Mühlried
Kleines Krisenderby

BC Aresing empfängt den SC Mühlried

23.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:05 Uhr

Vor ihm haben sie in Aresing eine Menge Respekt: SCM-Torjäger Marco Rechenauer. - Foto: Archiv

Mühlried (SZ) Welchem Altlandkreisklub gelingt an diesem Sonntag (Anstoß 15 Uhr) ausgerechnet im prestigeträchtigen Derby der so sehnlich erhoffte Befreiungsschlag? Sowohl der BC Aresing als auch der SC Mühlried hätte nach längerer Durststrecke ein Erfolgserlebnis dringend nötig.

Kreisklasse Aichach

Der SCM (14 Punkte) etwa, der nach dem jüngsten 1:1-Unentschieden gegen Türkspor Aichach, nur noch den neunten Rang des Klassements belegt, ist seit vier Begegnungen ohne dreifachen Punktgewinn. Zur Verteidigung des Kreisligaabsteigers mit seinem Coach Christian Bolzer muss aber erwähnt werden, dass er in dieser Phase gegen vier Hochkaräter im Einsatz war.

Sogar wesentlich dramatischer ist die Ausgangslage beim BCA: Auch am vergangenen Wochenende (0:2 gegen den SC Oberbernbach) zog er den Kürzeren und ist damit auch nach zehn Spieltagen noch ohne Saisonerfolg. Doch die jüngste Partie stand schon vorher unter keinem guten Stern: „Martin Schruff musste kurzfristig krankheitsbedingt absagen. Und während der Begegnung musste ich dreimal verletzungsbedingt wechseln. Unsere Leistung war im Endeffekt nicht so schlecht, die Gegentore fielen erst in den letzten zehn Minuten“, berichtet BCA-Spielertrainer Jürgen Grammer.

Fakt aber ist: Der Tabellenvorletzte hat nun schon beachtliche sechs Zähler Rückstand auf das rettende Ufer. Da stellt sich einem Außenstehenden natürlich die Frage, ob die Gesetze des Fußballes in Aresing auch in Kraft treten – und der Trainer kurz vor der Entlassung steht. „Ich habe volle Unterstützung vom Verein“, sagt Grammer dazu. Und der 28-Jährige ergänzt: „Auch ein Rücktritt kommt für mich absolut nicht infrage. Ich werde nicht aufgeben, es sind ja nur zwei Siege Rückstand.“

Geht man nach der Trainingsbeteiligung, so steht das Aresinger Team weiterhin fest hinter dem Coach: „Wir sind im Schnitt über 20 Leute pro Einheit. Keiner lässt den Kopf hängen – und trotz der angespannten Lage haben wir keine Todesstimmung. Es fehlt nur der Erfolg“, berichtet Grammer. Der Ex-Berg-im-Gauer weiter: „Die Qualität für die Liga ist vorhanden, wir können sie nur nicht abrufen – und es fehlt uns an Selbstvertrauen. Ich bin kein Psychologe, aber die Jungs müssen einfach mal auf den Platz gehen und Spaß am Fußball haben“.

Am besten schon am Sonntag gegen den Rivalen aus Mühlried, den Grammer aus seiner Zeit beim BSV Berg im Gau noch aus dem Effeff kennt: „Der SCM ist sehr abhängig von seinem Topstürmer Marco Rechenauer. Wenn es uns gelingt, ihm dicht auf den Fersen zu bleiben, bin ich für Sonntag guter Dinge“, erklärt der Aresinger Spielertrainer ausgesprochen hoffnungsvoll.

Über den eigenen Kader und die Formation herrscht bei Grammer dagegen noch Ungewissheit. „Ich muss abwarten, wie viele angeschlagene Akteure bis Sonntag zurückkehren. Martin Schruff wird aber definitiv fehlen“, erklärt der 28-Jährige. Für Spannung ist auf jeden Fall gesorgt, denn eine Punkteteilung würde keinem der beiden Teams wirklich weiterhelfen.