Heideck
Schießen statt regieren

Als Cowboy hätte sich Peppi Pfaller wohler gefühlt

20.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:46 Uhr

Foto: - kx

Heideck (cyb) "Wenn ich mich richtig erinnere, sind wir damals beim Kinderfasching mit einer Kutsche gefahren worden", erzählt Peppi (Josef) Pfaller. Er und Gisela Pachelbel waren 1959 eines der erste Kinderprinzenpaare in Heideck.

Als Peppi I. und Gisela I. waren sie die Attraktion des Kinderfaschingszuges.

Während Gisela Pachelbel aus Heideck weggezogen ist, wohnt Pfaller heute nicht weit von seinem Elternhaus, dem Gasthaus Lindwurm. Und schräg gegenüber der Wirtschaft hat damals seine Prinzessin gewohnt.

Doch so schön es sein kann, ein richtiger Prinz zu sein, so wenig hat es ihm damals gefallen. Zum Beispiel, weil man tanzen musste. "Ringelreihen halt: Man hakt sich ein und tanzt mal linksrum und mal rechtsrum." Das größte Manko: "Man musste eine weiße Strumpfhose anziehen. Und das als Bub", sagt er. Deshalb hätte er die majestätische Prinzenkappe mit riesiger weißer Feder nur allzu gern gegen einen stattlichen Cowboyhut getauscht. "Das ist doch viel schöner, da hätte ich wenigstens eine Pistole gehabt, da hätte ich schießen dürfen." Auch das seine Eltern ihn in einem anderen Jahr überredet haben, als Bäcker zu gehen, hat ihn wenig gefreut. "Dabei haben sie mir von der Bäckerei Abel sogar eine riesige Breze machen lassen, damit es gut aussieht." Und genau diese Breze hat sich dann als Rettung erwiesen: "Da habe ich einfach immer ein paar Brocken abgegeben, damit mich die andern schießen lassen." Im Übrigen ein eher zweifelhaftes Vergnügen: "Zum Schießen waren damals lange Zünd-Papierrollen drin - da ist ja die Hälfte nicht gegangen".