Schweitenkirchen
Viola Wächter verpasst eine Medaille

Schweitenkirchenerin unterliegt bei der Judo-WM der Kanadierin Catherine Beauchemin-Pinard

27.08.2015 | Stand 02.12.2020, 20:52 Uhr

Viola Wächter (rechts) musste sich bei der Judo-Weltmeisterschaft in Astana Catherine Beauchemin-Pinard aus Kanada geschlagen geben. - Foto: Dausch

Schweitenkirchen (PK) Viola Wächter hat bei der Judo-Weltmeisterschaft in Astana (Kasachstan) eine Medaille verpasst. Sie unterlag der Kanadierin Catherine Beauchemin-Pinard. Wächter sicherte sich durch ihren Sieg zuvor gegen Sanne Verhagen aber wichtige Punkte für die Olympiarangliste.

An der Judo-Weltmeisterschaft in Astana hatten insgesamt 726 Teilnehmer, davon 297 Frauen und allein 55 in Wächters Gewichtsklasse, teilgenommen. Die 57-Kilogramm-Kämpferin war gut in das Weltturnier gestartet, obwohl sie vor Kampfbeginn von großer Nervosität gebeutelt war: Mit einem Freilos in der ersten Runde konnte sie Kräfte sparen und gegen ihre erste Gegnerin Sanne Verhagen frisch und konzentriert in den Kampf gehen. Die 28-Jährige zeigte eine taktische Meisterleistung, ging am Boden sehr gut nach und konnte ihre technischen Vorteile aufgrund ihrer jahrelangen Erfahrung, Wächter betreibt seit 22 Jahren Judo, perfekt einbringen. Zunächst strafte sie Verhagen hoch, um dann am Boden souverän nachzugehen und den Kampf schließlich für sich zu entscheiden.

In der nächsten Runde hieß ihre Gegnerin Catherine Beauchemin-Pinard. Gegen die Kanadierin fehlte Wächter jedoch ein Tick Spritzigkeit und Aggressivität. Nach einem guten Start konnte die Schweitenkirchenerin ihre taktische Linie nicht stetig durchbringen. Zunächst durch eine Bestrafung (Shido) der Gegnerin in Führung liegend, setzte Wächter mit einem Uchi-Mata (innerer Schenkelwurf) zu einer kleinen Wertung (Yuko) nach. Durch eine Unachtsamkeit gelang Beauchemin-Pinard aber ebenso eine Yuko-Wertung: Sie warf Wächter mit einem O-uchi-gari (große Innensichel). 20 Sekunden vor Kampfende versuchte die Deutsche erneut, diesmal links, mit einem Uchi-Mata durchzukommen, zog jedoch nicht konsequent zu Boden und wurde durch Ko-uchi-gari (kleine Innensichel) ausgekontert.

Die zweite Wertung für die Kanadierin warf Wächter damit aus dem Rennen um die Medaillen – sie wurde Neunte. Ein schwacher Trost dürfte für Viola Wächter zumindest die Tatsache sein, dass ihre Hauptkonkurrentin um das Olympia-Ticket in Rio de Janeiro im kommenden Jahr, Miryam Roper, in der ersten Runde ausgeschieden war und damit gar keine Punkte für die Olympiarangliste sammeln konnte. Die Schweitenkirchenerin hat Roper damit überholt und liegt nun auf Platz 13.

Das letzte Wort um das Ticket zu den Olympischen Spielen ist also noch nicht gesprochen. Der nächste Wettkampf steht auch schon fest: In wenigen Wochen kämpft Wächter beim Grand Prix in Usbekistan.

n Seidl im Viertelfinale raus: Der Europaspiele-Dritte Sebastian Seidl aus Pförring (Landkreis Eichstätt) musste sich in der Klasse bis 66 Kilogramm mit Platz sieben begnügen. Im Viertelfinale unterlag Seidl dem Russen Michail Puljajew, ehe er sich dann in der Trostrunde Davaadorj Tumurkhuleg aus der Mongolei geschlagen geben musste. Gold gewann der Südkoreaner An Baul.