Lichtenau
Nick Hancke will unbedingt auf das Treppchen

Lichtenauer Rennfahrer bestreitet das letzte Rennen der BMW-Challenge und kann Gesamtplatz drei verteidigen

14.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:11 Uhr

Schrauben am Motor: Es handelt sich zwar nicht um den Antrieb seines Rennwagens, aber bei Nick Hancke und seiner Familie dreht sich sowieso alles um Autos. - Foto: S. Hofmann

Lichtenau (SZ) Für Nick Hancke steht an diesem Wochenende der wichtigste Termin in seiner noch jungen Karriere an: Der 16-jährige Rennfahrer aus Lichtenau geht beim letzten Wettbewerb der BMW-Challenge des Deutschen Motorsport-Verbandes (DMV) an den Start.

In seiner Premierensaison könnte er es in der Endabrechnung sogar auf's Treppchen schaffen. "Ich will natürlich auch dieses Rennen gewinnen", sagt der Nachwuchsfahrer selbstbewusst.

Denn bislang stand der Lichtenauer in allen Rennen zum Schluss auf dem obersten Stockerlplatz. Wegen eines Fahrzeugdefekts und eines abgebrochenen Rennens kann Hancke trotz dieses beachtlichen Erfolges aber nicht mehr Gesamtsieger werden.

Nach den drei Rennen am Hockenheimring, in Oschersleben und wieder in Hockenheim hatte die Konkurrenz bereits aufgehorcht und Hancke war vom Unbekannten zum Vielbeachteten geworden: Jeweils 25 Punkte hatte der 16-Jährige pro Rennen für die Siege geholt, auf seinem Konto für die Gesamtwertung gebunkert und diese angeführt. Dann allerdings folgte das letztlich verheerende Rennen am Bilster Berg. Auf einem neuen Kurs, der eigentlich eine Teststrecke ist, konnten Hancke und seine Konkurrenten nicht zu Ende fahren. Es waren aber nicht die Witterungsverhältnisse, die einen Abbruch nach sich zogen, sondern der Deutsche Bürokratismus. "An diesem Wochenende musste der Veranstalter einen bestimmten Lärmpegel einhalten. Das Kontingent hatten aber die höheren Rennklassen schon fast verbraucht, als es bei uns ernst wurde", erzählt Nick Hancke. Die Folge: Irgendwann durfte nicht mehr weitergefahren werden. Keiner der Teilnehmer bekam Punkte. Was soweit nicht tragisch gewesen wäre, schließlich darf jeder Teilnehmer der 318is-Serie, in der auch Hancke startet, am Ende der Saison ein Ergebnis - natürlich das schlechteste - streichen. Allerdings hatte eine Fahrzeugpanne am vorangegangenen Rennen auf dem Lausitzring Hancke daran gehindert, ins Ziel zu fahren. Er hatte also plötzlich zwei Rennen, bei denen er keine Punkte geholt hat, während seine Konkurrenten in der Lausitz allesamt die Zielflagge gesehen und ihn dadurch im Gesamtklassement überholt haben. "Es ärgert mich schon, weil ich ja eigentlich immer gewonnen habe", sagt der 16-Jährige. "Einen großen Kopf mache ich mir deswegen aber überhaupt nicht, weil ich ja nichts mehr daran ändern kann."

An diesem Wochenende steht für ihn die letzte Aufgabe an: Der Wettbewerb am Nürburgring ist der Abschluss der Rennsaison. Entsprechend motiviert ging es für Hancke und seine Eltern bereits am Donnerstag nach Rheinland-Pfalz - der Nachwuchsrennfahrer wurde dafür eigens vom Unterricht am Christoph-Scheiner-Gymnasium in Ingolstadt freigestellt. Den Führenden der Serie, Thomas Schöffner, kann Nick Hancke nicht mehr einholen, wohl aber den zweitplatzierten Jan Buchwald. Sollte Hancke Sieger werden und Buchwald das Rennen etwa nicht beenden, dann käme der Lichtenauer in der Endabrechnung auf Rang zwei. Hinter Hancke, auf Rang vier, lauert Danny Brink. Sollte Hancke mindestens auf Platz fünf ins Ziel kommen, dann gehört ihm letztlich Saisonplatz drei. Die Aussichten, dass er seine erste Rennserie auf dem Siegertreppchen beendet, stehen für den Lichtenauer also gar nicht so schlecht.