Schrobenhausen
Ein (fast) perfektes Wochenende

FC Pipinsried ärgert sich zwar über zwei verlorene Punkte, zeigt beim 2:2 in Burghausen aber, dass er mithalten kann

17.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:29 Uhr
Premiere im FCP-Trikot: Ex-Drittligaprofi Christoph Burkhard (l.) erzielte in Burghausen seinen ersten Punktspieltreffer für die Pipinsrieder. −Foto: S. Kerpf

Pipinsried (SZ) Nach der guten Vorstellung und dem Punktgewinn in Burghausen ist die Stimmung beim FC Pipinsried wieder stark verbessert. Der Aufsteiger hat wieder einmal bewiesen, dass er in der Regionalliga mithalten kann. Am nächsten Samstag soll es auch wieder zu Hause klappen.

Konrad Höß war am Sonntag besonders gut gelaunt. Und das, obwohl der Pipinsrieder Klubboss kurz zuvor in Raisting ein Landesligaspiel beobachtet hatte, das so gar nicht nach seinem Geschmack war. „Ich bin sogar früher gefahren – und das will etwas heißen“, so der 76-Jährige. Ansonsten sei es aber ein gutes Wochenende gewesen. „Meiner Frau geht's gut und dem Verein geht's gut“, freute sich Höß und fügte an: „Wenn wir in Burghausen gewonnen hätten, wäre es sogar perfekt gewesen.“

In Pipinsried ist die gute Stimmung zurückgekehrt. Noch vor einer Woche hatten nicht nur Höß' Worte nämlich ganz anders geklungen. Mehr als ernüchternd war damals das 0:3 gegen den FC Memmingen gewesen. Höß hatte geschimpft (auch während des Spiels von der Seitenlinie aus), der verärgerte Fabian Hürzeler daraufhin die Pressekonferenz abgesagt. Sogar von Rücktrittsgedanken des Spielertrainers war die Rede. „Er war angefressen, aber inzwischen ist das ausgeräumt“, sagt Höß, der mit einem Schmunzeln betont: „Er darf da auch nicht so dünnhäutig sein. Ich bin ja eh schon zu 500 Prozent harmloser, als ich es früher einmal war.“

Vor allem ist Höß der Meinung, dass sein Spielertrainer aus dem Memmingen-Spiel die richtigen Lehren gezogen hat: In Burghausen kehrten Verteidiger Luis Grassow und der ehemalige Wacker-Kapitän Christoph Burkhard in die Startelf zurück. Dazu der wiedergenesene Thomas Berger und Philip Grahammer. Der begnadete Techniker Emre Arik, dem aber eine zu laxe Defensivarbeit nachgesagt wird, saß dagegen nur auf der Bank. Sein Pendant auf der rechten Seite, Giovanni Goia, war gar nicht erst im Kader.

Insbesondere Burkhard blühte dann in seiner alten Heimat auf und machte sein bestes Spiel im FCP-Trikot. Nach 48 Minuten flankte er präzise auf den Kopf von Grassow, nach einem Foul an Grahammer verwandelte Burkhard den Elfmeter zum verdienten 2:0 (62.). „Wir haben 75 Minuten lang grausamen Fußball gespielt“, meinte hinterher Wacker-Trainer Patrick Mölzl, Hürzeler entgegnete: „Wir haben 80 Minuten sehr guten Fußball gespielt und sind dann eingebrochen.“ Weil ein Fußballmatch eben noch zehn Minuten länger dauert, nutzten Christoph Bann (82.) und Tim Sulmer (85.) die zweite Burghausener Luft zu einem Unentschieden.

„Wenn man bis zur 80. Minute 2:0 führt, muss man das mit aller Macht über die Bühne bringen“, so Höß' einziger Kritikpunkt. Ansonsten hätte er aber viel Lob für die tolle Vorstellung beim ehemaligen Zweitligisten erhalten. „Sogar der Landrat hat mich extra angerufen. Jetzt fehlt dann nur noch, dass der Seehofer nach Pipinsried kommt“, grinste Höß. Am nächsten Samstag (14 Uhr) kommt zunächst einmal der TSV Buchbach. Geling dabei der erste FCP-Heimsieg seit dem 1. August, wäre die gute Stimmung wohl endgültig nach Pipinsried zurückgekehrt.