Pfaffenhofen
Der nächste Karriereschritt

Michael Hefele ist mit Dynamo Dresden in die Zweite Bundesliga aufgestiegen Wechsel nach England

29.04.2016 | Stand 02.12.2020, 19:53 Uhr

Der Pfaffenhofener Michael Hefele (l.) feierte als Kapitän mit Dynamo Dresden vorzeitig den Aufstieg in die Zweite Bundesliga. Im Sommer wechselt er zum englischen Zweitligisten Huddersfield Town. - Foto: Imago

Pfaffenhofen/Dresden (SZ) Michael Hefele blickt auf sensationelle Monate zurück. Mit Dynamo Dresden hat sich der gebürtige Pfaffenhofener vorzeitig den Aufstieg in die Zweite Fußball-Bundesliga gesichert. Zudem erfüllte er sich jetzt mit seinem Wechsel nach England einen Kindheitstraum.

In der vergangenen Woche wurde bekannt gegeben, dass Hefele im Sommer ablösefrei zum englischen Zweitligisten Huddersfield Town wechselt. "Ich habe mich zwei Jahre lang in Dresden sehr wohl gefühlt. Als ich das Angebot aus England bekam, war aber klar, dass ich es machen muss. Es war schon immer mein Traum, in England zu spielen, außerdem war das Angebot finanziell sehr lukrativ", sagt der 25-Jährige.

Mit David Wagner hat Huddersfield einen deutschen Trainer, der bis zum vergangenen Sommer die Zweite Mannschaft von Borussia Dortmund trainiert hatte und in der Dritten Liga auch auf Hefele aufmerksam wurde. "Mit David habe ich gleich eine Bezugsperson, die mir die Eingewöhnung sicherlich noch erleichtern wird. Außerdem ist er ein Trainer, der Fußball spielen lassen und in Huddersfield etwas entwickeln möchte", sagt der Innenverteidiger, der einen Dreijahresvertrag unterschrieb.

Bei der Entscheidung für einen Wechsel musste er bis zu einem gewissen Punkt seine Emotionen beiseiteschieben. "Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen. Dynamo Dresden ist ein Mythos. Die Unterstützung der Fans ist einmalig. Das Stadion ist fast immer ausverkauft gewesen - und das in der Dritten Liga", schwärmt Hefele. "Wir haben eine sensationelle Saison gespielt - und mir ist immer noch nicht richtig bewusst, was wir eigentlich geschafft haben. Es war immerhin die beste Dynamo-Saison seit 25 Jahren."

Besonders in Erinnerung geblieben ist ihm die Rückkehr aus Magdeburg, als der Aufstieg vorzeitig perfekt gemacht wurde. "Da haben mehr als 10 000 Fans den ganzen Tag auf uns im Stadion in Dresden gewartet. Das ist schon atemberaubend. Als wir im Stadion ankamen, waren gleich Hunderte Menschen um mich herum und haben die Mannschaft gefeiert. Ich glaube, solche Szenen erlebt ein Fußballer nicht so oft im Leben", sagt der Pfaffenhofener. "Ich hatte aber auch Bauchschmerzen, wie die Fans meinen Wechsel wohl aufnehmen werden. Dann wurde ich aber positiv überrascht, weil sich viele für mich gefreut haben und mir die Daumen drücken, dass ich mich in England durchsetze."

Ein besonderes Lob hat er für Trainer Uwe Neuhaus parat: "Er ist sehr erfahren und hat uns den richtigen Weg gezeigt. Er ist ein richtig guter Trainer."

Trotz dieser Erfahrung geht es für Michael Hefele im Sommer nach England. Dort erwarten ihn Duelle mit Traditionsvereinen wie dem FC Fulham, den Blackburn Rovers, Nottingham Forest, den Queens Park Rangers und Sheffield Wednesday. "Es gibt so viele attraktive Stadien und interessante Mannschaften in der englischen Zweiten Liga. Es ist schon etwas Besonderes", sagt Hefele. Zugute kommen könnte ihm auch, dass er mit seinem körperbetonten Spiel dort sehr gut zurechtkommen sollte. In einem Interview bei seiner Vorstellung sagte er: "In Deutschland werden Kopfballduelle häufig abgepfiffen. In England geht es doch ein bisschen mehr zur Sache - und der Schiedsrichter lässt das Spiel laufen. Das gefällt mir."

Auch der erste Eindruck von Huddersfield, einer Stadt mit etwas mehr als 145 000 Einwohnern, ist positiv gewesen. "Leeds in der direkten Nachbarschaft hat mir auch gefallen. Es ist eine schöne Gegend." Zukünftig wird Hefele dann im John Smith's Stadium auflaufen. Die Spielstätte fasst 24 500 Zuschauer. "Es gibt nicht so viele Deutsche, die die Möglichkeit haben, nach England zu gehen und dort Fußball zu spielen", sagt der Innenverteidiger.

In der Sommerpause geht es wieder nach Huddersfield, dann schaut er sich ein Haus oder eine Wohnung an. Die Vorbereitung beginnt am 24. Juni. Dann erwarten Hefele 46 Ligaspiele sowie zwei Pokalwettbewerbe. "Es wird sicherlich schon eine harte Saison mit vielen Partien. Das Wichtigste ist aber, dass ich gesund bleibe und mir in Huddersfield einen Stammplatz sichern kann", sagt er. Der Gedanke an die Verletzungsserie, die ihn vor allem bei der SpVgg Greuther Fürth zurückwarf, ist noch immer präsent. "Mir geht es sehr gut. Ich habe glücklicherweise in dieser Saison keine Probleme gehabt. Kleine Änderungen wie eine Ernährungsumstellung und einige Extraschichten haben sich ausgezahlt", freut sich der Pfaffenhofener.

Und wer weiß, in einem der Pokalwettbewerbe könnte es im Herbst vielleicht sogar zum FC Liverpool gehen. "An der Anfield Road zu spielen, wäre der Wahnsinn", so Hefele.