Olympia-Tagebuch: Eine Bahnfahrt, die ist toll

02.08.2012 | Stand 03.12.2020, 1:12 Uhr

Premierminister David Cameron hat es bei der Eröffnungsfeier getan. Hunderttausende Londoner tun es täglich, und ich seit vergangener Woche auch: Bahn fahren. Eine Fahrt mit der Londoner U-Bahn, der Tube, ist eine spannende Angelegenheit. Je nachdem, ob es einem pressiert oder ob man schnell nervös wird.

Wer zum Beispiel einmal mit der Piccadilly-Linie von King’s Cross nach South Kensington gereist ist, würde jede Geisterbahn auf dem Oktoberfest für einen Kindergeburtstag empfehlen. In der Tube gibt es drei Sachen auf einer Fahrt: Spannung, Grusel und Romantik. Niemand weiß nämlich, wann ein Zug für ein paar Minuten (es sollen auch schonmal 20 Minuten gewesen sein) wieder einmal in der Röhre steht und man aus dem Fenster den Ratten beim Faulenzen zusehen kann.
 
Wenn man Pech hat, was ziemlich oft vorkommt, geht dann auch noch die Beleuchtung aus. Der gebürtige Londoner lässt sich davon nicht beirren und zückt sein Handy. Mit dem Licht des Displays liest er dann weiter in der Zeitung. Und da sage noch einmal jemand etwas gegen die Deutsche Bahn.
 
Es gibt aber auch eine komfortablere Reisemöglichkeit. Die Docklands LightRailway (DLR). Das ist eine fahrerlose Hoch-und Untergrundbahn, die vor allem im Osten ihre Routen hat. Keine Ratten, keine Verspätungen, jede Menge Tageslicht bei der Fahrt – das ist zumindest die Bilanz meiner ersten Woche.