Beilngries
Alarmstufe Rot in Beilngries

Nach Jahrzehnten auf Bezirksebene droht dem FCB der Absturz in die Kreisliga Keine Trainerdiskussion

13.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:21 Uhr
Foto: Nusko −Foto: Nusko

Beilngries (DK) Alarmstufe Rot herrscht derzeit bei der ersten Mannschaft des 1. FC Beilngries in der Bezirksliga Oberpfalz Süd. Neun Punkte in zwölf Spielen sind eine Bilanz, die dringend einer Korrektur bedarf, wenn der Abstieg vermieden werden soll. Doch wie soll das geschehen?

Vor genau 15 Jahren feierte die Fußballabteilung des FCB mit dem Aufstieg ihrer ersten Mannschaft in die Landesliga Mitte ihren bislang größten Erfolg. Bereits Jahre zuvor und bis dato auch danach waren die Kicker aus der Altmühlstadt immer auf Bezirksebene aktiv. So schlecht wie derzeit hat es für sie also schon seit fast einem Vierteljahrhundert nicht mehr ausgesehen. Dessen ist sich auch Johann Götz, Vorsitzender des Gesamtvereins, bewusst. "Momentan ist es auf alle Fälle ziemlich kritisch. Offensichtlich sind viele der jungen Spieler, die jetzt zwangsläufig zum Einsatz kommen, mit der Situation in der Bezirksliga etwas überfordert", stellt Götz fest. Außerdem weist er auf das große Verletzungspech bei der ersten Mannschaft hin. "Deshalb müssen Spieler aus der Reserve aushelfen. Das führt dazu, dass auch bei dieser Mannschaft mittlerweile große Personalnot herrscht", beschreibt er die Lage.

Götz sagt außerdem, dass Ende der vergangenen Saison mehrere Leistungsträger aufgehört haben, deren Verlust wohl größer als erwartet sei. Dies ist auch die wesentliche Erklärung von Trainer Christoph Karch. Er sagt, man sei seitens der Abteilungsleitung wohl der Meinung gewesen, mit den zur Verfügung stehenden Akteuren über die Runden zu kommen. Dies, so Karch, hätte bislang wahrscheinlich auch funktioniert, wenn nicht fast von Beginn der Saison an immer wieder wichtige Stützen im Team verletzungsbedingt gefehlt hätten. Vor allem aus beruflichen Gründen, so Karch, könnten etliche Akteure nur einmal in der Woche trainieren. Dies sowie der notgedrungene Einsatz von Spielern, die nicht vollständig fit seien, wirke sich in entscheidenden Spielsituationen häufig negativ aus. Dann würden ein oder zwei Fehler reichen, um in Rückstand zu geraten.

Wie der Trainer betont, gebe es an der Einstellung seiner Spieler nach wie vor nichts zu bemängeln. Als Beispiel nennt er Christian Karg, der sich am vergangenen Samstag in Miltach erneut die Schulter ausgekugelt, nach deren Einrenken aber dennoch weitergespielt habe. Dem Übungsleiter zufolge spielt Karg auch an diesem Sonntag. Dies zeige deutlich, wie prekär die aktuelle personelle Situation beim FCB, aber auch, wie enorm der Wille der Spieler sei. Allerdings, so der Trainer, könne man daran nicht alles festmachen. Nicht wegzudiskutieren sei die seit Jahren latente Abschlussschwäche des FCB. "Bei nur elf erzielten Toren in zwölf Spielen können wir nicht nur von Pech reden", stellt der Trainer fest.

Auch Richard Zrenner, Leiter der Fußballabteilung des FCB, sieht in der Verletzungsmisere den Hauptgrund für die derzeitige Flaute beim FCB. Er verteidigt aber die Entscheidung, mit dem vorhandenen Kader in die Saison gegangen zu sein, denn: "Am wichtigsten ist uns, dass gewachsene Strukturen erhalten bleiben." Laut Zrenner sitzt Trainer Karch auch weiterhin fest im Sattel. Er gestalte ein ansprechendes Training und stelle die Mannschaft jeweils gut ein, sagt der Abteilungsleiter und versichert: "An dieser Schraube wird nicht gedreht."