Das Fest der Ingolstädter Feste

Keines ist größer, keines ist beliebter: Am Bürgerfest führt an diesem Wochenende in Ingolstadt kein Weg vorbei. Die 27. Ausgabe wird wieder an zwei Tagen gefeiert. Das riesige Programm auf den 18 Bühnen in der ganzen Innenstadt sucht in der Region seinesgleichen. Und die Donau ist heuer auch ganz besonders eingebunden. <?MAK TagName="Uni" Vorschub="20dp" SchriftStil="0" SchriftGroesse="8,4dp" EinzugAbsatz="0ru" SchriftArt="ITC Franklin Gothic Book"> Von Julian Bird, Alexandra Grimm und Christian Rehberger <?_MAK>

17.07.2019 | Stand 02.12.2020, 13:29 Uhr
  −Foto: Hauser

Keines ist größer, keines ist beliebter: Am Bürgerfest führt an diesem Wochenende in Ingolstadt kein Weg vorbei. Die 27. Ausgabe wird wieder an zwei Tagen gefeiert. Das riesige Programm auf den 18 Bühnen in der ganzen Innenstadt sucht in der Region seinesgleichen. Und die Donau ist heuer auch ganz besonders eingebunden.

Wer lange jemanden nicht gesehen hat, für den besteht morgen am Freitag und am Samstag eine große Chance, denjenigen leibhaftig zu treffen. Irgendwo im Gedränge zwischen Rathausplatz und Schliffelmarkt oder vielleicht in der Theresienstraße, wo sich zu vorgerückter Stunde auch die Massen schieben und bekannte Gesichtern in der Menge auftauchen. Denn nach wie vor ist das Bürgerfest die Gelegenheit - mal abgesehen von Weihnachten vielleicht -, dass Exil-Schanzer hordenweise in die Heimat zurückkehren und sich ins Getümmel werfen. Das Fest der Ingolstädter Feste ist eben tatsächlich Pflichtprogramm.

Vielleicht liegt es an dem inzwischen etablierten Zwei-Jahres-Rhythmus (abwechselnd mit dem weit weniger beliebten Herzogsfest), der die Vorfreude bei den vielen Besuchern derart ansteigen lässt und den Aufwand und die monatelangen Planungen für die Organisatoren erträglich macht.

Wenn das Wetter einigermaßen passt, was bekanntlich gerade am Bürgerfest traditionell - bestes Beispiel vor zwei Jahren- nicht immer so war, dann sind die 150 000 Besucher, die es bei der letzte Auflage waren, locker zu knacken. Aber wer kann so viele Menschen schon zählen?Die nüchternen Zahlen sind andere: 18 Bühnen, mehr als 200 Programmpunkte, 16 Stunden Unterhaltung an fast allen Schauplätzen, an denen jeder etwas finden sollte, das ihm genehm ist. "Es ist bei weitem nicht mehr nur ein Ess- und Trinkfest", sagt Tobias Klein, der Geschäftsführer der Ingolstädter Veranstaltungs-GmbH, die mit der Gesamtorganisation betraut ist. Drei Bühnen laufen unter der städtischen Dachmarke IN-Kult (an der Neuen Welt, Hauptpost und Zehenthof) mit Platz für auch mal abseitige Attraktionen oder kleine Vereine. Die anderen Bühnen haben Sponsoren. Mal schließen sich Wirte (Poppenbräu, Donaustraße oder Kreuztor) mit einem namensgebenden Unternehmer zusammen, mal sind es Vereine wie die Narrwalla (Paradeplatz).

Sie holen Klassiker auf die Bühne und Bands, die eigentlich nicht fehlen dürfen: H.A.T., Rad Gumbo, Ras Dashan, Fat Toni, Tamad, Captain's Bog, The Booze Bros., um nur einige wenige zu nennen. Jede Bühne hat ihr eigenes Genre oder ist bewusst gemischt aufgestellt. "Es steht auch keine Bühne zur Debatte", versichert Tobias Klein. Musik gibt es bis auf den Hauptbühnen teils bis 1 Uhr nachts. Ausgeschenkt wird bis 2 Uhr. Dass dabei die Stadt kaum zur Ruhe kommt, ist klar. "Wo die einen feiern, kann es andere stören", bitten die Organisatoren um entsprechende Rücksichtname. Besonders tief in der Nacht. Innenstadtbewohner kennen das wilde Treiben an den beiden Tagen alle zwei Jahre aber nicht anders.

Wenn die Feiernden dann doch weg sind, schlägt die Stunde der Kommunalbetriebe, deren Reinigungstrupps mit allem verfügbaren Personal den Dreck wegschaffen. "In Sonderschichten", wie INKB-Vorstand Thomas Schwaiger berichtet.Das Bürgerfest hat dabei ungefähr dieselbe Dimension wie zuletzt. Mit einer Ausnahme. Es rückt noch ein bisschen näher an die Donau heran, womit nicht nur die Tagtraum-Bühne an den Uferstufen gemeint ist (siehe eigener Artikel). Wie schon vor ein paar Jahren (durch die Freunde der Donau) wird der Fluss wieder "bespielt". Mit Seilen am Brückengeländer lässt sich Up Stream Surfing ausprobieren. Ganz auf die andere Uferseite geht das Kinderfest des RTL-Programms "Toggo" (dauert bis Sonntag), das dieses Mal mehr oder weniger den Klenzepark ins Fest einbindet. Noch mehr für Kinder ist in der Ludwigstraße mit Zaubern und Seifenblasenaction geboten, ebenso in den Rathausarkaden beim Verein Künstler an die Schulen.

Wie schon beim Fernsehsender im Klenzepark wird auch ein andere auswärtige Eventreihe ins Bürgerfest-Programm eingebettet: Am Samstag läuft an der Hohen Schule das Finale des Tanzwettbewerbs der Krankenkasse DAK ab.

Nicht nur hier kommen Gäste von auswärts, weit über die Region hinaus: Fehlen dürfen auf keinen Fall die Freunde aus den Ingolstädter Partnerstädten, die sich in den Rathausarkaden präsentieren - und deren Vertreter im Gedränge längst bekannte Gesichter sind.