Pfaffenhofen
Zwischen Puck und rundem Leder

23.02.2011 | Stand 03.12.2020, 3:07 Uhr

 

Pfaffenhofen (smg) Für die Eishockeymannschaft des EC Pfaffenhofen neigt sich die Saison dem Ende zu. Doch für IceHogs-Stürmer Manuel Kühnl geht der sportliche Alltag danach gleich weiter – auf dem Fußballfeld als Spieler des FC Hettenshausen.

Kühnl ist ein vielbeschäftigter Mann. Neben Eishockey und Fußball ist das Skifahren eine weitere sportliche Leidenschaft des 23-Jährigen. Doch während sich Fußball und Eishockey aufgrund der unterschiedlich verteilten Spielzeiten übers Jahr zumindest einigermaßen miteinander vereinbaren lassen, bleibt für die Skipiste meist nur die eine spielfreie Woche zwischen Vor- und Zwischenrunde in der Eishockey-Bayernliga.

Neben den vielfältigen sportlichen Aktivitäten widmet sich Manuel Kühnl auch seinem Lehramtsstudium in Mathematik und Sport in München. Wenn dieses im Sommer abgeschlossen ist, drückt der sportliche Allrounder ganz fest die Daumen, dass sich eine berufliche Perspektive in Pfaffenhofen ergibt: "Hier ist ja eine Seminarschule für Mathe und Sport, also rechne ich mir schon Chancen aus, aber so ganz hat man das ja nicht in den eigenen Händen", erklärt Kühnl, der auf jeden Fall in seiner Heimatstadt bleiben will.

Langjährige Weggefährten

Als einer von ganz wenigen Spielern im IceHogs-Kader ist Manuel Kühnl schon seit Beginn seiner Eishockey-Karriere beim ECP. Sebastian Kröger ist der Einzige, mit dem Kühnl schon von Anfang an zusammenspielt. Mit Christian und Franz Birk sowie Wolfgang Pfafferott kamen dann noch einige weitere aktuelle Mannschaftskollegen in Laufe der Jugendzeit hinzu.

Mit sechs Jahren fing der gebürtige Dachauer, der schon im frühesten Kindesalter nach Pfaffenhofen zog, beim ECP-Nachwuchs an. "Schlittschuh gelaufen bin ich schon vorher, aber die Nachbarskinder haben Eishockey gespielt und ich bin dann irgendwann mitgegangen, so hat das begonnen", erinnert sich Kühnl.

Doch nicht nur die "Eigengewächse" bilden eine verschworene Gemeinschaft. Manuel Kühnl berichtet, dass das Klima innerhalb der Mannschaft sehr gut ist und dass alle unabhängig von ihrer Herkunft bestens miteinander auskommen. "Wenn man so viel Zeit miteinander verbringen, wächst man zusammen", stellt der 23-Jährige fest.

"Ich fühle mich hier sehr wohl. Die Spieler, die Funktionäre und das ganze Umfeld sind Klasse, ich möchte nirgendwo anders spielen", bekundet Kühnl seine Treue zum Verein. "Ich will ja meinem Lehrerberuf nachgehen und strebe keine Karriere als Eishockey-Profi an. Viel Geld gibt es da sowieso nicht zu mehr verdienen. Ich bleibe also gerne hier, es gibt nichts, was mich an einem Wechsel reizen würde."

In diesen Tagen gilt bei Manuel Kühnl und seinen Mannschaftskollegen die volle Konzentration den letzten Zwischenrundenpartien am Wochenende. Realistisch gesehen müssen die IceHogs nach dem Rückschlag der letzten Woche nun in beiden Spielen punkten, um die Chance auf den Halbfinaleinzug zu wahren.

Schlüsselspiel am Freitag

Als sehr unglücklich und ärgerlich bezeichnet Kühnl die beiden Niederlagen gegen Erding. "Ich hoffe dass alle im Team verstehen, dass es jetzt um alles geht und dass wir uns steigern müssen, wenn wir nicht wollen, dass unsere Saison am Sonntag zu Ende ist."

Vor allem am Freitag in Sonthofen erwartet der IceHogs-Stürmer einen heißen Tanz, zumal mit Terry Campbell und Robin Riemel zwei wichtige Akteure fehlen. "Aber wenn wir da zumindest einen Punkt holen, dann bin ich überzeugt davon, dass wir weiterkommen, denn am Sonntag werden wir zu Hause Miesbach schlagen", wagt der 23-Jährige einen Ausblick auf das Wochenende, das nach Möglichkeit nicht das letzte in der aktuellen Spielzeit sein soll. Denn noch will Manuel Kühnl die kleine Hartgummischeibe nicht gegen das runde Leder eintauschen – der Fußball kann noch warten.