Endlich
Olympische Esskultur

13.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:49 Uhr

Endlich auf dem Heimweg. Um kurz vor 2 Uhr hat sich auch der Bus dann mal in Bewegung gesetzt, der Körper will nur noch in die Horizontale, ehe ein untrügliches Gefühl schlagartig sogar die Müdigkeit vergessen lässt. Hunger! Besser gesagt: Heißhunger.

Jetzt noch was Herzhaftes, das wäre nach einem langen Tag mit Donuts und anderem Süßkram genau das Richtige.

Die grün blinkende Reklame an der nächsten Ecke schreit förmlich nach einem Besuch, und "Sandwich Shop" klingt auch gar nicht so verkehrt. Aber: geschlossen. Natürlich. Wer geht schon davon aus, dass sich mitten in der Nacht noch ein paar Journalisten hierher verirren.

Als die Vorstellung von wenig Schlaf mit leerem Magen immer konkreter wird, taucht wie aus dem Nichts ein Kiosk auf. Der ist zwar ziemlich klein, aber in diesem Zustand erscheint er wie ein Schlaraffenland. Und: Er ist noch zwei Stunden geöffnet. Halleluja!

Die Popcorn mit Knoblauchbutter-Geschmack werden es in dieser Nacht aber bestimmt nicht, und auch die Knabberei, die von der Konsistenz an einen Hundeknochen erinnert und einer Mischung aus Tintenfisch und Krebs ähnelt, bleibt mal schön im Regal. Am Ende wird es ein Schokoriegel. Hinabgespült mit Cola. Olympisch herzhaft.

‹ŒNicolas Reimer, sid