Würzburg
Für den Saisonstart gut gerüstet

Ingolstadt Dukes gewinnen Testspiel bei Regionalligisten in Würzburg ohne große Mühe mit 84:0

23.04.2018 | Stand 23.09.2023, 3:00 Uhr
Der Headcoach der Ingolstadt Dukes und sein jüngster Neuzugang: Eugen Haaf (r.) zusammen mit dem 23-jährigen US-Amerikaner Anthony Mella. −Foto: Foto: E. Ihm

Würzburg (SZ) Das zweite Testspiel für die Ingolstadt Dukes war die erwartet klare Angelegenheit: Eine Woche für ihrem Punktspielauftakt in der 1. American-Football-Bundesliga Süd gewannen sie beim überforderten Regionalligisten Würzburg Panthers mit 84:0.Allzu viel Aufschlüsse im Hinblick auf die Partie am kommenden Samstag bei den Stuttgart Scorpions ergaben sich dabei natürlich nicht - dennoch sah Headcoach Eugen Haaf den Test als durchaus wichtig an.

"Klar war das kein harter Prüfstein, aber zum Abschluss der Vorbereitung gibt das noch einmal Sicherheit. Wobei wir das natürlich nicht überbewerten. Wir wissen, dass die richtig harten Aufgaben jetzt erst kommen", so der 51-Jährige aus Peutenhausen (Gemeinde Gachenbach). Was ihn besonders freute: Viele Fehler, die beim ersten Testspiel in Berlin noch gemacht worden waren, wurden diesmal abgestellt. "Daran hatten wir während der Woche intensiv gearbeitet, und das hat auch tatsächlich Früchte getragen. "
Max Macek, mitverantwortlich für die Defense der Dukes, war ebenfalls zufrieden - zumal er auf vier Starter verzichten musste und er auch viel durchrotierte: "Da gab es nichts zu bemängeln, zumal ja auch die Null stand. " Und nicht nur das. So brachte der Aufsteiger in die Regionalliga während des gesamten Spiels gerade einmal ein First Down zustande.
Die Dukes hingegen gaben von Anfang an Gas und führten nach dem ersten Viertel schon mit 26:0. Die beiden folgenden Quarter entschieden sie jeweils mit 15:0 für sich. Im letzten Viertel, als die Ingolstädter fleißig durchrotierten und Quarterback Nelson Hughes Platz machte für Sterry Codrington, setzten sie sogar noch eins drauf und entschieden den Abschnitt mit 28:0 zu ihren Gunsten.
Fleißigster Punktesammler war erneut Lorenz Regler, dem gleich drei Touchdowns gelangen. Die übrigen Läufe in die Endzone glückten Timo Benschuh, Tobias Rödl, Ruben de Ruyter, Jan Hochschild, Daniel Posmik, Codrington und Jakob Wenzel (alle 1), sowie Neuzugang Anthony Mella (2).
Letzterer war erst Mitte der Woche zu den Dukes gestoßen, er war erst kurzfristig als Ersatz für Richie Sanders geholt worden. Sanders wurde hingegen wieder nach Hause geschickt, weil, so Haaf, sein Fehlverhalten nicht tolerierbar war. "Ich hatte keine andere Wahl - auch wenn ich das momentan überhaupt nicht gebrauchen kann. An der Leistung lag es nicht, ausschlaggebend waren disziplinarische Gründe", so der Headcoach aus dem Altlandkreis Schrobenhausen. Weiter mochte er sich nicht zu diesem Theam äußern.
Mit Mella war Haaf überaus zufrieden, auch wenn er noch eine weitere Leistungssteigerung von dem 23-Jährigen erwartet. "Er hat jetzt zwei Jahre nicht gespielt, da ist er verständlicherweise noch etwas rostig", lächelt der Headcoach, der Mella schon vor zwei Jahren nach Ingolstadt holen wollte - was damals aber nicht gelungen war. Der groß gewachsene Wide Receiver war nach seiner American-Football-Pause übrigens jetzt froh, so schnell wieder einen Verein zu finden. "Zuletzt war ich nicht mehr auf dem Radar der Klubs, deshalb habe ich die Gelegenheit bei den Dukes sofort ergriffen. Wir haben Freitag sowie Samstag telefoniert - und am Montag saß ich schon im Flieger", erklärte er seinen spontanen Entschluss.
Den hat er auch nicht bereut, er habe sich in Ingolstadt sofort wohl gefühlt. "Das sind super Jungs hier, die mich sehr herzlich aufgenommen haben", schwärmt er von den neuen Teamkollegen. Die GFL kenne er schon gut, weil er immer wieder mit Kollegen, die schon hier waren, darüber gesprochen habe. Und er hat sich auch gleich ein hohes Ziel gesetzt: "Natürlich will man immer die Meisterschaft gewinnen - auch wenn es nicht immer klappt. Am College in Morrisville, wo ich vier Jahre lang spielte, durfte ich das schon mal erleben. Darauf arbeite ich natürlich immer hin, aber erst einmal muss man von Spiel zu Spiel schauen. "
Jetzt schauen alle Dukes auf das kommende Wochenende, wenn es in Stuttgart (18 Uhr) ernst wird für sie. Die "Herzöge" haben übrigens mit einigem Erstaunen zur Kenntnis genommen, dass die Scorpions ihr Punktspieldebüt 2018 beim Aufsteiger Kirchdorf Wildcats mit 7:15 in den Sand setzten. Was die Aufgabe der Dukes sicherlich nicht erleichtert, weil die Schwaben vor eigenem Publikum jetzt einiges gut zu machen haben.
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Elmer Ihm