Ingolstadt
"Ingolstadt ist das Paradies für Triathleten"

Favoritin Yvonne van Vlerken über ihren dritten Start Rekordsieg in Roth möglich

27.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:45 Uhr

In Ingolstadt zählt nur der Sieg: Profitriathletin Yvonne van Vlerken bereitet sich am 12. Juni auf Roth vor. Dort will sie in diesem Jahr zum vierten Mal gewinnen und so Rekordsiegerin werden. - Fotos: Bösl, dpa

Ingolstadt (DK) Die Niederländerin Yvonne van Vlerken ist eine der Top-Athletinnen, die am 12. Juni beim Triathlon Ingolstadt am Start sind. Die in Vorarlberg lebende Profisportlerin kann außerdem in diesem Sommer zur Rekordsiegerin beim Challenge Roth werden. In unserem Interview sprach die 37-Jährige über Ingolstadt und warum dieser Triathlon so wichtig als Vorbereitung für die Langdistanz in Roth fünf Wochen später ist.

 

Frau van Vlerken, Sie sind in diesem Jahr zum dritten Mal beim Triathlon Ingolstadt am Start.

Yvonne van Vlerken: Stimmt. Ingolstadt gefällt meinem Freund Per Bittner und mir sehr gut. Wir wollen nun jedes Jahr kommen.

 

Dann scheint Ingolstadt langsam zu Ihrer neuen Heimat zu werden.

Van Vlerken: Ingolstadt hat jetzt ja ein neues, wunderschönes Schwimmbad bekommen. Die Stadt entwickelt sich zu einer Triathlon-Hochburg. Für einen Triathleten ist dies hier also das Paradies. Wir haben uns dazu in Ingolstadt auch die letzten Jahre immer sehr wohl gefühlt. Ich mag die Strecke, den Baggersee und das ganze Drumherum. Das ganze Paket passt super. Trotzdem wird es nicht unsere zweite Heimat. Denn ich habe im Radio gehört, dass die Wohnungen in Ingolstadt die zweitteuersten in ganz Deutschland sein sollen. Deshalb kommen wir weiterhin nur wegen des Triathlons hierher (lacht).

 

Was macht Ingolstadt so besonders?

Van Vlerken: Es ist unglaublich schön, alles auf einem Fleck zu haben. Bei anderen Triathlons sind oftmals die Wechselzonen so weit auseinander. In Ingolstadt ist alles sehr familiär. Dazu macht die Laufstrecke um den See viel Spaß. Dies ist auch perfekt für die Zuschauer, weil diese die Sportler mehrfach sehen.

 

Wie laufen denn sonst die Triathlon-Wettbewerbe ab?

Van Vlerken: Wir sind kürzlich beispielsweise beim Ironman 70.3 in St. Pölten gestartet. Da stehen rund 3000 Teilnehmer am Start. Rings um die Veranstaltung gibt es viel mehr Termine, mit Wettkampfbesprechungen oder Pressekonferenzen. Es gibt mehr Verpflichtungen, weil auch das österreichische Fernsehen den Triathlon überträgt. Dadurch ist mehr Druck da. Ingolstadt ist im Gegensatz dazu sehr entspannt.

 

Aber Sie können sich ja Ihre Starts aussuchen.

Van Vlerken: Das stimmt. Aber für uns Profis, die bei großen Wettkämpfen auf der ganzen Welt starten, ist es auch wichtig, an Triathlons teilzunehmen, bei denen es nicht nur ums Geld geht, sondern bei denen der Spaß im Vordergrund steht. Und das trifft eben auf Ingolstadt zu.

 

Sie sind in Ingolstadt die Favoritin auf den Sieg über die Mitteldistanz. Zählt also nur der erste Platz?

Van Vlerken: Eigentlich schon. Mein Freund und ich kommen nach Ingolstadt, um zu gewinnen. Wir wollen nicht Zweiter werden.

 

Sind Sie vor dem Triathlon Ingolstadt noch einmal hier, um die Strecke zu besichtigen?

Van Vlerken: Nein. Ich habe ein sehr gutes Gedächtnis. Wenn ich die Augen zumache, habe ich die Strecke vor Augen. Deshalb brauche ich keine Vorab-Besichtigung.

 

Wie lief bislang die Vorbereitung?

Van Vlerken: Unglaublich gut. Über den Winter war ich in Australien, weil man dort besser trainieren kann. Seit Mitte März bin ich wieder zurück in Europa. Meine Form ist auf einem sehr hohen Level. Es fehlt nur noch etwas Feintuning. Viel muss ich also nicht mehr machen.

 

Ist Ingolstadt also die ideale Vorbereitung für Roth?

Van Vlerken: Der Challenge Roth ist das erste große Hauptziel in dieser Saison. Dafür brauche ich Rennen, um in den Wettkampfmodus zu kommen. In Ingolstadt sehe ich dann, wo ich mich noch verbessern muss. Ingolstadt ist also ein perfekter Termin, fünf Wochen vor Roth.

 

In Roth könnten Sie Rekordsiegerin werden.

Van Vlerken: Ja, das habe ich erst vor Kurzem erfahren. Ich könnte Roth zum vierten Mal gewinnen, das hat noch keine Frau zuvor geschafft. Das ist mein Ziel. Aber jetzt laufe ich mich zuerst einmal in Ingolstadt warm.

 

Ist es ein zusätzlicher Ansporn für Sie, dass Sie Rekordsiegerin in Roth werden können?

Van Vlerken: Ich habe alles auf Roth ausgerichtet, um dort ganz vorne zu sein. Ingolstadt ist deshalb ein wichtiges Rennen, weil dies der letzte Wettkampf vor Roth ist.

 

In Hilpoltstein gibt es eine Bäckerei, bei der Sie als Belohnung für Roth immer Nussecken kaufen. Haben Sie in Ingolstadt auch einen speziellen Laden?

Van Vlerken: Wir haben unsere Stammpizzeria in Ingolstadt. Da gehen wir vor dem Wettkampf immer hin - in diesem Jahr zum dritten Mal in Folge.

 

Das Interview führte

Timo Schoch.