt in Eichstätt ankommt. „Ja, die Entfernungen in der Bayernliga Nord sind zum Teil wirklich immens“, bestätigt Halici: „Aber trotzdem macht mir das Ganze ausgesprochen viel Spaß.“ Kein Wunder, als aktueller Tabellenführer . . .