Schrobenhausen
Trainingsbeteiligung alles andere als gut

FC Türkenelf Schrobenhausen muss seine Blicke plötzlich doch wieder nach hinten richten

19.04.2018 | Stand 23.09.2023, 2:58 Uhr
Weggegrätscht: Routinier Yusuf Eroglu (r.) und sein FC Türkenelf Schrobenhausen sind nach der Winterpause noch nicht richtig in Tritt gekommen. −Foto: Foto: R. Lüger

Schrobenhausen (SZ) Der FC Türkenelf Schrobenhausen steht am Sonntag (16 Uhr) vor einer richtungweisenden Partie. Sollte das Heimspiel gegen den direkten Tabellennachbarn, den TSV Pöttmes II, verloren gehen, müsste er mehr denn je um den Klassenerhalt bangen.

A-Klasse NeuburgWer hätte das gedacht - nachdem der FCT nach einem tollen Schlussspurt 2017 doch eigentlich nach der Winterpause oben angreifen wollte? Nach drei Niederlagen im neuen Kalenderjahr hat sich das jedoch schon längst wieder erledigt. "Ich will jetzt nicht schwarz malen - aber wenn es so weiter geht, sind wir wieder mitten drin im Abstiegskampf", befürchtet auch FCT-Coach Oliver Dyka.

Aktuell hat der FCT (24) zwar noch neun Zähler Vorsprung auf den Tabellenvorletzten, den TSV Ober-/Unterhausen - doch es sind ja auch noch sieben Partien zu absolvieren. "Und wir haben ein verdammt schweres Restprogramm, neben einigen Spitzenmannschaften müssen wir auch noch gegen direkte Konkurrenten ran", mahnt der Coach zur Vorsicht.

Symptomatisch für das schwache Auftreten der Schrobenhausener nach der Winterpause war die jüngste 1:4-Niederlage beim SV Baar. "Wir haben die ersten 30 Minuten auf gutem Niveau gespielt, vorne gepresst, die Räume zugelaufen und sind verdient mit 1:0 in Führung gegangen. Dann ist uns aber schlichtweg die Luft ausgegangen", berichtet Dyka ehrlich. Für den Teamverantwortlichen gibt es eine logische Erklärung hierfür: "Unsere Trainingsbeteiligung ist unter aller Kanone. Im Schnitt sind wir nur vier bis acht Spieler im Training - teilweise aber nur, wenn Jugendspieler mittrainieren. Das ist es fast schon ein Wunder, dass wir jeden Sonntag überhaupt zwei Mannschaften zusammen bekommen", berichtet Dyka ein Stück weit resigniert.

Ja, der Frust ist dem FCT-Trainer direkt anzumerken: "Ein Drei gegen Drei könnte auch ein Spielführer leiten. Ich habe meine Trainerausbildung gemacht, weil mir die Arbeit eigentlich sehr viel Spaß bereitet und ich die Spieler gerne verbessere. Bei dieser Trainingsbeteiligung bekommt man allerdings auch als Coach Motivationsprobleme", gesteht Dyka. Und er ergänzt: " Ich stehe dem Verein trotzdem loyal gegenüber. Es geht jetzt nur noch darum, uns bis um Saisonende zu schleppen. Im Sommer muss aber Tabula rasa gemacht werden, und wieder ein vernünftiger Spielbetrieb generiert werden."

Bei all den eigenen Sorgen ist die Vorbereitung auf den kommenden Gegner daher nur sporadisch ausgefallen. "Das wird ein schweres und langatmiges Match gegen die Kreisligareserve. Der TSV II hat eine sehr gute Mannschaft mit vielen jungen Akteuren, die sich für die erste Vertretung anbieten wollen", weiß der FCT-Trainer.

Für viele überraschend befinden sich die Pöttmeser - nach der jüngsten 0:1-Pleite gegen den SV Holzheim - nur auf einem enttäuschenden zehnten Rang im Klassement. Davon lässt sich Dyka aber nicht täuschen: "Sie sind am Sonntag sicherlich besser aufgestellt als wir - und der TSV will seine zweite Mannschaft auch sicherlich in der A-Klasse halten."

Bitter für Dyka: Nach aktuellem Stand muss er am Sonntag mit hoher Wahrscheinlichkeit auch noch auf Leistungsträger Veysel Sentürk verzichten, der sich zuletzt eine Knöchelverletzung zugezogen hat. Die Zielsetzung bleibt dadurch aber unverändert: "Egal, auf welcher Position ich liege - wenn ich in ein Match gehe, dann will ich das auch gewinnen. Und wenn wir unsere Leistung die gesamten 90 Minuten abrufen, dann sind wir auch erfolgreich. Dann gibt es in dieser A-Klasse Neuburg wohl wirklich keine bessere Mannschaft als uns", verdeutlicht der Schrobenhausener Trainer.

Thomas Edlmann